Defensiv ließ 1860 um Innenverteidiger Guillermo Vallori (l., gegen Ingolstadts Philipp Hofmann) wenig anbrennen
Defensiv ließ 1860 um Innenverteidiger Guillermo Vallori (l., gegen Ingolstadts Philipp Hofmann) wenig anbrennen

Vallori: Verdient? "Mir egal"

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München - Drei Siege am Stück, Platz 3 in der Liga: In der neuen Saison ist der TSV 1860 München von Beginn an oben mit dabei. Kapitän Guillermo Vallori ist es dabei gleich, dass für den dritten Dreier viel Glück nötig war. "Mir ist es so lieber als andersherum. Wir haben noch Zeit für bessere Spiele", sagt der Spanier.

Beim knappen brauchte es bei hochsommerlichen Temperaturen ein Eigentor von Roger, damit die Löwen weiter am Spitzenduo dranbleiben. Offensiv liegt noch einiges im Argen, und auch Abwehrmann Vallori sieht trotz der Siegesserie bei seinem Team noch viel Luft nach oben.

Frage: Herr Vallori, ihr Team hat sich drei Punkte gegen den FCI gesichert. Ein hartes Stück Arbeit?

Vallori: Absolut. Wir waren nicht so dominant, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wenn du nicht dominant bist, läufst du immer hinterher. Da fehlte die Stabilität. Zum Glück haben wir gut gekämpft. Die Punkte bleiben hier.

Frage: Wie erklären Sie es sich, dass Ihr Team in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel gekommen ist?

Vallori: Ingolstadt war gut. Ich denke, dass sie viele Spiele von uns gesehen haben. Sie haben vielleicht nicht so hoch gepresst, aber sie standen kompakt. Im Zentrum war überhaupt kein Platz, kein Loch. Ein paarmal musste ich zu Gabor Kiraly oder ganz nach vorne spielen, weil in der Mitte alles dicht war. Außerdem war es sehr heiß, das kam noch dazu.

Frage: Sie brauchten schon etwas Glück zum Sieg - erst ein Eigentor half.

Vallori: Das ist mir egal. Es ist mir auch egal, ob verdient oder nicht. In den letzten Jahren haben wir hier gegen Kaiserslautern oder Bochum super gespielt und 15 oder 16 Topchancen gehabt, aber einfach kein Glück. Jetzt hatten wir mal Glück. Man kann nicht alles haben, mir ist es so lieber als andersherum. Wir haben noch Zeit für bessere Spiele.

Frage: Hat sich die Offensive noch nicht gefunden?

Vallori: Die Laufwege waren gut. Wir hatten vielleicht nicht so viele Torchancen, aber sie haben das vor allem auch defensiv gut gemacht. Das müssen sie auch. Insgesamt war es ein gutes Spiel. Wir haben super Leute da vorne.

Frage: Der Schiedsrichter hat wieder Trinkpausen verordnet bei der Hitze. Wie viele Liter Wasser haben Sie getrunken?

Vallori: Viele. Es war hart, vielleicht nicht ganz so schlimm wie gegen Frankfurt vor zwei Wochen. Aber es ist egal, wie viele Liter Wasser wir getrunken oder wie viele Kilo wir abgenommen haben. Hauptsache, die drei Punkte sind im Sack. Bis zum nächsten Sonntag in Paderborn habe ich ja Zeit, mich wieder zu erholen. Bis Dienstag heißt es erstmal Regeneration, und dann wieder Vorbereitung.

Frage: Vier Spiele, drei Siege - mit welchen Ansprüchen fahren Sie jetzt nach Paderborn?

Vallori: Es ist immer besser, wenn du mehr Punkte hast. Dann hast du weniger Druck. Und der Gegner hat dann mehr Respekt vor uns. Das ist sehr wichtig für uns, das muss man auch auf dem Platz sehen, dass der Gegner Respekt vor uns hat. Das müssen wir noch mehr zeigen, diese Dominanz. Und das an jedem Wochenende.

Frage: Den dritten Platz wollen Sie vermutlich bis zum Saisonende nicht mehr hergeben.

Vallori: Wir brauchen jetzt nicht groß darüber nachdenken, dass wir Dritter oder Zweiter sind. Es ist immer das nächste Spiel, das zählt.

Frage: Was für eine Partie erwarten Sie in Paderborn?

Vallori: Paderborn hat die ersten beiden Spiele verloren und danach nicht mehr gewonnen. Sie haben erst zwei Punkte. Das wird ein heißes Spiel. Sie werden laufen und kämpfen, um endlich zu siegen.

Aus der Allianz Arena berichtet Christoph Gschoßmann