Sieg beim Revival: 20 Jahre nach dem Jahrhundert-Spiel gewann der Karlsruher SC erneut gegen Valencia. Dimitrij Nazarov (l.) gelang beim 2:1-Erfolg der Badener der Siegtreffer (© Imago)
Sieg beim Revival: 20 Jahre nach dem Jahrhundert-Spiel gewann der Karlsruher SC erneut gegen Valencia. Dimitrij Nazarov (l.) gelang beim 2:1-Erfolg der Badener der Siegtreffer (© Imago)

Valencia-Revival als Mutmacher für den KSC

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Karlsruhe - Natürlich war auch Edgar Schmitt da, den alle "Euro Eddy" nennen. Schmitt trägt diesen Namen, weil er am 18. November 1993 beim 7:0 gegen den FC Valencia im Uefa Cup vier Tore für den Karlsruher SC geschossen hat. Das war die Stunde des Edgar Schmitt, der einst von Eintracht Trier aus erst spät den Sprung in die Bundesliga geschafft hatte - und das war die große Stunde in der Geschichte des KSC. Am Sonntag traf die aktuelle Zweitligamannschaft des KSC im letzten Test vor dem Rundenstart am kommenden Wochenende beim FSV Frankfurt auf den FC Valencia.

Applaus für die einstigen Helden

Fast genau 20 Jahre nach dem wundersamen Erfolg. Es gab diesmal kein 7:0 für den Außenseiter, aber Karlsruhe gewann gegen die spanische Spitzenmannschaft auch diesmal. Der 2:1-Sieg durch Tore von van der Biezen (5.) und Nazarov (87., Handelfmeter) gegen Valencia, das sich derzeit in der Nähe von Speyer auf die kommende Saison vorbereitet, machte den Fans Mut.



Das Spiel war der Höhepunkt des Familientages beim KSC, knapp 15.000 Menschen waren gekommen, rund 10.000 sahen dann noch das Spiel. Die alten Helden tauschten vor dem Spiel mit den aktuellen Profis sogenannte Legenden-T-Shirts mit dem neuen Auswärtstrikot - damit sich der "Geist von damals auf heute überträgt", wie Stadionsprecher Martin Wacker pathetisch erklärte.

Der aktuelle Vereinspräsident Ingo Wellenreuther klatschte beim Einmarsch der vielen ehemaligen Lieblinge wie dem mittlerweile stark bebauchten Sergej Kirjakov oder dem KSC-Rekord-Bundesligaspieler und jetzigen Lauterer U19-Trainer Gunther Metz ebenso am Spielfeldrand wie der neue KSC-Manager Jens Todt und Trainer Markus Kauczinski.

Todt sieht den KSC gewappnet



Nach dem Abpfiff fand nicht nur Manager Todt, der KSC sei "ganz gut gewappnet" für die kommende Saison, auch wenn der Sieg "nicht überbewertet" werden dürfe. Todt ist erst seit zwei Wochen in Karlsruhe, nachdem Vorgänger Oliver Kreuzer veim Hamburger SV angeheuert hatte. Der Kader sei zu, meint Todt, Zugänge nicht mehr geplant. Trainer Kauczinski verlor aus der Aufstiegself nur den zum HSV abgewanderten Spielmacher Hakan Calhanoglu, und freut sich nun über den "gestiegenen Konkurrenzkampf".

Potenzielle Stammspieler wie Dennis Kempe und Gaetan Krebs fehlten gestern noch, Kauczinski erwartet sie aber am Mittwoch im Mannschaftstraining zurück. Das erhöht die Auswahl für das erste Punktspiel am kommenden Wochenende beim FSV Frankfurt, dessen Trainer Benno Möhlmann gestern ebenso unter den Zuschauern war wie KSC-Trainer Kauczinski am Samstag beim Erfolg des FSV gegen Hoffenheim in Frankfurt (1:0).

Lob für Micanski



Auf sich aufmerksam gemacht hat gestern nach seiner Einwechslung (56.) Neuzugang Ilian Micanski, der vom FCK über den Rhein kam.
"Er kam spät zu uns und wird nun langsam frischer", lobte Kauczinski den Bulgaren. Derzeit aber scheinen Koen van der Biezen und Rouwen Hennings im Zwei-Mann-Sturm noch die Nase vorne zu haben. Im Vierermittelfeld stehen mit dem defensiven Aufbauspieler Reinhold Yabo (aus Köln) und dem linken Außenbahnspieler Dennis Mast (aus Halle) zwei Zugänge momentan in der ersten Elf. Zentral unterstützt Dominic Peitz Yabo und rechts soll Selcuk Alibaz Akzente setzen.

Die Abwehr bleibt fast unverändert, Torwart Dirk Orlishausen weiter Kapitän, vor ihm agieren in der Innenverteidigung Jan Mauersberger und Daniel Gordon, rechts verteidigt Philipp Klingmann und links für Kempe derzeit Michael Vitzthum (kam vom VfB Stuttgart II). "Das war ein guter Test. Wir freuen uns auf die Saison", sagt Orlishausen.

Aus Karlsruhe berichtet Tobias Schächter