Deniz Naki (r.) erzielte in dieser Saison schon vier Tore für den FC St. Pauli und bereitete fünf weitere vor
Deniz Naki (r.) erzielte in dieser Saison schon vier Tore für den FC St. Pauli und bereitete fünf weitere vor

Unter Flutlicht wieder an die Spitze?

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Im dritten Abendspiel in Folge empfängt der FC St. Pauli den FSV Frankfurt, Rot Weiss Ahlen will seine Mini-Serie gegen Arminia Bielefeld ausbauen und Union Berlin im Aufsteigerduell beim SC Paderborn den zweiten Rückrundensieg einfahren (alle Spiele ab 17:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio!).

Wie auf dem Silbertablett ausgebreitet erscheint dabei die Ausgangslage für St. Pauli. Die "Kiezkicker" lieben die Auftritte am Abend wie kein anderes Team: Acht Mal durfte das Team von Trainer Holger Stanislawski in dieser Saison unter Flutlicht ran, acht Mal gab es den "Dreier". Zuletzt siegten die Hamburger in Duisburg und gegen den Karlsruher SC überzeugend.

Mit Sieg an die Spitze

Diesen Auftritten soll nun gegen den Tabellensiebzehnten aus Frankfurt der dritte Streich in Folge unter Flutlicht folgen. Ein Sieg oder ein Unentschieden würde die Gastgeber, die alle vier Rückrundenspiele gewinnen konnten, zudem vorerst wieder an die Tabellenspitze katapultieren. Der 1. FC Kaiserslautern kann erst im Montagsspiel beim MSV Duisburg nachziehen.

Die Statistik spricht klar für St. Pauli: Vier der bisherigen fünf Zweitliga-Begegnungen mit dem FSV gewann das Team, die beiden Heimspiele sogar zu Null. Trotz der klar verteilten Rollen nimmt Stanislawskis Spaßtruppe (mit 48 Toren die beste Offensivmannschaft der Liga) den Gegner ernst.

"Egal, ob es gegen Frankfurt, Karlsruhe oder den 1. FC Kaiserslautern geht: Wir gehen in jedes Spiel mit 100 Prozent", sagt Deniz Naki und weiß, was ihn und die Kollegen bei winterlichem Wetter erwartet: "Das wird wieder ein unangenehmes Spiel. Die Frankfurter stehen eher hinten drin und lauern auf Konter."

FSV will Aufwärtstrend fortsetzen

Noch vor zwei Wochen hätte man sich bei der St. Paulianer Stärke Sorgen um die Gäste aus Frankfurt machen müssen. Mit zwei 0:5-Pleiten starteten die Hessen in die Rückrunde. Nun hat sich die Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Boysen aber rechtzeitig zur schweren Aufgabe in Hamburg stabilisiert, holte aus den vergangenen beiden Spielen vier Punkte.

Boysen kann seinem Team deshalb auch Lust auf die Begegnung machen: "Die Mannschaft muss sich auf diese Begegnung freuen und das Spiel optimistisch angehen", sagte er, ist sich der Klasse des Gegners aber bewusst: "Der FC St. Pauli verfügt über eine hohe individuelle Qualität, hat seine Stärken im Vorwärtsgang und schaltet gut in die Defensive um."

Ob Sead Mehic, Stefan Hickl und Gledson in die Mannschaft zurückkehren wird sich erst kurzfristig entscheiden. Der Vorfreude beim Coach tut das aber keinen Abbruch. "Ich will eine Mannschaft sehen, die gewillt ist, bis aufs Messer zu kämpfen und bin gespannt, wie das Team mit der Klasse des Gegners umgehen wird. Wir müssen nach Lücken und Schwächen bohren", erklärte Boysen.

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Rot Weiss Ahlen - Arminia Bielefeld

Auch bei der Partie zwischen Rot Weiss Ahlen und Arminia Bielefeld scheinen die Rollen klar verteilt, immerhin tritt mit der Arminia der Tabellenvierte beim Tabellenletzten im Wersestadion an. Doch mit dem überraschenden Auswärtssieg bei 1860 München bestätigten die Ahlener ihre zuletzt ansteigende Form und feierten den zweiten "Dreier" in Folge.

Zuvor hatte RWA schon einen Punkt beim Tabellenführer in Kaiserslautern geholt. "Es ist sensationell, wie wir momentan spielen. Mit uns ist noch zu rechnen", kündigte deshalb auch der in München bärenstarke Torhüter Sascha Kirschstein an. Zwei Punkte Rückstand haben die Ahlener, die unter Trainer Christian Hock aus 13 Spielen 14 Punkte holten, noch auf den Relegationsplatz 16.

Allerdings ist der Gegner aus Bielefeld ganz nah dran an den Aufstiegsplätzen und ist auf einen harten Kampf vorbereitet. "Gegen Augsburg haben wir schön gespielt und verloren. Gegen Fürth war es anders herum", erinnert sich Trainer Thomas Gerstner an die vergangenen zwei Partien. Mit einem "Dreier" könnte die Arminia zumindest bis Sonntag auf den 3. Platz klettern. Bislang haben die Ostwestfalen noch nie gegen Ahlen verloren, aber auch noch nie im Wersestadion gewonnen.

Ob der zuletzt starke Oliver Kirch dabei mithelfen kann, ist noch unklar. Ihn plagt eine Entzündung am Schienbein. "Wie die Startelf aussehen wird, ist aber ohnehin offen. Wir denken auch über einen Systemwechsel nach", teilt Gerstner mit, der sich die Möglichkeit offen hält, neben Pavel Fort einen zweiten Stürmer aufzubieten. Kandidaten hierfür wären Chris Katongo, Dominik Rotter, Besart Berisha und Zlatko Janjic. In der Verteidigung rückt wohl Markus Bollmann wieder in die Mannschaft.

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SC Paderborn - 1. FC Union Berlin

In der Hinrunde lieferten sich die beiden starken Aufsteiger beim 5:4 für Union einen offenen Schlagabtausch, nun wollen beide mit einem Sieg vielleicht doch noch mal den Anschluss zur Spitze herstellen. Union ist dabei besonders heiß, haben die "Eisernen" doch nur eines ihrer vergangenen neun Spiele gewonnen.

Allerdings plagen Trainer Uwe Neuhaus einige Personalsorgen: Bernd Rauw und Paul Thomik fehlen wegen Sprunggelenksblessuren, Shergo Biran ist an Gürtelrose erkrankt.

Beim SCP hat sich die personelle Lage dagegen etwas entspannt. Chef-Trainer Andre Schubert konnte zumindest die zuletzt verletzten Jens Wemmer und Sören Gonther wieder im Training begrüßen. Auch Daniel Brückner (Einblutung am Fuß) steht zur Verfügung. Schubert erwartet ein "physisch sehr starkes Team" aus Berlin. Im Sturm hat sich Nejmeddin Daghfous trotz der 0:3-Niederlage beim FCK für einen weiteren Einsatz neben Mahir Saglik empfohlen.

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Matthias Becker