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Im Spitzenspiel gegen den 1. FC Köln muss der 1. FC Union Berlin auf seinen Kapitän Torsten Mattuschka verzichten (© Imago)
Im Spitzenspiel gegen den 1. FC Köln muss der 1. FC Union Berlin auf seinen Kapitän Torsten Mattuschka verzichten (© Imago)

Union: Topspiel ohne Tusche

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Berlin - Er ist bislang der Spieler der Saison beim 1. FC Union Berlin: Torsten "Tusche" Mattuschka. Mit zehn Punkten führt er gemeinsam mit Paderborns Saglik die Scorerliste der 2. Bundesliga. Doch ausgerechent beim wird der Kapitän seiner Mannschaft fehlen.

Moralische Unterstützung durch Mattuschka

Fünf Tore hat Mattuschka in dieser Saison schon wieder auf dem Konto (nur Sören Brandy traf bei Union genauso oft), dazu fünf weitere Treffer vorgelegt. Aber nicht nur das: Der 33-Jährige ist als Kapitän zugleich die unumstrittene Führungsfigur der Eisernen. "Wir brauchen ihn einfach", betonte dessen Mittelfeldkollege Martin Dausch im Interview nach dem Spiel gegen Aue, das "Tusche" durch sein Freistoßtor entschieden hat.



Doch es hilft alles nichts - im Topspiel am Montagabend beim 1. FC Köln muss der Capitano ersetzt werden. Gegen Aue holte sich der Regisseur die fünfte Gelbe Karte ab. "Das nervt total", ärgert sich Mattuschka, "aber ich fahre trotzdem mit, werde die Mannschaft moralisch unterstützen und mir die geile Stimmung reinziehen." Viel lieber aber hätte er das natürlich auf dem Platz getan. Zumal der Kapitän aufgrund eines grippalen Infekts schon vergangene Saison die Partie in der Domstadt verpasste.

Damals hatte Union vor 42.000 Zuschauern nicht genug entgegenzusetzen und verlor verdient mit 0:2 - es war die erste Niederlage für die Eisernen im Kalenderjahr 2013. Schon beim ersten Zusammentreffen beider Vereine in Köln, in der Saison 2002/03 waren die Hauptstädter ohne eigenen Treffer geblieben - und hatten mit sage und schreibe 0:7 verloren.

Union auswärts ungeschlagen



Und jetzt soll es ausgerechnet ohne Leitwolf Mattuschka besser laufen. "Wer die letzten Wochen verfolgt hat, weiß, wie wichtig er für uns ist", sagt Trainer Uwe Neuhaus. Immerhin - viel angenehmer als die Historie sieht die aktuelle Statistik aus: Als einziges Team neben Köln ist Union in dieser Spielzeit noch ohne Auswärtsniederlage. Und der FC ist in dieser Saison zuhause zwar noch ungeschlagen, spielte in drei von fünf Partien aber auch nur remis. Hinzu kommt: In den vergangenen fünf Pflichtspielen stand bei Union hinten immer die Null.

Martin Dausch hält nach dem Aue-Spiel das neue Selbstbewusstsein der Eisernen hoch: "Ich glaube nicht, dass wir uns in Köln verstecken müssen." Der Mittelfeldspieler ist eine von mehreren Optionen, die Trainer Neuhaus jetzt in Punkto Mattuschka-Ersatz hat. Anders als andere Neuzugänge war Dausch lange hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Ein Magen-Darm-Infekt bei Benjamin Köhler spülte ihn nun in die Startelf. Mit einer ansprechenden Partie betrieb der 27-Jährige Eigenwerbung bei Neuhaus.

Neuhaus: "Gibt mehrere Varianten"



Da auch Köhler fürs Köln-Spiel wieder fit sein dürfte, wäre das Duo Köhler/Dausch eine Variante. Der Vorteil läge auf der Hand: Neuhaus bräuchte in seinem gut funktionierenden Team sonst nichts weiter zu verändern. Doch der lässt sich wie gewohnt nicht in die Karten schauen: "Es gibt mehrere Varianten."

Eine davon wäre, wieder zum 4-4-2-System zurückzukehren und mit Simon Terodde und Adam Nemec zwei Stürmer aufzubieten. Es ist eigentlich das von Neuhaus eher bevorzugte Spielsystem. Doch die Mannschaft fühlt sich darin nicht so wohl. Nach dem durchwachsenen Saisonstart war der Mannschaftsrat deshalb beim Trainer vorstellig geworden - seitdem spielt Union mit zwei defensiven Mittelfeldspielern und nur einem nominellen Angreifer.

Klar ist: Der Gewinner der Partie zwischen Tabellenführer Köln und den zweitplatzierten Unionern wird nach dem Spieltag von ganz oben grüßen. Damit das die Berliner sind, müssen sie endlich mal ein Tor in Köln schießen. Wie das ohne Mattuschka gehen soll, ist für Neuhaus letztlich ganz simpel: Dort müsse eben "ein anderer wichtig sein".

Aus Berlin berichtet Andre Anchuelo