Typen der Hinrunde: Willi Orban
Kaiserslautern - Willi Orban sagt: "Ich bin heiß darauf, noch besser zu werden." Das ist typisch für Orban, der Defensivspieler des 1. FC Kaiserslautern ist keiner, der sich am Jahresende zufrieden zurücklehnt. Nein, zur Selbstzufriedenheit neigt dieser Willi Orban nicht.
Eigengewächs und Stammspieler
Dabei hat der 22-Jährige im abgelaufenen Kalenderjahr den "nächsten Schritt nach vorne gemacht und viel dazugelernt", wie er selbst sagt. Und auch sein Trainer Kosta Runjaic lobt: "Willi entwickelt sich vom Abwehrspieler zum modernen Innenverteidiger."
Seit dem Weggang von Kapitän Marc Torrejon zum SC Freiburg ist Orban neben Dominique Heintz in der Innenverteidigung des FCK gesetzt. Die beiden Eigengewächse kennen sich schon seit Jugendzeiten und harmonieren immer besser in der Profimannschaft. Beide gehören mittlerweile zum Kader der U21-Nationalmannschaft.
Orbans Leistung in der Profielf des FCK hat sich in den letzten Monaten deutlich verbessert. "Mit den Einsätzen bin ich ein stückweit reifer geworden, vor allem im Zweikampf und in der Spieleröffnung", erklärt Orban, ein gebürtiger Lauterer, der einst am Heinrich Heine-Gymnasium, einer Eliteschule des Fußballs, sein Abitur gemacht hat.
"Ich bin immer heiß darauf, zu trainieren"
Orban hat sich seine Leistungssteigerung hart erarbeitet. Er sei ein Typ, der immer an sich arbeite, 24 Stunden am Tag, er sagt: "Ich bin immer heiß darauf, zu trainieren, mir macht Fußball einfach Spaß." Trainer Runjaic freut sich besonders über die Entwicklung Orbans im Spielaufbau. Orban spiele mittlerweile auch lange Bälle gekonnt in die Schnittstellen der gegnerischen Abwehrkette.
Und beim Auswärtsspiel bei 1860 München lag Orbans Quote bei den angekommenen Pässen bei 91 Prozent - das sei Bundesliga Niveau, sagt Runjaic: "Verschieben und gegen den Ball spielen können die meisten. Aber mit dem Ball am Fuß geht der Fußball los, und da hat Willi einen großen Schritt gemacht." Vielleicht hat Orbans spielerische Entwicklung ja auch wegen der vielen Einsätze im defensiven Mittelfeld unter dem ehemaligen FCK-Trainer Franco Foda aber auch unter Runjaic eine positive Entwicklung genommen.
Der Traum von der Bundesliga
Orban sei auch im Zweikampf richtig unbequem geworden für die Gegenspieler, aber aus Sicht des Trainers könne Orban in dieser Disziplin durchaus noch zulegen. Willi Orban ist wie sein Kollege Dominique Heintz längst auch interessant für Bundesligaclubs geworden. Die Identifikation mit dem FCK ist bei den beiden Pfälzern aber ebenso groß wie bei Jean Zimmer oder Tobias Sippel, zwei weiteren echten Pfälzern in der Stammelf.
Am liebsten würde Orban seine Erstligaambitionen mit dem FCK erreichen, der Aufstieg ist das große Ziel des Fritz-Walter-Klubs, der wohl auch nur dadurch eine Chance hätte, seine Talente langfristig zu binden. Willi Orban hat sich in der Pfalz längst in die Herzen der Fans gespielt. Gibt es Eckball für die Lauterer, ertönen auf dem Betzenberg „Willi, Willi“-Sprechchöre. Der kopfballstarke Orban bedankte sich schon mit drei Toren für die Huldigungen. Und dann sagt Willi Orban kurz vor dem Urlaub noch einen für ihn typischen Satz: "Ich freue mich schon auf das Trainingslager in der Türkei."
Tobias Schächter