Die Vorfreude beim 1. FC Köln auf die neue Saison ist auf und neben dem Platz riesengroß
Die Vorfreude beim 1. FC Köln auf die neue Saison ist auf und neben dem Platz riesengroß

Start der 2. Bundesliga: Riesige Euphorie

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München - Ab Freitag rollt in der 2. Bundesliga wieder der Ball. Jede Menge Traditionsclubs mit großer Anhängerschaft machen das Unterhaus so attraktiv wie selten zuvor. Zahlreiche heiße Duelle dürften dabei garantiert sein.

Düsseldorf wieder mit Selbstvertrauen

Fragt man die Fans von Fortuna Düsseldorf, worauf sie sich am meisten freuen, bekommt man oft die gleiche Antwort: "Auf die Spiele gegen Köln natürlich!"

Auch die Domstadt fiebert dem Rheinderby entgegen, das bereits am 2. Spieltag steigt. "Das ist gleich ein echter Kracher, ein Derby vor vollem Haus. Perfekt!", findet Kölns neuer Trainer Peter Stöger. Das Duell der beiden rheinischen Nachbarn gab es zuletzt in der Zweitligasaison 1998/99. Seitdem sind sich die Rivalen stetig aus dem Weg gegangen.



In Düsseldorf scheint man, den bitteren Abstieg abgehakt zu haben und schaut optimistisch nach vorne. Jetzt "werden wir mit Sicherheit wieder öfter gewinnen" und die "Spiele gegen den FC machen die ganze Saison zum Knaller", heißt es aus Fankreisen ().

Mit einem 3:2-Sieg gegen die Millionen-Truppe vom AS Monaco um Falcao und Co. hat sich die Fortuna bei der Saisoneröffnung bereits das nötige Selbstvertrauen für den Saisonstart geholt.

"Wir haben ansehnlich gespielt, aber auch noch einige Schwächen gesehen. Ich bin froh, dass es diese noch gibt, denn sonst denken die Jungs noch es wäre Realität. Aber die Realität ist nächste Woche Energie Cottbus", dämpft Trainer Mike Büskens ein wenig die Euphorie. "Gegen Cottbus und Köln gibt es keine Möglichkeit, erst mal in die Liga reinzukommen, sondern man muss direkt voll da sein", so der 45-Jährige, der in seiner Profi-Karriere insgesamt zehn Jahre lang für Düsseldorf spielte ().

Neuer Trainer kommt gut an



Aufbruchstimmung auch in Köln: Auf den Stadionvorwiesen stimmten sich 25.000 Besucher beim Auftritt der Kult-Band "Höhner" auf das neue Fußballjahr ein. "Wir wollen für unseren gemeinsamen Traum, in die Bundesliga aufzusteigen, hart arbeiten", versprach Stöger nach der Präsentation der Mannschaft. Der Österreicher, der sich statt mit Austria Wien in der Champions-League-Qualifikation zu spielen, für einen Wechsel nach Köln entschieden hatte, kommt in der Domstadt gut an.

Beleg dafür: Seit er in Köln ist, habe sich die Zahl seiner Facebook-Freunde verdreifacht. Köln, das am 1. Spieltag bei Dynamo Dresden ran muss, spielte übrigens nie länger als zwei Jahre in Folge in der 2. Bundesliga. Eine Statistik, die den Fans zusätzlich Mut machen dürfte (Zehn interessante Fakten vor dem Ligastart).

Lautern und 1860 wollen wieder hoch



Auch der viermalige Deutsche Meister 1. FC Kaiserslautern will nach der erfolglosen Relegation einen neuen Anlauf starten. Für die Fans auf dem Betzenberg zählt nichts anderes als der Aufstieg. "Ich habe ein sehr gutes Gefühl was unseren Kader und unsere Ziele angeht. Ich bin überzeugt davon, dass wir wieder ganz vorne mitspielen können", so Trainer Franco Foda.

Beim TSV 1860 München hoffen die Anhänger vor allem auf Ruhe im Umfeld, um endlich mal wieder ganz oben angreifen zu können. Seit dem Bundesligaabstieg 2004 spielt der Meister von 1966 nun bereits in der 2. Bundesliga. Sportchef Florian Hinterberger rechnet mit einer weiteren harten Saison: "Die 2. Bundesliga bedeutet immer Kampf und eine hitzige Atmosphäre. Es geht um jeden Grashalm." Mit einem 2:1-Sieg gegen Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen feierten die "Löwen" immerhin eine gelungene Generalprobe vor dem ersten Spiel beim FC St. Pauli. (Mit dem können Sie bereits vorab die Spieltage in der 2. Bundesliga durchspielen.)

Zwei Traditionsclubs sind zurück



Mit Bielefeld und Karlsruhe kehren zwei Traditionsvereine zurück, die der Liga in punkto Besucherzahlen nochmal einen Schub geben werden. Auch wenn der 1. FC Köln (Schnitt zuletzt 40.960) und Fortuna Düsseldorf (Schnitt über 46.000 in der Bundesliga) die größten Zuschauermagneten sein dürften, herrscht in Ostwestfalen und Baden nicht weniger Euphorie.

Bei der Saisoneröffnung beschwor der KSC gar den "Geist von Valencia". 20 Jahre nach dem legendären 7:0-Sieg im Uefa-Cup mit "Euro Eddy" Edgar Schmidt reichte es diesmal zwar "nur" zu einem 2:1-Erfolg über den spanischen Top-Klub, aber nach so einem Spiel sei man in jedem Fall "ganz gut gewappnet" für die kommende Saison, so Manager Jens Todt.

Bielefeld begeisterte seine Fans beim 3:3 gegen die PSV Eindhoven mit einer tollen ersten Halbzeit (3:0) und scheint nach dem "Aufstiegsmärchen" auch für höhere Aufgaben gut gerüstet (Tippspiel von bundesliga.de). Fest steht, auch die Fans auf der "Alm" und im "Wildpark" freuen sich tierisch auf die neue Saison.

Markus Hoffmann