Wiedersehen mit dem Ex-Club: St. Pauli-Torwart Philipp Tschauner spielte fünf Jahre lang bei den Münchner "Löwen"
Wiedersehen mit dem Ex-Club: St. Pauli-Torwart Philipp Tschauner spielte fünf Jahre lang bei den Münchner "Löwen"

St. Pauli will torhungrigen "Löwen" den Zahn ziehen

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München - Die Vorfreude bei Philipp Tschauner steigt von Tag zu Tag. Am Sonntag ist es dann endlich soweit. Der Hamburger Schlussmann empfängt mit dem FC St. Pauli seine "alten" Kollegen des TSV 1860 München. Es ist zudem das Spitzenspiel des 7. Spieltags, trifft doch der Tabellen-Zweite auf den Tabellen-Fünften.

"An der alten Försterei" hat außerdem der 1. FC Union Berlin den FC Ingolstadt zu Gast. Erzgebirge Aue muss dagegen beim FSV Frankfurt antreten (Ab 13.15 Uhr im Live-Ticker).

FC St. Pauli - 1860 München

49 Mal hütete Tschauner zwischen 2006 und 2011 den Kasten der Münchner "Löwen", zuletzt musste sich der gebürtige Schwabacher jedoch mit der Position als Ersatzkeeper hinter Gabor Kiraly begnügen. Daher wagte er in diesem Sommer einen Tapetenwechsel und wechselte zum Bundesliga-Absteiger FC St. Pauli. Und bislang hat er alles richtig gemacht, ist der doch die Nummer eins bei den "Kiez-Kickern".

Mit seinen bisher gezeigten Leistungen hat er auch einen großen Anteil daran, dass der Bundesliga-Absteiger mit nur fünf Gegentreffern die viertbeste Defensive der 2. Bundesliga stellt. "Vor der Kulisse und den vielen Leuten, die ich kenne, zu spielen, ist etwas ganz Besonderes", freut sich der 25-Jährige auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Club. Nach dem ersten Dämpfer in dieser Spielzeit durch die 0:1-Niederlage am vergangenen Spieltag gegen Eintracht Braunschweig wollen die Hamburger wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Dafür werden 90 Minuten lang auch Freundschaften ruhen. Obwohl Benny Lauth, Daniel Halfar und Stefan Aigner zu Tschauners besten Kumpels zählen, will der Torhüter "alles daran setzen, dass die drei Punkte am Millerntor bleiben." Dabei stellen die "Löwen" mit insgesamt 16 Treffern die beste Offensive der Liga, doch am Sonntag sollen sie sich an ihm die Zähne ausbeißen. "Sie wissen ganz genau, dass es eine harte Aufgabe wird mich zu überwinden." Die Gäste präsentierten sich auswärts bisher als "Wundertüte". Dem 5:0-Erfolg bei Energie Cottbus stehen zwei 1:3-Niederlagen gegen Braunschweig und Fortuna Düsseldorf gegenüber. "Wir wollen mindestens einen Punkt mitnehmen", formuliert 1860-Trainer Reiner Maurer die Zielsetzung. "Ich hoffe, dass wir an die Leistung von Cottbus anknüpfen können. Wenn wir so wie in Braunschweig oder Düsseldorf spielen, dann geht es für uns nur um die Höhe der Niederlage."

Bei dem Gast aus der bayerischen Landeshauptstadt hat sich die Personallage deutlich entspannt. "Die Zeit der Bastelarbeit ist zu Ende. Wir müssen nicht mehr experimentieren", freut sich Maurer. Sowohl Benjamin Lauth (Entzündung der Speiseröhre) als auch Christopher Schindler (Prellung am Sprunggelenk) sind rechtzeitig vor dem Spiel am Millerntor ins Training zurückgekehrt. Dagegen muss St. Pauli-Trainer Andre Schubert neben den langzeitverletzten Deniz Naki, Charles Takyi, Carlos Zambrano und Moritz Volz auch auf Jan-Philipp Kalla verzichten (Oberschenkel-OP). Angreifer Marius Ebbers, der sich am 3. Spieltag den Ellenbogen ausgerenkt hatte, steht vor der Rückkehr in den Kader.




1. FC Union Berlin - FC Ingolstadt

Nach dem Gesetz der Serie müsste Union Berlin den Platz als Sieger verlassen. In den letzten fünf Spielen wechselten sich Sieg und Niederlage ab - nach dem 1:3 gegen 1860 München am vergangenen Spieltag wäre demnach nun wieder ein "Dreier" an der Reihe.

Doch da wollen die Gäste nicht mitspielen. Immerhin gelang den Ingolstädtern am vergangenen Spieltag mit einem 3:1 gegen Hansa Rostock das lang ersehnte Erfolgserlebnis. Doch darauf wollen sie sich nicht ausruhen. Im Gegenteil. "Wir müssen jetzt auch anfangen, auswärts zu punkten", fordert FCI-Trainer Benno Möhlmann. "Der Gegner ist auf Augenhöhe, hat zuhause tolle Unterstützung. Wir sind in der Lage, dort etwas zu holen." Tore sind jedenfalls garantiert, empfängt doch die schlechteste Abwehr (13 Gegentore) die drittschlechteste Defensive (elf Gegentore). Doch bei den Berlinern scheint die Formkurve nach den erfolgreichen Testspielen gegen den SV Werder Bremen (2:2) und den Landesligisten SSV Köpenick-Oberspree (15:0) nach oben zu zeigen. Daher gehen die "Hausherren" auch optimistisch in die Partie. "Die Mannschaft ist nach zwei tollen Freundschaftsspielen gut drauf, weil auch der Grat zwischen Lockerheit und Konzentration stimmt. Es wäre schön, wenn wir gegen Ingolstadt in Führung gehen könnten", sagt Union-Trainer Uwe Neuhaus, der unter der Woche Torwart Jan Glinker nach seinen guten Leistungen in den vergangenen Spielen zur neuen Nummer eins erklärte.

Bei den "Köpenickern" fehlen dabei weiterhin nur Torhüter Marcel Höttecke und Daniel Göhlert. Die Verletzungssorgen auf Seiten der "Schanzer" sind hingegen groß. "Der Trainingskader war sehr klein. Uns fehlen sechs Akteure, die schon einmal in der Startelf gestanden haben", beklagt Möhlmann. Fehlen werden Caiuby, Malte Metzelder, Kristoffer Andersen, Ahmed Akaichi und Leonhard Haas. Rechtsverteidiger Andreas Görlitz muss zudem seine Rotsperre absitzen.




FSV Frankfurt - Erzgebirge Aue

Der Zehnte gegen den Elften - es ist das Duell zweier Tabellen-Nachbarn. Beide haben sechs Punkte auf dem Konto, die Stimmungen in den beiden Lagern ist dennoch unterschiedlich. Während der FSV Frankfurt am vergangenen Spieltag seinen ersten Saisonsieg feierte, warten die "Veilchen" seit mittlerweile fünf Partien auf einen "Dreier".

Die Erzgebirgler haben damit sogar den schlechtesten Zweitliga-Start aller Zeiten hingelegt. Zudem muss die Elf von Trainer Rico Schmitt unebdingt ihre Torflaute beenden. In den ersten sechs Spielen haben die Auer nur zwei Törchen erzielt. Gegen Frankfurt soll nun aber die Wende her. Die Anzeichen dafür stehen gar nicht mal so schlecht, hat Aue die bisherigen beiden Duelle gegen Frankfurt in der 2. Bundesliga für sich entschieden. "Das ist ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Teams werden hochmotiviert in die Partie gehen", äußerte sich Schmitt. Dabei wollen die Gastgeber ihrem Trainer Hans-Jürgen Boysen am Sonntag unbedingt einen Sieg zum Jubiläum schenken. Gegen Aue steht der 54-Jährige vor seinem 100. Zweitliga-Spiel als Trainer. "Wenn die Mannschaft Lust hat, mir dazu ein Geschenk zu machen, braucht sie nur zu gewinnen. Da würde ich mich riesig darüber freuen", sagt der Übungsleiter, der sein Team auf einem aufsteigenden Ast sieht. "Wir sind in der Defensive sehr gut aufgestellt, auch kreativer, was die Entwicklung des Spiels nach vorne angeht. Wir wollen Druck erzeugen, wir wollen in Führung gehen und wir wollen das Spiel gewinnen. Dafür brauchen wir eine gute physische Verfassung."

Nicht mit von der Partie auf Seiten der Gastgeber sind Kapitän Björn Schlicke, der Südkoreaner Jutae Yun (Knöchel-OP) sowie Tufan Tosunoglu (Kreuzbandriss/Quadrizepsmuskelriss). Rico Schmitt kann dagegen aus dem Vollen schöpfen.