Marco Gebhardt (l.) bestritt in der vergangenen Saison 37 Drittligaspiele für Union und erzielte drei Tore
Marco Gebhardt (l.) bestritt in der vergangenen Saison 37 Drittligaspiele für Union und erzielte drei Tore

Spitzenreiter-Duell mit "besonderem Charme"

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Union Berlin und Fortuna Düsseldorf wollen im Spitzenspiel der 2. Bundesliga am Samstag (ab 12:45 Uhr im Live-Ticker / Liga-Radio) ihren glänzenden Saisonstart bestätigen und ihren leiderprobten Fans eine weitere Woche als Spitzenreiter schenken.

"Wir wollen ein Fußball-Fest erleben. Ich würde mich über eine volle Alte Försterei freuen", sagte Union-Manager Christian Beeck.

"Sind noch nicht in der Liga angekommen

Nach dem 3:0-Auftaktsieg bei Rot-Weiß Oberhausen rechnen die Berliner im ersten Ligaspiel im modernisierten Stadion mit mindestens 13.000 Zuschauern. Optimisten im Verein hoffen sogar darauf, dass der Besucherrekord in einem Zweitligaheimspiel geknackt wird. Der Rekord wurde in der Saison 2002/03 gegen den FC St. Pauli mit 15.011 Zuschauern aufgestellt.

Berlins Trainer Uwe Neuhaus kann personell aus dem Vollen schöpfen und hat den zweiten Sieg fest im Visier: "Wir wollen nach zwei Spielen sechs Punkte haben." In der vergangenen Saison behielt Drittliga-Meister Union gegen Mitaufsteiger Düsseldorf in beiden Begegnungen die Oberhand (jeweils 1:0).

Melka wieder fit

Christian Beeck dämpft unterdessen die große Euphorie rund um den Club. "Wir sind noch nicht in der Liga angekommen. Wichtig ist, dass wir konstant und stabil Fußball spielen", meinte der Manager.

Auch bei der Fortuna ist nach dem unglücklichen Aus nach Elfmeterschießen im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV und dem 3: 0-Erfolg zum Ligastart gegen den SC Paderborn Träumen vorerst verboten. "Das ist nur eine Momentaufnahme", so Trainer Norbert Meier, der wohl wieder auf den zuletzt angeschlagenen Torhüter Michael Melka zurückgreifen kann.

"Die Partie hat einen besonderen Charme, weil es das momentane Spitzenspiel ist", sagte Meier. Er erwarte daher ein "heißes Spiel" bei den Eisernen.

FC Hansa Rostock - TSV 1860 München

Hansa Rostock will im Heimspiel gegen den TSV 1860 München Wiedergutmachung für zwei Pflichtspielpleiten in Folge betreiben. Im Pokal waren die Hanseaten beim Drittligisten VfL Osnabrück ausgeschieden, der Punktspielstart bei Arminia Bielefeld ging mit 1:3 verloren.

"Die Mannschaft lebt", sagt Hansa-Trainer Andreas Zachhuber. "Ich habe gesehen, wie sie auf ihre Fehler reagiert hat und darauf brennt, jetzt zuhause die ersten drei Punkte einzufahren."

Die Partie in der DKB-Arena ist gleichzeitig die Begegnung zweier alter Bekannter. Zachhuber arbeitete unter dem aktuellen "Löwen"-Trainer Ewald Lienen von Juli 1997 bis März 1999 als Co-Trainer bei Hansa. "Wir haben uns in den letzten zehn Jahren weder live gesehen noch miteinander gesprochen", sagt Zachhuber.

Bis auf Enrico Neitzel und Tom Buschke stehen dem Hansa-Coach alle Spieler zur Verfügung. Ob er mit der gleichen Startelf wie zuletzt beginnen wird, verriet er nicht. "Vielleicht wird es eine Veränderung geben", erklärt der 47-Jährige. Mittelfeldspieler Tobias Jänicke stellte er einen Einsatz von Beginn an in Aussicht.

"Hansa ist wie ein angeschlagenes Tier"

Das Befinden bei 1860 ist nach dem erfolgreichen Saisonstart mit einem Sieg im Pokal und einem Auftaktsieg in der Liga bestens. Ewald Lienen scheint die Euphorie fast ein wenig zu groß zu sein, weshalb er vehement vor den Rostockern warnt.

Er erwartet "ein völlig anderes Spiel als gegen Koblenz" und Gegner, die "bis in die Haarspitzen motiviert" sind. "Hansa ist wie ein angeschlagenes Tier. Sie werden sich noch mehr wehren als in einer anderen Situation", prophezeit der 55-Jährige.

"Mini-Zé Roberto" für 1860

Der Coach wird voraussichtlich auf die gleiche Anfangsformation wie gegen Koblenz setzen. "Im Großen und Ganzen gibt es keinen Grund für Änderungen, nur die Fitness könnte hier den Ausschlag geben", so der Trainer. Lediglich Daniel Bierofka fällt definitiv aus. Ardijan Djokaj, der gegen Koblenz wegen Aduktorenproblemen passen musste, hat am Mittwoch mit Co-Trainer Bernhard Winkler erstmals wieder individuell trainiert und stieg am Donnerstag ins Mannschaftstraining ein. "Ein Einsatz in Rostock ist wahrscheinlich noch zu früh", sagt Lienen. Ähnlich sieht es bei Stefan Aigner aus, der nach seiner Fußverletzung erst eine Woche im Training ist.

Zuletzt wechselte der Brasilianer Marcos Antonio Nascimento Santos vom brasilianischen Drittligisten Sport Club Corinthians Alagoano zu den Münchnern. Der Linksfuß, so Lienen, könne im linken Bereich alles spielen. "Er ist ein Mini-Zé Roberto", sagt Lienen über den 21-Jährigen. In Rostock wird er wohl noch nicht auflaufen. "Marcos Antonio ist ein Projekt für die Zukunft und keine Verpflichtung, die für uns jetzt lebenswichtig gewesen wäre", meint Lienen.