Fabian Klos (l.) steuert einen Doppelpack zum 3:2-Sieg von Arminia Bielefeld bei Dynamo Dresden bei
Fabian Klos (l.) steuert einen Doppelpack zum 3:2-Sieg von Arminia Bielefeld bei Dynamo Dresden bei

Bielefeld in der Relegation - Dresden steigt ab

xwhatsappmailcopy-link

Dresden - Dynamo Dresden hat im "Abstiegs-Endspiel" gegen Arminia Bielefeld trotz zeitweiliger Überzahl die große Chance auf die Relegation vergeben und muss nach einem dramatischen Spiel den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten.

Klos trifft zur Arminia-Führung

Das Team von Trainer Olaf Janßen unterlag den Gästen aus Ostwestfalen 2:3 (0:1), die damit in der Relegation am 16. und 19. Mai gegen Darmstadt 98 weiter um den Klassenerhalt kämpfen dürfen. 

Dabei hatte die Ausgangssituation eigentlich für den achtmaligen DDR-Meister gesprochen. Schon ein Unentschieden hätte den Dresdnern zum Einzug in die Entscheidungsspiele gereicht. Doch nach einer katastrophalen Rückrunde mit lediglich zwölf Punkten und nur einem Sieg muss Dynamo zusammen mit dem Ost-Rivalen Energie Cottbus absteigen.

"Der Abstieg ist enttäuscht, damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen würden. Aber fußballerisch war das einfach zu wenig. Nur fünf Siege reichen halt nicht", sagte Dynamo-Ikone Hans-Jürgen "Dixie" Dörner.

Fabian Klos (41.) traf nur wenige Minuten nachdem sein Teamkollege Thomas Hübener mit Gelb-Rot vom Platz musste. In der zweiten Halbzeit sah der Dresdner Cheikh Gueye ebenfalls Gelb-Rot (59.), wenig später erhöhte erneut Klos (63.), bevor Schiedsrichter Manuel Gräfe die Partie wegen einiger Feuerwerkskörper, die auf das Spielfeld flogen, unterbrach. 

Nach Wiederanpfiff traf Mickael Pote in der 67. Minute zum Anschluss. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Robert Koch (75.) glich für die Hausherren aus, damit war Dresden in der Relegation. Doch der Ex-Kölner Kacper Przybylko (77.) machte die Sensation für die Arminia perfekt. 

Von einer "extremen Situation" hatte Dynamo-Coach Olaf Janßen im Vorfeld des Spiels gesprochen. Dafür mobilisierte der Verein alle Kräfte. Mehrere Tausend Anhänger hatten den Dynamo-Mannschaftsbus mit einem Spalier zum Stadion geleitet und angefeuert. Und Auch Janßen zeigte sich mutig. Er berief den lange verletzten Flügelspieler Idir Ouali in die Startelf.

Kalte Dusche für Dynamo

Vor 29.608 Zuschauern im ausverkauften glücksgas stadion begannen beide Teams dem Anlass entsprechend kämpferisch. Auch wenn spielerisch zunächst bei keinem Team große Aktionen zu sehen waren, wurde der Wille beider Mannschaften schnell deutlich.

Vor den Toren sorgten allerdings meist nur Standardsituationen für Gefahr. Nach einer Ecke verzog der Bielefelder Tom Schütz knapp (6.), sein Mannschaftskollege Fabian Klos traf nach einem Freistoß aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten (13.). Für Dresden köpfte Verteidiger Sebastian Schuppan nach einer Ecke knapp am Bielefelder Tor vorbei (19.).

Nach einer guten halben Stunde hatte sich das Spiel aber etwas beruhigt. Sowohl die Dresdner als auch die Gäste vermieden das allerletzte Risiko. Dann überschlugen sich allerdings die Ereignisse: Zunächst musste der Bielefelder Hübener mit Gelb-Rot vom Platz, doch anstatt sicherer zu werden, kassierte Dynamo in Unterzahl das 0:1. Klos traf mit einem Linksschuss.

Chancen in Hülle und Fülle

Und die Gastgeber hatten dann sogar noch Glück: Ein Kopfball von Klos klatschte an den Pfosten und wurde noch von der Linie geschlagen (45.+1). Auch nach der Pause waren die Gäste in Unterzahl näher am nächsten Tor als Dresden. Przybylko vergab völlig frei vor Torhüter Benjamin Kirsten (49.). Wenig später strich ein Schuss von Mickael Pote knapp am Bielefelder Tor vorbei.

Die Gastgeber taten sich allerdings mit einem Mann mehr schwerer als zuvor. Nur selten spielten sie ihre Überzahl aus, zu viele Bälle versprangen oder gingen zum Gegner. Zu allem Überfluss musste Gueye vom Platz, der numerische Vorteil war dahin. Erneut Klos traf dann nach einem Konter zum 2:0.

In der dramatischen Schlussphase schien Dresden zunächst Platz 16 zu sichern, doch dann folgte die kalte Dusche für den Traditionsclub aus Sachsen.