Brisante Szene in Dresden: Nach einer Auseinandersetzung mit Romain Bregerie (v.) geht Björn Ziegenbein zu Boden, beide sahen für die Aktion die Gelbe Karte
Brisante Szene in Dresden: Nach einer Auseinandersetzung mit Romain Bregerie (v.) geht Björn Ziegenbein zu Boden, beide sahen für die Aktion die Gelbe Karte

"Sind noch nicht bei 100 Prozent"

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Dresden - Hansa-Coach Peter Vollmann sagte nach dem 1:1 im Gastspiel seiner Rostocker in der sächsischen Landeshauptstadt über seinen Torschützen Björn Ziegenbein, er habe "sicherlich keine Topleistung gebracht". Eingewechselt habe er den Mittelfeldmann, "weil er in Dresden immer seine Tore gemacht hat". Das ist ihm wieder gelungen.

Letzte Saison, damals noch einen Etage tiefer, hatte Ziegenbein an gleicher Stelle erst zum 2:2-Endstand eingenetzt und dann auch noch mit einem rüden Foul eine längere Verletzungspause bei Cristian Fiel verursacht. Der Dynamo-Kapitän hatte später angedeutet, er sei mit Absicht verletzt worden. Björn Ziegenbein sprach mit bundesliga.de über sein Verhältnis zu Dynamo Dresden und lobte den Schiedsrichter.

bundesliga.de: Erneut haben Sie in Dresden einen Treffer erzielt, es hätte das Siegtor sein können.

Björn Ziegenbein: Ja, es ist ärgerlich, dass wir doch hier unentschieden gespielt haben. Wenn man den Ausgleich kassiert, hat man vielleicht zu offensiv gespielt. Da müssen wir versuchen, kompakter zu stehen, auf einen Konter zu lauern und den auszuspielen. Nach dem 1:1 haben wir das besser hingekriegt und dadurch immerhin den einen Punkt mit nach Hause genommen.

bundesliga.de: Einen Punkt gewonnen oder zwei Zähler verloren?

Ziegenbein: In der ersten Halbzeit haben wir uns sehr schwer getan. Wir haben zwar gekämpft, waren aggressiv dran und haben auch Zweikämpfe gewonnen. Trotzdem hat uns Dynamo schwer unter Druck gesetzt. In der zweiten Halbzeit waren wir die dominierende Mannschaft, haben ein Tor geschossen und uns ein, zwei weitere Chancen erarbeitet, die wir besser hätten ausspielen können. Letztenendes hat hier jeder verdient einen Punkt mitgenommen.

bundesliga.de: Haben Sie einen Aufwärtstrend im Vergleich zu dem Spiel gegen Paderborn gesehen?

Ziegenbein: Auf jeden Fall. Wir haben gegen Paderborn nicht in die Zweikämpfe gefunden und sind viel weniger gelaufen als der Gegner. Das haben wir heute besser gemacht.

bundesliga.de: Ist gegen Bochum nächste Woche im DFB-Pokal eine weitere Steigerung nötig?

Ziegenbein: Selbstverständlich müssen wir uns steigern. Wir sind noch nicht bei 100 Prozent. Dafür ist die nächste Trainingswoche da, da werden wir weiter an uns arbeiten und in allen Mannschaftsteilen noch näher zusammenfinden. Dann bin ich guter Dinge, dass wir gegen Bochum gewinnen können.

bundesliga.de: Worum ging es bei der Situation nach Ihrem Tor, als es zur Rudelbildung kam?

Ziegenbein: Ich habe überhaupt nichts gegen die Stadt Dresden oder gegen den Club und seine Fans. Es ging nur um Cristan Fiel, weil ein paar unsportliche Dinge vorgefallen sind. Es war einfach eine Sache zwischen ihm und mir. Das hat sich wegen der Szene aus der letzten Saison aufgebaut. Diesmal war es vielleicht Kurzschluss von mir - dumm einfach. Es war von beiden Firlefanz. Wir sind beide erwachsen, das muss nicht sein. Der Schiedsrichter hat die Szene gut überblickt, die Gelbe Karte gegen mich war berechtigt. Aber das muss ich abhaken und beim nächsten Mal besser machen.

bundesliga.de: Ihr sehenswertes Freistoßtor - haben Sie diese Variante extra trainiert?

Ziegenbein: Ja, man hat das in den letzten Wochen oft gesehen, dass Schützen die Torwartecke anvisiert haben. Wie auch am Samstag Fürths Schmidtgal gegen Union. Mein Gedanke war, dass der Keeper vielleicht spekuliert und einen Schritt weg von der Torwartecke macht. So war es dann auch: Dadurch war das lange Eck offen - und drin war er.

bundesliga.de: Haben Sie sich über Ihre Rückkehr in die Startelf gefreut - die Konkurrenz im Mittelfeld ist ja nicht gerade kleiner geworden?

Ziegenbein: Ich habe immer gesagt, dass es schön ist, wenn man von Anfang an spielen kann. Aber man muss seine Leistung von Woche zu Woche bestätigen. Der Trainer hat mir das Vertrauen gegeben. Ich hoffe, dass ich es ihm zurückgezahlt habe. Im übrigen bin ich froh über die Neuverpflichtung von Timo Perthel, er ist ein sehr guter Spieler. Er pusht den Konkurrenzkampf und dadurch kann jeder Spieler seine eigene Leistung steigern.

Das Gespräch führte Andre Anchuelo