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Simon Jentzsch und die Augsburger kassierten erst 21 Gegentreffer - Bestwert im "Unterhaus" in der laufenden Saison
Simon Jentzsch und die Augsburger kassierten erst 21 Gegentreffer - Bestwert im "Unterhaus" in der laufenden Saison

"Schönspielerei ist nicht mehr gefragt"

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Augsburg - Der FC Augsburg steht durch das 1:0 beim Karlsruher SC vor dem ersten Bundesligaaufstieg seiner Geschichte. Vier Spieltage vor Saisonende bauten die Augsburger ihren Vorsprung vor dem VfL Bochum auf Relegationsrang 3 auf sechs Punkte aus.

Das Tor des Tages, das die Tür zum Aufstieg weit aufstößt, erzielte Tobias Werner in der 28. Minute auf Vorlage von Daniel Baier. Es war eine der wenigen herausgespielten Torchancen der Augsburger an diesem Tag.

Stabilität trotz Umstellungen

"Wir haben heute aus dem Minimalen das Maximale herausgeholt", analysierte der glückliche Augsburger Trainer Jos Luhukay, der vor allem seine Defensive lobte, die nun schon seit fünf Spielen ohne Gegentor ist. Auch der Ausfall der beiden etatmäßigen Außenverteidiger konnte der Stabilität des FCA in der Defensive nichts anhaben.

Axel Bellinghausen verteidigte auf der linken Seite für den kurzfristig wegen einer Oberschenkelverletzung ausgefallenen Marcel de Jong und rechts Ingwer Callsen-Bracker für den verletzten Paul Verhaegh. Und in der Innenverteidigung zeigten Uwe Möhrle und Gibril Sankoh gegen bemühte, aber wenig durchschlagskräftige Karlsruher einmal mehr, warum der FCA die abwehrstärkste Mannschaft der 2. Bundesliga ist.

Jentzsch als routinierter Rückhalt

Nur 21 Mal musste Torwart Simon Jentzsch in dieser Saison hinter sich greifen. Am 4. Mai wird Jentzsch 35 Jahre alt und dann voraussichtlich mit dem FC Augsburg in die Bundesliga zurückkehren, wo er schon für den KSC, 1860 München und den VfL Wolfsburg das Tor hütete.

Seit 2009 spielt der 1,96 Meter große Torwart für die Augsburger. Nachdem letzte Saison der Aufstieg in den Relegationsspielen gegen den 1. FC Nürnberg verpasst wurde, will der FCA nun die historische Chance nutzen: "Nicht mit Schönspielerei", sagt Simom Jentzsch, der voll fixiert ist auf das große Ziel.

Frage: Herr Jentzsch, Sie haben sich schwer getan in Karlsruhe, warum?

Simon Jentzsch: Es geht jetzt nicht mehr um Schönspielerei. Wir hatten vielleicht nur zwei Chancen, um ein Tor zu erzielen, eine haben wir genutzt. Andererseits haben wir in der Defensive wenig zugelassen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass wir früher das Spiel zumachen.

Frage: Das heißt: Es ist jetzt für alle Mannschaften - ob hinten oder vorne in der Tabelle platziert - ein Nervenspiel?

Jentzsch: Es geht jetzt nicht mehr darum, schön zu spielen. Es ist einfach wichtig, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Und das ist uns in Karlsruhe gelungen.

Frage: Am kommenden Wochenende kommt Alemannia Aachen nach Augsburg...

Jentzsch: Egal wie die Situation ist: Jeder erwartet jetzt in diesem Spiel einen Sieg von uns. Es geht dem Ende der Saison entgegen, da werden die Nerven immer belasteter, das ist klar. Deswegen sage ich auch immer: Schönspielerei ist nicht mehr gefragt.

Frage: Im letzten Jahr sind sie knapp am Aufstieg gescheitert. Diesmal brauchen sie vier Spieltage vor Schluss aufgrund Ihres herausragenden Torverhältnisses noch höchstens zwei Siege in vier Spielen, um direkt aufzusteigen.

Jentzsch: Man kann die derzeitige Situation nicht mit der im letzten Jahr vergleichen, weil wir damals von hinten kommen und immer aufholen mussten. Das ist diesmal anders.

Frage: Ihr ehemaliger Club KSC ist durch die Niederlage weiter abstiegsgefährdet.

Jentzsch: Ich hoffe, dass der KSC die Klasse hält. Die Mannschaft hat gegen uns ja auch nicht schlecht gespielt und gezeigt, dass sie Fußball spielen kann.

Aufgezeichnet von Tobias Schächter