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Robin Himmelmann verpasste im Jahr 2015 keine Minute im Tor des FC St. Pauli
Robin Himmelmann verpasste im Jahr 2015 keine Minute im Tor des FC St. Pauli

Himmelmann: "Wir haben einen klaren Plan"

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Köln - Der FC St. Pauli gehört zu den Überraschungsmannschaften der 2. Bundesliga. In der Vorsaison nur knapp dem Abstieg entgangen haben sich die Kiezkicker inzwischen im oberen Tabellendrittel etabliert und Kontakt zu den Aufstiegsplätzen. Im Interview mit bundesliga.de spricht Keeper Robin Himmelmann über die tolle Entwicklung des FC St. Pauli.

"Am Ende haben ein paar Prozentpunkte gefehlt"

bundesliga.de: Robin Himmelmann, im Jahr 2015 haben Sie im Tor des FC St. Pauli keine einzige Punktspielminute verpasst. War es das bisher beste Jahr Ihrer Profikarriere? Welche besonderen Eindrücke werden von diesem Jahr hängen bleiben?

Robin Himmelmann: Es war definitiv das beste Jahr meiner Profikarriere. Ich bin im November 2014 die Nummer Eins geworden und habe seitdem alle Spiele gemacht. Hängen geblieben sind natürlich der Klassenerhalt und die gute Hinrunde, die wir in der aktuellen Saison gespielt haben.

bundesliga.de: Welchen Anteil hat Trainer Ewald Lienen an Ihrer positiven Entwicklung?

Himmelmann: Natürlich hat der Trainer da auch seinen Anteil daran. Wir arbeiten aber auch viel im torwartspezifischen Bereich und erarbeiten uns sehr viel, bzw. entwickeln uns weiter. Grundsätzlich haben wir uns im gesamten Team sehr positiv entwickelt und ich freue mich, dass es auch bei mir genauso geklappt hat und auch ich meinen Teil zum Erfolg beitragen konnte.

bundesliga.de: Mit welchen Ambitionen gehen Sie nun ins Jahr 2016? Welche Ziele haben Sie sich persönlich gesteckt?

Himmelmann: Mit dem ähnlichen Ziel wie 2015. Ich möchte vorrangig verletzungsfrei bleiben und häufig auf dem Platz stehen, um die Saison erfolgreich beenden.

bundesliga.de: Verglichen mit anderen Torhütern sind Sie bei einer Größe von 1,87 Meter mit Ihren 80 Kilogramm fast ein Leichtgewicht. Ist das Ihr ideales Wettkampfgewicht? Welche Vorteile hat es?

Himmelmann: Ich glaube es hat immer Vor- und Nachteile. Ein gewisses Mindestmaß sollte man haben. Natürlich geht es im Torwartspiel auch viel über Timing. In diesem Bereich habe ich versucht, mir viel zu erarbeiten und das auch schon seit früher Jugend. Da war schon klar, dass ich nicht der Größte sein werde und versuche es, über andere Dinge zu kompensieren und meine Stärken anderweitig auszuspielen.

bundesliga.de: In den letzten fünf Partien vor der Winterpause, von denen drei verloren gingen, schien es, als würden der Mannschaft ein bisschen die Körner ausgehen. Wie ärgerlich war es, dass St. Pauli von Nürnberg noch auf Platz 4 verdrängt wurde?

Himmelmann: Für uns hat der Tabellenplatz nie eine große Rolle gespielt. Natürlich ist es schöner, je besser man platziert ist, aber für uns war immer entscheidend, dass wir erst einmal möglichst viele Punkte sammeln. Das haben wir zum Ende des Jahres leider nicht mehr ganz hinbekommen, auch weil wir den einen oder anderen Ausfall kompensieren mussten. Aufgrund der durchaus anstrengenden Rückrunde im Vorjahr haben zum Jahresende vielleicht ein paar Prozentpunkte gefehlt, um in einer engen Liga noch mehr Zähler zu sammeln.

"Macht mehr Spaß, in fröhliche Gesichter zu sehen"

bundesliga.de: Wie gut hat dem FC St. Pauli nach dem harten Abstiegskampf im Vorjahr die erfolgreiche Hinrunde getan?

Himmelmann: Sehr gut. Natürlich ist die Stimmung im Erfolgsfall deutlich besser. Das merkt man im ganzen Verein. In der letzten Saison war es so, dass das Umfeld und die Mitarbeiter nicht wussten, wie es Abstiegsfall weitergehen sollte. Das Gespenst haben wir durch die gute Hinrunde vertreiben können, auch wenn wir noch ein paar Punkte brauchen, um vom Klassenerhalt reden zu können. Es macht nun aber deutlich mehr Spaß, die fröhlichen Gesichter der Vereinsmitarbeiter zu sehen.

bundesliga.de: Warum lief es so viel besser?

Himmelmann: Ich glaube, dass wir ja nicht nur eine gute Hinrunde im Jahr 2015 gespielt haben, sondern auch schon in der vergangenen Saison die Rückrunde positiv gestalten können. Im vergangenen Winter haben wir uns gesammelt und einen klaren Plan zurechtgelegt, wie wir die Spiele in der Rückrunde angehen wollen. Außerdem mussten wir uns im Sommer nur wenig verändern. Das Trainerteam ist geblieben, zudem wir hatten wenige Neuzugänge, die integriert werden mussten. So war es ein relativ fließender Übergang und kein großer Schnitt. Dadurch konnten wir an unserem Plan weiterarbeiten und deswegen die positive Arbeit aus der Rückrunde 2014/15 fortsetzen.

bundesliga.de: Was spricht dafür, dass der FC St. Pauli die gute Hinrunde bestätigen und im Kampf um die vorderen Plätze weiter erfolgreich mitmischen kann?

Himmelmann: Zunächst können wir uns von der guten Hinrunde nichts kaufen und müssen weiter hart an uns arbeiten. In der Liga wird uns an keinem Spieltag etwas geschenkt, wie wir in der Hinrunde sehen konnten. In allen 19 Spielen wurde deutlich, dass wenige Prozente, die fehlen, schon ausreichen, um nicht den gewünschten Erfolg zu haben. Wenn wir uns in den nächsten fünf Wochen darauf einstellen und an den kleinen Dingen arbeiten, die wir in der Hinrunde noch nicht zu vollster Zufriedenheit gemacht haben, bin ich zuversichtlich, was die Rückrunde angeht. Wichtig dabei ist auch, dass wir größtenteils verletzungsfrei bleiben.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski