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Marcel Risse (r., mit Maxi Thiel) in neuem Gewand: Der Ex-Mainzer läuft künftig für Köln auf
Marcel Risse (r., mit Maxi Thiel) in neuem Gewand: Der Ex-Mainzer läuft künftig für Köln auf

Risse: "Ich bin jetzt endlich zuhause"

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München - Marcel Risse aus Mainz ist bislang die prominenteste Neuverpflichtung des 1. FC Köln. Mit seiner Erfahrung von knapp 80 Bundesliga-Spielen will der 23-Jährige dabei helfen, den rheinischen Traditionsverein zurück in die Bundesliga zu bringen.

Im Interview mit bundesliga.de spricht Marcel Risse über die Perspektiven des FC, den neuen Trainer und die Konkurrenz im Aufstiegskampf.

bundesliga.de: Herr Risse, Sie sind gebürtiger Kölner, haben aber vorher nie für den FC gespielt. Warum hat das so lange gedauert?

Marcel Risse: Ich bin ja erst 23 Jahre, daher ist noch alles im Rahmen. Ich habe die ganze Jugend bei Bayer Leverkusen verbracht und dann auch die ersten Profispiele für Leverkusen gemacht. Danach wurde ich nach Nürnberg ausgeliehen. Von Leverkusen nach Köln ausgeliehen zu werden, wäre, wie Sie sich vorstellen können, etwas schwierig gewesen. Daher bin ich dann über Nürnberg und Mainz zwei schöne Umwege gegangen.

bundesliga.de: Sie haben in den letzten vier Jahren immer in der Bundesliga gespielt. Ist dann ein Wechsel in die 2. Bundesliga ein Rückschritt?

Risse: Nein, ich hätte zwar weiter in der Bundesliga spielen können, aber ich habe mich bewusst für den 1. FC Köln entschieden. Ich möchte hier mithelfen, etwas aufzubauen. Ich bin jetzt endlich zuhause.

bundesliga.de: Der Verein befindet sich wieder im Umbruch, im Kader gab es viele Wechsel, ein neuer Trainer ist gekommen. Wie sehen Sie die Perspektive des FC?

Risse: Ich habe erst abgewartet, welcher Trainer kommt und mich dann mit Peter Stöger unterhalten. Was er mir erzählt hat, hat sich gut angehört. Seine Philosophie, auf Offensivfußball zu setzen, gefällt mir sehr gut. Ich glaube, dass wir eine gute Saison vor uns haben.

bundesliga.de: Welchen Eindruck hat der Trainer auf Sie gemacht?

Risse: Er macht einen sehr ruhigen, sachlichen Eindruck. Da wir aber noch nicht den kompletten Kader beisammen haben, konnten wir trainingsinhaltlich noch nicht so viel variieren. Wir trainieren derzeit die Eins-gegen-Eins-Situationen und den Torabschluss. Das macht einem offensiven Spieler wie mir sehr viel Spaß. Es sieht alles sehr positiv aus.

bundesliga.de: Wie beurteilen Sie Kölns sportliche Situation?

Risse: Eigentlich gehört ein Club wie der FC relativ schnell wieder in die Bundesliga. Wir versuchen, es schon in dieser Saison zu packen. Aber noch wichtiger ist, den richtigen Weg einzuschlagen. Wenn der Aufstieg dann erst im übernächsten Jahr klappt, ist es halt so. Wir werden trotzdem in dieser Saison alles daran setzen, es bereits jetzt zu schaffen.

bundesliga.de: Sie selbst sind mit dem 1. FC Nürnberg schon einmal aufgestiegen und können Ihren Mitspielen erzählen, wie es geht.

Risse: Wäre schön, wenn's so einfach wäre. Damals war ich 18 Jahre alt. Ich konnte sicher einige Erfahrungen sammeln und hoffe, dass ich diese an die jungen Spieler in unserer Mannschaft weitergeben und möglicherweise vorleben kann.

bundesliga.de: Mit 23 Jahren gehören Sie ja auch noch zu den jungen Spielern.

Risse: Ja, das schon. Aber ich habe auch schon einige Profispiele gemacht. Erfahrung ist nicht nur vom Alter abhängig.

bundesliga.de: Wie sind Sie in Köln von der Mannschaft und den Fans aufgenommen?

Risse: Sehr schön. Ich wurde sehr nett empfangen. Ich habe natürlich auch noch viele Freunde in der Gegend. Die haben auch schon beim Training vorbeigeschaut. Und von der Mannschaft kenne ich den einen oder anderen von früher von der Mittelrheinauswahl und anderen Begegnungen.

bundesliga.de: Was muss in der kommenden Saison passieren, damit Sie am Ende von einem guten Jahr sprechen können?

Risse: Ich will auf jeden Fall alles dafür tun, um der Mannschaft weiterzuhelfen. Wenn wir aufsteigen, können wir in Köln sicherlich von einer guten Saison sprechen. So sehen es auch die Fans.

bundesliga.de: Welche anderen Vereine haben Sie im Kampf um die Aufstiegsplätze noch auf der Rechnung?

Risse: Natürlich die beiden Absteiger aus der Bundesliga. Dazu kommt auch der 1. FC Kaiserslautern, der den Aufstieg knapp verpasst hat und auch wieder ein gutes Team haben dürfte. Nach den ersten Spielen werden wir noch sehen, wer noch dazu gehören könnte.

bundesliga.de: Wie stark schätzen Sie die 2. Bundesliga insgesamt ein? Im Gegensatz zum Vorjahr, als Hertha der Topfavorit war, scheint die Liga sehr ausgeglichen zu sein.

Risse: Das ist vielleicht gar nicht so schlecht, wenn alles eng beieinander bleibt. Dann steigen die Chancen für uns.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski