Auf Augenhöhe: Den VfL Bochum und den MSV Duisburg trennt vor dem Revier-Derby nur ein einziger Punkt - das Hinspiel endete torlos
Auf Augenhöhe: Den VfL Bochum und den MSV Duisburg trennt vor dem Revier-Derby nur ein einziger Punkt - das Hinspiel endete torlos

Revier-Derby auf Augenhöhe - FSV heiß auf's Millerntor

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München - Im Ruhrgebiet sind die Wege kurz, da kennt man den Nachbarn im Normalfall in- und auswendig. Trotzdem hat der VfL Bochum den MSV Duisburg vor dem Derby am Freitagabend laut Trainer Karsten Neitzel gleich "14 Mal live vor Ort" unter Beobachtung genommen. Während sich dieses Traditionsduell im unteren Tabellendrittel abspielt, kann der FSV Frankfurt beim FC St. Pauli den Rückstand auf den Relegationsplatz 3 verkürzen, außerdem ist der VfR Aalen bei Erzgebirge Aue im Einsatz (alle Spiele ab 17:45 Uhr, im Live-Ticker/Liga-Radio).

Mit zehn Punkten aus fünf Partien ist der VfL Bochum nach dem Spitzenduo Eintracht Braunschweig und Hertha BSC aktuell das drittbeste Rückrundenteam. Trotzdem liegen die einstigen "Unabsteigbaren" vor dem 23. Spieltag lediglich einen einzigen Zähler vor dem MSV Duisburg auf Platz 12. Nach dem 1:0-Sieg bei 1860 München vor Wochenfrist lautet die Devise daher bis auf weiteres: Nachlegen! "So wie die Jungs in München gesprintet sind und den Gegner früh angelaufen haben - das war Champions League", lobte Trainer Karsten Neitzel, betonte aber auch, dass man sich darauf letztlich nicht ausruhen dürfe: "Egal, wie der Gegner heißt: Wir müssen unsere Leistung bringen."

Verzichten muss der 45-Jährige weiterhin auf die verletzten Zlatko Dedic, Mirkan Aydin, Michael Ortega, Paul Freier, Patrick Fabian und Selim Gündüz sowie den gesperrten Christoph Dabrowski. Dafür werden die angeschlagenen Christoph Kramer (Rückenprobleme) und Lukas Sinkiewicz (Knieprobleme) voraussichtlich rechtzeitig wieder fit. Ein Einsatz des wiedergenesenen Yusuke Tasaka ist noch offen.

Der MSV Duisburg, der nur eines der vergangenen sieben Gastspiele verloren und dabei sogar sechs Mal zu Null gespielt hat, muss allerdings ebenfalls improvisieren, da mit Goran Sukalo und Ranislav Jovanovic zwei Stammkräfte gesperrt ausfallen. Dafür kehrt der zuletzt angeschlagene Andreas Ibertsberger ins Aufgebot zurück.

Chefcoach Kosta Runjaic hofft, die Ausfälle durch "großen Teamgeist" kompensieren zu können: "Wir haben richtig Lust auf das Derby. Es wird ein tolles Freitagabend-Spiel unter Flutlicht. Wir werden alle möglichen Ressourcen nutzen, um unseren Fans einen Sieg zu bescheren." Der Weg dahin führe über "Leidenschaft, positive Aggressivität und einen unbedingten Siegeswillen", erklärte der 41-Jährige weiter.



Schiedsrichteransetzungen

Der FSV Frankfurt steht nach 22 Spieltagen als Tabellenvierter so gut da wie noch nie in seiner Vereinsgeschichte in der 2. Bundesliga - das Selbstvertrauen der Bornheimer ist dementsprechend groß. Da scheint es auch kaum zu stören, dass man aus den bisherigen vier Gastspielen am Millerntor bloß einen einzigen Punkt minehmen konnte (drei Niederlagen, ein Remis). Bei Trainer Benno Möhlmann überwiegt stattdessen die große Vorfreude auf das "Fußball pur-Erlebnis" in der Hansestadt, sein Team arbeitete im Vorfeld des Duells mit dem FC St. Pauli extra nochmal ganz gezielt am Feinschliff.

"Wir müssen kombinationssicherer werden, eine sichere Ballkontrolle haben und die Dinge gezielter nach vorne bringen", forderte der 58-Jährige, der definitiv ohne die gesperrten Marcel Gaus und Nils Teixeira sowie die verletzten Gledson (Knieverletzung), Edmond Kapllani (Kreuzbandverletzung) und Tufan Tosunoglu (Reha nach Quadrizepsmuskelriss) auskommen muss. Hinter Rasmus Jönsson (Adduktorenzerrung) steht ebenso noch ein Fragezeichen wie hinter Alexander Huber und John Verhoek, deren schwangere Frauen unmittelbar vor der Niederkunft stehen.

Auf der Gegenseite müssen sich die Kiezkicker speziell in der Abwehr vollkommen neu sortieren. Denn nach dem bitteren 0:1 gegen den 1. FC Köln am Montagabend fehlen mit Markus Thorandt und Florian Mohr gleich beide etatmäßigen Innenverteidiger gesperrt. Aller Voraussicht nach werden wohl Jan-Philipp Kalla und Christopher Avevor in die Bresche springen. Nicht zur Verfügung stehen auch Fin Bartels (Muskelfaserriss), Fabian Boll (Grippe) und Sören Gonther (Aufbautraining).

Chefcoach Michael Frontzeck erwartet einen Gegner, der "mit schnellen Außenspielern agiert und sehr stabile Zentrumsspieler hat. Zudem verteidigen sie sehr kompakt und werden uns das Leben schwer machen". Der 48-Jährige setzt deshalb umso mehr auf den Heimvorteil: "Wir werden mit der fantastischen Unterstützung unserer Fans alles raushauen, was drin ist, um die Punkte zu holen."



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Drei Spiele, drei Niederlagen, 1:6 Tore. Erzgebirge Aue hat einen klassischen Fehlstart ins Fußballjahr 2013 hingelegt. Vor dem Heimspiel gegen den VfR Aalen redete Chefcoach Karsten Baumann darum nicht lange um den heißen Brei herum: "Es wird höchste Zeit für eine Leistungssteigerung. Wir dürfen nicht nur reagieren, sondern müssen endlich wieder unser eigenes Spiel durchbringen." Das werde allerdings alles andere als leicht: "Aalen spielt keinen Hurra-Fußball, ist jedoch schwer zu besiegen.

Personell könnte die Lage bei den "Veilchen" besser sein. Neben Dominic Rau (Schulterverletzung) sowie den langzeitverletzten Enrico Kern und Nils Miatke setzte eine Grippewelle in dieser Woche auch Jan Hochscheidt, Thomas Paulus, Kevin Schlitte und Roland Gercaliu außer Gefecht.

Dagegen muss der Aufsteiger, der nur eine der vergangenen sieben Begegnungen gewonnen hat und dennoch nach wie vor die viertstärkste Auswärtsmannschaft der 2. Bundesliga stellt, nur seinen Top-Torschützen Martin Dausch (Knie-OP) und Benjamin Hübner (Knochenödem) ersetzen.

Die Gäste haben sich auf eine kampfbetonte Partie eingestellt: "Es wird in Aue darauf ankommen, dass jeder seine Zweikämpfe erfolgreich bestreitet. Aufgrund der Witterungsverhältnisse erwarte ich ein zweikampfbetontes Spiel", meinte Verteidiger Thorsten Schulz und schob nach: "Es zählt, was nach 90 Minuten auf der Anzeigetafel steht und wichtig ist, dass wir die Null halten. Das Spiel erfolgreich zu gestalten geht nur über Zweikämpfe, Willen, Leidenschaft. Diese Tugenden haben wir schon oft gezeigt."



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