FCN-Coach René Weiler: "Diese Entwicklung hatte man nicht erwarten können"

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bundesliga.de: Ein weiteres Lebensmotto von Ihnen soll lauten "Man erreicht nur, was man verdient, und nicht, was man herbeisehnt"...

Weiler: Das ist doch auch so.

bundesliga.de: Aber ist das nicht eine ziemlich romantische Sicht der Dinge, die vielleicht auf den Fußball zutrifft, aber nicht auf das Leben, wo oft diejenigen viel erreichen, die besonders skrupellos sind?

Weiler: Ich gehe immer davon aus, dass alles fair und ehrlich zugeht. Natürlich haben Sie Recht. Das ist ein Problem, bisweilen auch im Fußballgeschäft. Dann wird versucht, ein bestimmtes Ziel mit unlauteren Mitteln zu erreichen. Ich glaube allerdings, dass das nur auf kurze Sicht funktioniert. Langfristige Ziele kann man meiner Meinung nach so nicht erreichen. Wer nachhaltigen Erfolg sucht, der erzielt diesen nur, wenn er hart und korrekt dafür arbeitet.

bundesliga.de: Harte Arbeit - ist die auch der vornehmliche Grund für den Aufschwung des Schweizer Fußballs in den vergangenen Jahren?

Weiler: Die Schweiz hat in den vergangenen Jahren viel in den Fußball-Nachwuchs investiert. Dafür verantwortlich zeichnet vor allem Hansruedi Hasler, der ehemalige technische Direktor des Schweizer Fußballverbandes, der hervorragende Aufbauarbeit geleistet und den Nachwuchsbereich professionalisiert hat. Das machen die Schweizer beziehungsweise die besten Vereine der Schweiz richtig gut. Zudem, das sagt man uns schon länger nach, gilt unsere Trainerausbildung als eine der besten, wenn nicht die beste Europas. Und berücksichtigt man noch, dass die kleine Schweiz zuletzt wiederholt bei EM und WM dabei war bzw. ist, sehe ich darin durchaus ein Qualitätsmerkmal.

bundesliga.de: Ist die Bundesliga die erste Option, die man als ehrgeiziger, deutschsprachiger Schweizer Fußballer oder Trainer im Kopf hat?

Weiler: Der deutsche Fußball ist der Fußball, der die deutschsprachigen Schweizer am meisten fasziniert. Das kann ich so bestätigen.