Fürths Coach Mike Büskens muss hellwach sein. Im Verfolgerduell geht es ins Erzgebirge...
Fürths Coach Mike Büskens muss hellwach sein. Im Verfolgerduell geht es ins Erzgebirge...

Relegationsplatz im Visier

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München - Im Erzgebirge kommt es zu einem vorentscheidenden Verfolgerduell im Aufstiegskampf: Aue und Fürth, die selbst nur ein einziger Punkt trennt und die in Schlagdistanz zum Relegationsplatz liegen, kämpfen darum, den Anschluss zu halten oder Bochum sogar von Rang 3 zu verdrängen. In den weiteren Partien am Sonntag wollen sich Paderborn und der FSV Frankfurt endgültig aus der Abstiegszone verabschieden, während Arminia Bielefeld bei Union Berlin gastiert (alle Spiele ab 13:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

FC Erzgebirge Aue - SpVgg Greuther Fürth

"Wir wollen die herausragende Chance, die sich uns bietet, unbedingt nutzen", sagte Aues Marc Hensel mit Blick auf die Partie gegen den direkten Konkurrenten aus Franken. "Wir haben den 3. Platz vor Augen und wir werden alles dafür tun, um dran zu bleiben", machte Hensel klar. Aues Coach Rico Schmitt weiß, was auf seine Schützlinge zukommt. "Fürth ist sehr konter- und dribbelstark. Wir müssen versuchen, mit unseren Tugenden und der unangenehmen Spielweise den Gegner in die Knie zu zwingen", sagte der Übungsleiter. Zudem sei die Qualität des "Kleeblatt"-Kaders so hoch, dass Verletzungen und Sperren gut kompensiert werden können.

Verzichten muss der Erfolgstrainer der Sachsen weiterhin auf Oliver Schröder Sprunggelenksverletzung) und Thomas Paulus (Wade) sowie auf den gelbgesperrten Jan Hochscheidt. Dagegen steht Tobias Kempe nach muskulären Problemen wieder zur Verfügung. "Das Trainerteam hofft, dass auch bei den Alternativspielern noch einmal ein Ruck durch die Reihen geht", erklärte Schmitt.

SpVgg-Trainer Mike Büskens erwartet gegen die Erzgebirgler keinen fußballerischen Leckerbissen: "Das wird ein Kampfspiel gegen den Verein, der für viele zu den großen Überraschungen der Liga zählt. Die Auer spielen eine fantastische Saison und stehen für Leidenschaft, Entschlossenheit und Kompaktheit." Auch aufgrund des angegriffenen Rasens glaubt Büskens, dass das fußballerische Element nicht zum Tragen kommt. Seine Mannschaft müsse sich den Bedingungen stellen. "Wir werden unseren Zeugwart Sepp Gran um lange Trikots bitten, damit wir die Ärmel hochkrempeln können. Aue spielt einen körperbetonten, nach vorne gerichteten Fußball. Es wird oft um zweite Bälle gehen und darum, Standards möglichst zu vermeiden", glaubt Büskens. Fürth muss aufgrund Verletzungen und Sperren auf insgesamt neun Spieler verzichten. Leonard Haas und Miroslav Slepicka kehren immerhin nach abgesessenen Sperren zurück.




SC Paderborn - FSV Frankfurt

Beide Vereine befinden sich nach Einschätzung von SCP-Coach Andre Schubert "in einer schwierigen Phase". Während die Paderborner weiterhin den Abstand zur Abstiegszone halten wollen, befindet sich der FSV nach einer überragenden Hinrunde im Jahr 2011 bislang auf Talfahrt. Diese Schwächephase der Gäste will der SCP nutzen, um im dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison (Meisterschaft und DFB-Pokal) im eigenen Stadion einen Erfolg zu verbuchen. Trotz der Rückkehr von Markus Palionis, der zuletzt rotgesperrt war, will Schubert die Viererkette in der Defensive gegenüber dem Düsseldorf-Spiel nicht verändern. "Insgesamt gibt es nicht wahnsinnig viele Gründe, die Dinge umzustellen", blickt der Coach recht zufrieden auf die jüngste Partie zurück. Florian Mohr, Jens Wemmer und Sören Brandy befinden sich wieder im Mannschaftstraining.

FSV-Cheftrainer Hans-Jürgen Boysen zeigte sich zum Abschluss des kurzfristig anberaumten viertägigen Trainingslagers in Klein-Aspach sehr zufrieden: "Ich muss sagen, dass diese vier Tage nicht nur sehr intensiv, sondern auch sehr aufschlussreich waren und sicherlich allen Beteiligten das gegeben haben, was notwendig ist, nämlich Mut, Selbstvertrauen und Motivation für die nächsten acht Spiele, die noch vor uns stehen. Das Trainingslager hat der Mannschaft viel gebracht, um dieser schwierigen Situation zu begegnen und sie zu lösen." Der Übungsleiter ist sehr erfreut darüber, dass er keine neuerlich verletzten Spieler zu beklagen hat. Im Gegenteil, denn auch Andreas Dahlen konnte bereits wieder mittrainieren, ist aber vorerst nur ein Kandidat für die U 23. Zur Aufstellung des FSV verriet Boysen: "Es sieht so aus, dass sich am Kader gegenüber dem letzten Spiel nichts ändern wird, bei der Aufstellung unter Umständen auf zwei Positionen."




Union Berlin - Arminia Bielefeld

Bundesligareife Fußballbedingungen werden in Berlin-Köpenick herrschen, denn das Spiel findet auf einem frisch verlegten Rasen statt. "Entscheidend ist es, in ein solch ein Spiel mit einem klaren Kopf zu gehen. Es kommt auf jeden Prozentpunkt an", weiß Uwe Neuhaus, der die Erwartungshaltung trotz des neuen Rasens und der Tabellenposition des Gegners im Vorfeld bremst. "Kombinationen, Traumfußball und Traumtore - nichts geht automatisch. Die Reihenfolge, an die wir uns halten müssen, lautet: Laufbereitschaft und Kampfbereitschaft." Personell gibt es einige Rückkehrer bei Union. Nach seiner Gelbsperre wird Dominic Peitz ebenso wieder zum Kader gehören wie Patrick Kohlmann, der seine Kreuzbanddehnung überstanden hat. Für Sorgenfalten auf der Stirn des Trainers sorgt dagegen der Ausfall von Santi Kolk. Der Niederländer hatte sich im Aue-Spiel eine Knochenabsplitterung im linken Fuß zugezogen, trägt nun eine Gipsschiene und fällt vorläufig aus. Ebenfalls fehlen wird weiterhin Christian Stuff (Schultereckgelenkssprengung).

"Gegen München haben wir einen taktischen Offenbarungseid geleistet", zeigte sich Bielefelds Trainer Ewald Lienen unversöhnlich mit der Leistung seiner Mannschaft vor einer Woche gegen 1860. "Das war nicht das, was man dem eigenen Publikum präsentieren kann. Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann." Besonders die Anfälligkeit bei gegnerischen Kontern ist dem Trainer ein Dorn im Auge. Derartige Fehler sollen beim Spiel in Berlin tunlichst vermieden werden. "Ich hoffe, dass die Partie gegen 1860 ein Ausrutscher nach unten war", sagte Lienen. Der fußballerischen Qualität, die auf dem neuen Rasen zur Geltung kommen könnte, und der bekannten Kampfbereitschaft des Gegners gelte es, durch "tausendprozentigen Einsatz" entgegenzuwirken. Neben den Langzeitverletzten muss die Arminia auch auf Baldo Di Gregorio verzichten, der wegen einer Muskelverhärtung passen muss. Bei Markus Bollmann, der im Training mit Leisten- bzw. Adduktorenproblemen aussetzen musste, ist der Einsatz noch fraglich.