Sportdirektor mit Perspektiven: Ralf Rangnick will die Entwicklung von RB Leipzig in der 2. Bundesliga und RB Salzburg in Österreich weiter vorantreiben
Sportdirektor mit Perspektiven: Ralf Rangnick will die Entwicklung von RB Leipzig in der 2. Bundesliga und RB Salzburg in Österreich weiter vorantreiben

Rangnick: "Die Bundesliga ist unser Ziel"

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Leipzig - Ein Mann, zwei Vereine: Ralf Rangnick ist seit etwa zweieinhalb Jahren als Sportdirektor bei RB Leipzig und bei RB Salzburg in Österreich aktiv. Im Interview mit bundesliga.de spricht der 56-Jährige über die bisherige Entwicklung von RB Leipzig, den Vergleich zu Hoffenheim, die Fans und seine Ziele mit dem Verein aus Sachsen.

bundesliga.de: Herr Rangnick, wie fällt die Bilanz bei RB Leipzig nach dem ersten halben Jahr 2. Bundesliga aus?

Ralf Rangnick: Grundsätzlich sind wir in der 2. Bundesliga angekommen. Es gab wenig Spiele, in denen wir keine Chance hatten, zu gewinnen. Wir haben eine junge Mannschaft, die zwei Mal aufgestiegen ist - es wäre unrealistisch, zu erwarten, dass wir gleich ganz oben mitspielen und Top-Favorit auf den Aufstieg sind. Sie dürfen nicht vergessen, wir haben ein Team mit den wenigsten Spielern, die  Zweit- oder Drittligaerfahrung haben.

bundesliga.de: Welche Ziele gibt es für die Rückrunde - und was kann oder muss Ihre Mannschaft noch verbessern?

Rangnick: Wir wollen die Mannschaft in der Rückrunde weiter entwickeln. Statistisch gesehen haben wir die wenigsten Gegentore kassiert - aber es gab eben auch einige Spiele, in denen es uns nicht gelungen ist, ein Tor zu erzielen. Das lag zum einen an verletzungsbedingten Ausfällen, zum anderen wünsche ich mir noch mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld.

"Auswärts bleibt noch Luft nach oben"

bundesliga.de: Das heißt, Ihre junge Mannschaft ist noch im Lern- und Entwicklungsprozess?

Rangnick: Natürlich. Das ist Teil unseres Weges.

bundesliga.de: Unterscheiden sich deshalb auch Heim- und Auswärtsbilanz?

Rangnick: Die Heimbilanz ist gut, auswärts dagegen bleibt noch Luft nach oben.

bundesliga.de: Worauf führen Sie das zurück?

Rangnick: Einer der Gründe ist sicher auch die ungewohnte Atmosphäre, die uns in einigen Stadien erwartet. Ich will das einmal eine angespannte Atmosphäre nennen.

bundesliga.de: Sie sprechen die Vorbehalte an, die es im Hinblick auf den Liga-Neuling RB Leipzig gibt an. Hat Sie die angespannte Stimmung überrascht?

Rangnick: Nein, denn es ist normal, dass einem so etwas auch in der nächst höheren Liga begegnet. Das belastet die Mannschaft auch nicht entscheidend, aber es hat dennoch sicher etwas Einfluss.

"Ganz Leipzig wünscht sich den nächsten Schritt"

bundesliga.de: Sind RB auch positive Beispiele begegnet?

Rangnick: Unter Fachleuten wird unser besonderer Weg mit großem Interesse beobachtet. Es wird anerkannt, dass es nicht der Weg ist, der von einem Verein wie RB Leipzig klischeehaft erwartet wird. Das heißt in dem Fall, mit viel Geld viele teure Spieler zu holen. Wir haben in der 3. Liga keinen Spieler von anderen Drittligisten geholt und jetzt in der 2. Bundesliga keinen von anderen Zweitligisten. Das wäre nicht Teil unseres Weges und unserer Philosophie. Wir wollen mit jungen und hochtalentierten Spielern arbeiten, die bei uns ihren nächsten Entwicklungsschritt in ihrer Karriere machen wollen.

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