Thorsten Fink kam erst im Winter zum FC Ingolstadt
Thorsten Fink kam erst im Winter zum FC Ingolstadt

"Qualität kommt von Qual!"

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Erst im Winter kam Thorsten Fink zum FC Ingolstadt. Der Ex-Profi des FC Bayern München brachte seine ihm beim Rekordmeister eingeimpfte Siegermentalität mit zum FCI und schaffte auf Anhieb den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Die Feierlichkeiten nach dem Gang ins Profigeschäft sind jedoch längst beendet und der Vorbereitung auf die Saison 2008/09 gewichen. bundesliga.de spricht mit Fink über Training, Neuzugänge und Ziele beim Aufsteiger.

bundesliga.de: Herr Fink, der FC Ingolstadt befindet sich bereits im Training für die neue Saison. War der Trainingsbeginn für Sie der Startschuss fürs Abenteuer 2. Bundesliga oder haben Sie sich im Profifußball bereits direkt nach dem Aufstieg heimisch gefühlt?

Thorsten Fink: Für mich als Trainer ist die 2. Bundesliga eine spannende Herausforderung und neue Aufgabe. Wir alle freuen uns, den Aufstieg geschafft zu haben. Wir haben hart darauf hingearbeitet, viele Zuschauer zu haben und gegen hochkarätige Mannschaften zu spielen. Jetzt müssen wir uns alle beweisen.

bundesliga.de: Sie sind erst im Winter nach Ingolstadt gekommen. Es ist also ihre erste Saisonvorbereitung mit dem FCI. Auf was müssen sich die Spieler einstellen und auf was können sich die Fans in der Vorbereitung freuen?

Fink: Wir müssen noch professioneller arbeiten und einfach noch mehr als im letzten Jahr Gas geben. Die Fans können sich auf eine spannende Vorbereitungen mit vielen Testspielen in der Region freuen und auf offensiven Fußball.

bundesliga.de: Sie haben selbst eine lange und erfolgreiche Karriere als Spieler hinter sich. Was sind Ihre Erinnerungen an das Thema Saisonvorbereitung/Trainingslager?

Fink: Ich kann nur sagen: Qualität kommt von Qual! Meine Erinnerungen sind deswegen immer mit viel harter Arbeit verbunden. Wir sind ja keine Strandkicker, sondern wollen im Profifußball überzeugen.

bundesliga.de: Welche Aspekte stehen für Sie in der Saisonvorbereitung im Vordergrund?

Fink: Im Vordergrund stehen vor allem Team bildende Maßnahmen und dass wir fit werden. Die Mannschaft muss sich einspielen für die neue Saison, damit wir dann nichts dem Zufall überlassen müssen.

bundesliga.de: Der Club hat viele junge Spieler verpflichtet. Viele von ihnen haben bei ihrem ehemaligen Verein wenig Spielpraxis erhalten oder nur im Amateurbereich gespielt. Setzt Ingolstadt mit diesen Akteuren mehr auf die Zukunft oder bauen Sie auf den Hunger nach Spielpraxis, den diese Spieler mitbringen?

Fink: Auf beides. Ich bin voll und ganz von unseren neuen Spielern überzeugt. Ich will einen vernünftigen Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft. Jeder Spieler hat bei mir die gleiche Chance, egal wie alt er ist.

bundesliga.de: Gerade erst in trockenen Tüchern ist der Vertrag mit Christopher Reinhard. Auch er ist ein junger Spieler. Welche Hoffnungen setzten Sie in den U20-Nationalspieler?

Fink: Christopher ist ein überaus talentierter Abwehrspieler für die linke Seite und hatte einfach Verletzungspech in der Vergangenheit. Ich sehe ihn als junge Konkurrenz für Heiko Gerber, wir werden sehen wer sich nach der Vorbereitung durchsetzen wird.

bundesliga.de: Nicht mehr ganz so jung, dafür aber umso erfahrener ist Neuzugang Vratislav Lokvenc. Was erwarten Sie sich von einem "alten Hasen" wie ihm?

Fink: Wenn einer 148 Spiele in der Bundesliga macht und tschechischer Torschützenkönig war, sind meine Erwartungen schon groß. Er ist erfahren und ein Leitwolf, der auch mal Verantwortung übernimmt. Ich selbst habe ihn ein halbes Jahr bei Red Bull Salzburg trainiert. Er ist 34 Jahre alt, aber hervorragend durchtrainiert. Ich hole zwar ungern ältere Spieler, aber ein paar Erfahrene, die schon alles erlebt haben und Toptrainer hatten, braucht man. Jemanden, der auch mal unangenehm sein kann und zum Trainer schon mal sagt: "Da können wir was besser machen".

bundesliga.de: Das Saisonziel für Ingolstadt ist klar. Was macht Sie zuversichtlich, dass der Club die Klasse halten wird?

Fink: Die Mannschaft hat einfach die Qualität, um die Klasse zu halten. Die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern schafft eine überzeugende Ausgangsposition. Wir haben Spieler mit einem technisch sehr hohen Niveau geholt. Es war eine gezielte Verstärkung an den Positionen, an denen wir uns noch verbessern konnten. Mit Nikola Vidovic als Fitnesstrainer haben wir uns zusätzlich auch im Trainerteam verstärkt.

bundesliga.de: Nun verändert sich mit einem Aufstieg oft auch vieles im Umfeld eines Clubs. Was ist im Verein, im Umfeld und in der Stadt Ingolstadt in den vergangenen Wochen diesbezüglich geschehen?

Fink: Hier in Ingolstadt hat sich sehr vieles verändert, eigentlich fast alles. Ein Stadionneubau ist geplant und das ESV-Stadion wird gerade umgebaut für die neue Saison. Das ganze Umfeld wird hier noch professioneller ausgebaut. Die Trainingsbedingungen sind durch einen neuen Rasen und einen Kraftraum jetzt super für die Vorbereitung. Auch die gesamte Struktur wird ständig ausgebaut: Mit Michael Wiesinger haben wir einen neuen hungrigen U23-Trainer, mit dem ich einen guten Kontakt habe.

bundesliga.de: Zum Saisonstart kommt es im ESV-Stadion gleich zu einem echten Knaller. Zu Gast ist die SpVgg Greuther Fürth. Was sagen Sie zu diesem Derby?

Fink: Ein Derby gleich zum Auftakt, ist doch super: Derbys sind immer etwas ganz Besonderes. Ich gehe davon aus, dass wir gleich ein ausverkauftes Haus haben werden. Aber eigentlich ist es mir aber egal, wen wir zum Auftakt bekommen, weil wir sowieso gegen jeden spielen müssen.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz