Am Ende gab es keinen Sieger - und trotzdem bauen Köln und Fürth ihren Vorsprung auf die Konkurrenz aus
Am Ende gab es keinen Sieger - und trotzdem bauen Köln und Fürth ihren Vorsprung auf die Konkurrenz aus

Punkteteilung bringt beide weiter

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Köln - Der 1. FC Köln und die SpVgg Greuther Fürth trennten sich im Topspiel der 2. Bundesliga schiedlich friedlich mit 1:1. Damit konnten die Domstädter ihren Aufstiegskonkurrenten mit nach wie vor sechs Punkten Vorsprung auf Distanz halten und den Abstand zum Relegationsplatz auf sieben Zähler ausbauen. Auch die Franken waren zufrieden und setzten sich mit einem Punkt vor dem Verfolgertrio aus Karlsruhe, Berlin und Paderborn ab.

Brosinski: "Wir haben uns belohnt"

Das Spitzenspiel hielt nicht ganz das, was sich die Fans von ihm versprochen hatten. Es war eine zähe Partie, in der vor der Pause Fürth die bessere Mannschaft war, doch der FC in Person von Kevin Wimmer zur Pausenführung traf. Nach dem Seitenwechsel lief es umgekehrt. Die Kölner verpassten mehrfach die Vorentscheidung, was sich in der 88. Minute rächte, als dem Fürther Joker Ilir Azemi der Ausgleich gelang.

"Wir haben uns durchgebissen und Comebackqualitäten gezeigt", freute sich der Fürther Trainer Frank Kramer. "Diese Comebackqualitäten haben wir schon die ganze Saison. Es wäre schön, wenn wir sie nicht so oft brauchen würden. Aber die Mannschaft steckt nie auf, sie steht auch nach Rückschlägen immer wieder auf und stemmt sich gegen Niederlagen. Das ist hervorzuheben."

Das Erfolgserlebnis in Form des Remis beim Tabellenführer konnten die Franken, die im Jahr 2014 noch kein Spiel gewinnen konnten, gut gebrauchen. "Der Punkt gibt uns Auftrieb", ist sich Daniel Brosinski sicher. "Wir können gegen jedes Spitzenteam der 2. Bundesliga mithalten. Wir waren vielleicht sogar ein Stück weit besser als Köln und haben uns mit dem Punkt belohnt. Nun müssen wir gegen den FSV Frankfurt den ersten Dreier holen."

Die Kleeblätter stehen immer noch auf dem direkten Aufstiegsrang und können nach dem knüppelharten Auftaktprogramm mit den Spielen in Kaiserslautern (1:2), gegen Karlsruhe (1:1) und in Köln (1:1) und den zuletzt gezeigten guten Leistungen optimistisch ins letzte Saisondrittel gehen.

Aufstieg ist kein Selbstläufer

Das gilt auch für den 1. FC Köln, der zwar noch nicht richtig wieder in Tritt gekommen ist, aber dank der schwächelnden Konkurrenz auch nicht richtig unter Druck gesetzt wird. Die Rheinländer haben gegen die direkten Konkurrenten aus Paderborn (0:1) und Fürth (1:1) in beiden Heimspielen dieses Jahres Federn gelassen. Ein Selbstläufer wird die Rückkehr in die Bundesliga nicht.

"Hier wird davon ausgegangen, dass der 1. FC Köln fix in die Bundesliga raufgeht. Aber auch andere Mannschaften haben genauso den Anspruch. Deswegen gehe ich immer respektvoll mit solchen Mannschaften wie Paderborn oder Fürth um", erklärt FC-Trainer Peter Stöger.

"Es ist nicht ganz so leicht ist, solche Mannschaften mit vier, fünf Stück nach Hause zu schießen. Ich sage noch einmal: Wir müssen uns alles erarbeiten", bekräftigt der FC-Coach. "Wenn wir nicht alles richtig machen, dann kann man ein Spiel gegen Paderborn verlieren. Und wenn man den Deckel nicht draufmacht, kann man auch in der 88. Minute gegen Fürth durch einen Standard so ein Tor bekommen."

Selbstkritischer Start in den Karneval

Grund zur Sorge besteht allerdings gegenwärtig nicht. Die Kölner gehen selbstkritisch mit ihrer ausbaufähigen Leistung um und reden nichts schön. "Wir haben die Partie nicht schlau und kühl genug zu Ende gespielt", übte FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke Kritik. "Wir haben versäumt, das 2:0 zu machen", ärgerte sich Kapitän Miso Brecko. "Wir müssen die Schuld bei uns suchen", meinte Torschütze Kevin Wimmer.

Am kommenden Samstag ist die Geißbock-Elf in Aue gefordert. Vorher allerdings steht am Dienstag die FC-Karnevalssitzung auf dem Programm. "Wir können die Karnevalssitzung ganz entspannt angehen", sagt Jörg Schmadtke. Danach kommen die tollen Tage und die nächsten sportlichen Herausforderungen. Da sollte der FC noch eine Schippe drauf legen.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski