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Der SC Paderborn ist mit Platz 5 bisher die Überraschung der Saison
Der SC Paderborn ist mit Platz 5 bisher die Überraschung der Saison

Plötzlich auf der Überholspur

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München - Die Mannschaft des SC Paderborn ist die große Überraschung des bisherigen Saisonverlaufs in der 2. Bundesliga. Der in den vergangenen Jahren eher unscheinbare Club gehört in dieser Spielzeit zu den Kandidaten auf einen der Aufstiegsplätze.

Das Team von Cheftrainer Roger Schmidt überzeugte bisher vor allem mit einer sehr konstanten Defensive, welche in 18 Spielen nur 13 Gegentreffer zuließ. Damit stellen die Paderborner die beste Abwehr der gesamten Liga. Außerdem kassierte der SCP nur zwei Mal mehr als ein Gegentor. Alle anderen Zweitligamannschaften ließen es mindestens vier Mal zu. Zudem hielt Schlussmann Lukas Kruse acht Mal seinen Kasten sauber.

Defensiv fast überall Ligabestwerte

Schlüsselt man diese Werte noch weiter auf, kommen weitere beachtliche Fakten zu Tage: Paderborn gestattete den Gegnern die wenigsten Großchancen (zwölf) und kassierte die wenigsten Gegentore durch Angreifer (vier), sowie Mittelfeldspieler (sechs). Kein Team musste weniger Gegentore im Anschluss an Flanken hinnehmen als die Nullsiebener (zwei).

Bei Fernschüssen ist Kruse sogar noch unbezwungen. Per Freistoß gegen Paderborn zu treffen, erscheint für die Gegner fast aussichtslos, da diese Standardmöglichkeit erst zu einem Gegentor führte - Ligabestwert. Auch gegen Konter hat der SCP die passende Antwort gefunden. Nur einmal kassierte das Team auf diesem Weg ein Gegentor. Seitdem die Hintermannschaft so stabil steht, ist Paderborn erfolgreich.

Offensive ebenfalls mit guten Werten

Aber auch in der Offensive besitzt die Truppe von Roger Schmidt Qualitäten. In den letzten elf Partien traf sie immer - ebenfalls ein neuer Vereinsrekord. Die Moral ist intakt und selbst Rückstände bringen die Elf nicht aus dem Rhythmus. Der SCP hat nach einem 0:1-Rückstand schon mehr Punkte geholt (5 Zähler: 2 Remis und der 2:1-Sieg in Rostock) als in der kompletten Vorsaison (4 Remis, kein Sieg).

Gehen die Paderborner in Führung, lassen sie sich den Erfolg kaum noch nehmen. Seit dem 1:2 in Koblenz am 4. April 2010 haben die Ostwestfalen dann kein Spiel mehr verloren. In dieser Saison gab es für Paderborn nach einer 1:0-Führung bereits neun Siege und zwei Remis. Besonders gefährlich sind sie bei Freistößen. Schon sechs Mal nutzte der Sport-Club diesen Vorteil aus - Ligaspitze. Noch effektiver sind die Nullsiebener bei Kontern aus denen sie schon zehn Mal Kapital schlagen konnten. Eine weitere Qualität ist das Kopfballspiel. Paderborn erzielte acht Kopfballtreffer, nur Eintracht Frankfurt ist in diesem Punkt besser (13).

Seit 14 Partien ungeschlagen

Aktuell ist das Schmidt-Team seit insgesamt 14 Spielen (9 Siege, 5 Remis) unbesiegt. Die letzte Niederlage gab es am 4. Spieltag beim 0:1 gegen Greuther Fürth. Damit pulverisierten diePederborner ihren alten Vereinsrekord, der bisher bei sieben aufeinanderfolgenden Partien ohne Niederlage lag.

Seitdem gelangen den Ostwestfalen neun Siege und fünf Unentschieden, was dazu geführt hat, dass sich der SCP auf dem 5. Platz festgesetzt hat. Zum achten Mal in Folge hat der SCP diesen Rang inne. So weit oben waren sie zuletzt am Saisonende 09/10 zu finden. In der gesamten letzten Saison stand die Mannschaft nie in der oberen Tabellenhälfte.

Relegationsplatz in Reichweite

Zum jetzigen Zeitpunkt haben die Paderborner ihre mit Abstand beste Bilanz nach 18 Spieltagen (zehn Siege, aber nur zwei Niederlagen). Mit zehn "Dreiern" haben sie schon genauso viele Spiele gewonnen wie in der gesamten letzten Saison. Mit dieser beeindruckenden Runde besitzt das Team gute Chancen zumindest auf den Relegationsplatz 3, der nur einen Punkt entfernt liegt.

Wie gut das Team von Roger Schmidt wirklich ist, wird der nächste Spieltag zeigen. Dann treffen die Paderborner auf den bislang noch ungeschlagenen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf. Sollte der SCP auch gegen das Team aus der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt gewinnen und den Düsseldorfern damit die erste Saisonniederlage zufügen, dann sind die Paderborner endgültig in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga angekommen.

Thomas Hübert/Daniel Knoke