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Die Braunschweiger um Omar Elabdellaoui (l.) bekamen den zweifachen Torschützen Ronny an diesem Abend nicht in den Griff
Die Braunschweiger um Omar Elabdellaoui (l.) bekamen den zweifachen Torschützen Ronny an diesem Abend nicht in den Griff

Platz 2 sichern

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Berlin - Klar mit , Kapitän Deniz Dogan gesperrt und ein Rückschritt auf dem Weg ins Oberhaus: Das Spitzenduell am Montagabend bei Hertha BSC hätte für Eintracht Braunschweig kaum schlechter laufen können.

Defensive Aufstellung, passive Einstellung

Trotz der Unterstützung von über 10.000 mitgereisten Eintracht-Fans zahlte Braunschweig viel Lehrgeld. "Wir haben die Partie letztlich verdient verloren”, sagte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht im Anschluss. "Die Niederlage ist in der Höhe natürlich bitter für uns.”



Nach ordentlichem Beginn sei sein Team aus dem Rhythmus gekommen. "Dann haben wir zu einem extrem unglücklichen Moment das 0:1 kassiert", so Lieberknecht. Nach dem Seitenwechsel habe seine Mannschaft erneut zu einem ungünstigen Zeitpunkt das 0:2 gefangen - gerade als die "Löwen" selber offensiver werden wollten. Doch anders als vom Eintracht-Coach suggeriert, war das 0:3 auch in der Höhe vollkommen verdient. Zwar hatte Braunschweig die Hausherren defenisv weitgehend im Griff. So war es kein Zufall, dass zwei der drei Tore aus Freistößen resultierten und das dritte nach einem Konter fiel.

Doch nach vorne ging viel zu wenig. Domi Kumbela, mit 17 Treffern immerhin der gefährlichste Angreifer der Liga, hing als einziger Stürmer vollkommen in der Luft. Die besten Chancen hatten bezeichnenderweise zunächst die beiden Innverteidiger Deniz Dogan und Ermin Bicakcic nach Standardsituationen. Das lag vor allem an der zu defensiven Auf- und zu passiven Einstellung der "Löwen”. Symptomatisch dafür war, dass Lieberknecht Marc Pfitzner sogar als Sonderbewacher für Herthas Ronny abgestellt hatte. Der nominelle "Sechser” Norman Theuerkauf musste dafür auf die für ihn ungewohnte Linksverteidigerposition ausweichen.

"Die Enttäuschung über das 0:3 ist natürlich groß”, räumte der 26-Jährige ein, der Lieberknechts taktische Maßnahme nicht kommentieren wollte: "Der Trainer stellt auf und dann ist das so.” Er meckere nicht, wenn er "gegen Hertha BSC im Olympiastadion links spielen darf - da freue ich mich, dass ich spielen darf”.

"Aufstieg ist unser Traum"



Die Bescheidenheit ehrt Theuerkauf, aber sie zeigt auch ein bisschen das Manko der Braunschweiger: Im Vergleich zu den Berlinern ist das Team aus Niedersachsen, gerade gegen große Gegner, ziemlich unerfahren. Das könnte in der nächsten Saison im Oberhaus zu einem echten Problem werden.

Bei allem Respekt für die Hertha und die individuelle Klasse ihres Kaders - in der Bundesliga warten noch ganz andere Kaliber. Gegen Teams wie Bayern, Dortmund, Leverkusen oder Schalke könnte nächste Saison ohne größere personelle Umbrüche ein Schicksal wie das von Greuther Fürth in dieser Spielzeit drohen.

Doch aktuell ist das Zukunftsmusik. Jetzt gilt es erst einmal, den Weg nach oben zu Ende zu gehen. Die Eintracht hat immer noch ein beruhigendes Polster von zehn Zählern Vorsprung auf Platz 3. Mirko Boland jedenfalls beharrt: "Der Aufstieg ist unser Traum”. Dafür, so der Mittelfeldspieler, "reicht auch Platz 2.”

Ohne Dogan nach Sandhausen



Umso wichtiger, dass nach der Enttäuschung in Berlin gleich wieder ein Dreier eingefahren wird. "Das war nur eine Niederlage - jetzt geht es weiter”, fordert Theuerkauf. Leicht wird das nicht, denn die Braunschweiger müssen schon am Freitag wieder antreten - und das erneut auswärts, diesmal beim SV Sandhausen. Der steckt zwar ganz tief im Tabellenkeller, konnte aber im letzten Heimspiel Aufstiegskandidat Kaiserslautern immerhin ein 1:1 abtrotzen.

"Wir müssen uns schnell regenerieren, bevor wir nach Sandhausen fahren”, so Theuerkauf. "Einfacher wäre es vielleicht, wenn wir jetzt ein Heimspiel hätten”, erklärt der Linksfuß, "aber wir wollen uns nicht beklagen, sondern geben Gas”. Fehlen wird dabei neben den Langzeitverletzten, Kapitän Dennis Kruppke und Ken Reichel, auch Ersatzkapitän Deniz Dogan, der sich in Berlin die fünfte Gelbe Karte einhandelte.

Aus Berlin berichtet Andre Anchuelo