"Der FC gehört für mich zu den großen Vereinen in Deutschland und sollte einen Stammplatz in der Bundesliga haben", sagt Peter Stöger (Copyright: Imago)
"Der FC gehört für mich zu den großen Vereinen in Deutschland und sollte einen Stammplatz in der Bundesliga haben", sagt Peter Stöger (Copyright: Imago)

Peter Stöger und der 1. FC Köln: Herausforderung Aufstieg

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Köln - Der 1. FC Köln hat einen neuen Trainer. Dreieinhalb Wochen nach dem überraschenden Rücktritt von Holger Stanislawski konnten sich die Domstädter mit dem österreichischen Meister Austria Wien über einen Wechsel des bisherigen Austria-Trainer Peter Stöger an den Rhein einigen. Am Freitag wird er in Köln vorgestellt.

"Mann mit großen Fähigkeiten"

In Österreich genießt der 47 Jahre alte Fußballlehrer einen ausgezeichneten Ruf. Als Spieler und Trainer gewann er zahlreiche Titel. 65 Länderspiele bestritt der 1,76 Meter große ehemalige Mittelfeldspieler für die Alpenrepublik. Vier Mal wurde er mit Austria und Rapid Wien Meister, drei Mal Pokalsieger, 1996 stand er mit Rapid sogar im Finale um den Europapokal der Pokalsieger.

2004 beendete er seine aktive Laufbahn und wurde zunächst Sportdirektor und dann auch Trainer. Vier Clubs trainierte er in Österreich, zwei Mal gewann er den Pokal, zwei Mal die Meisterschaft, zuletzt erst vor wenigen Wochen mit Austria Wien und einem neuen Punkterekord.



Die Kölner sind sich sicher, dass sie den richtigen Mann für ihr Projekt Wiederaufstieg gefunden haben. "Peter Stöger ist ein moderner Trainer mit großen Fähigkeiten bei der Führung und Entwicklung der Spieler", lobt der Kölner Kaderplaner Jörg Jakobs den neuen Coach. "Zugleich verfügt er über Erfahrung und hat bereits einige Titel gewonnen. Mit der Austria hat er in vergangenen Saison trotz eingeschränkter finanzieller Mittel eine Rekordsaison in Österreich erreicht. Dabei hat Peter Stöger gezeigt, dass er eine Mannschaft formen und aus ihr mehr herausholen kann als nur die Summe der Einzelspieler."

Die Verhandlungen mit Austria hatten sich einige Zeit hingezogen, denn die Wiener wollten ihren Erfolgstrainer, der in seiner Karriere 49 Prozent seiner Spiele gewann, nur ungern ziehen lassen. Der Durchbruch wurde am Dienstagabend erreicht, als der 1. FC Köln ein erneutes Angebot unterbreiteten, dem Austria schließlich vor allem auch deshalb zustimmte, weil der Coach die Herausforderung in Köln unbedingt annehmen wollte.

"Der FC hat ein riesiges Potenzial"



"Ich bin natürlich erleichtert und froh, dass es endlich durch ist. Ich wollte unbedingt nach Köln. Von daher war es ein Nervenspiel", wird Peter Stöger im Kölner "Express" zitiert. "Ich gehe die Aufgabe mit Volldampf an. Der 1. FC Köln will unbedingt aufsteigen. Dieser Herausforderung stelle ich mich."

Am Freitag wird er seine Arbeit beim FC aufnehmen. Seit Wochenbeginn befinden sich die Kölner Profis bereits wieder im Training. "Jetzt gilt meine volle Konzentration der Saisonvorbereitung und auf große Ziele, denn ich habe immer wieder betont: Der FC gehört für mich zu den großen Vereinen in Deutschland und sollte einen Stammplatz in der Bundesliga haben", sagt Stöger. "Dieser Verein hat - getragen von seinen tollen Fans - ein riesiges Potenzial, und ich werde nun versuchen, dieses Potenzial auch entsprechend abzurufen."

Peter Stöger setzt auf Offensivfußball und ein 4-3-3-System. Er legt besonderen Wert auf Pünktlichkeit und gegenseitigen Respekt. Im Umgang mit den Medien ist er sehr erfahren. Als TV-Experte bei Sky und Kolumnenschreiber für den "Kurier" kennt er auch die andere Seite des Geschäfts. Sicherlich ein weiterer Vorteil für Stöger in der Medienstadt Köln.

Tobias Gonscherowski