Paderborns Jovan Damjanovic (M.) feiert sein Tor zum 4:1 gegen die Fortuna
Paderborns Jovan Damjanovic (M.) feiert sein Tor zum 4:1 gegen die Fortuna

Paderborn ist erster Tabellenführer

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Viele Favoriten der 3. Liga erlebten am Premieren-Spieltag ihr blaues Wunder, einzig der SC Paderborn hielt dem Druck stand.

Während die Ostwestfalen dank eines 4:1 (2:1) im Topspiel bei Fortuna Düsseldorf als erster Tabellenführer der neuen Spielklasse in die Fußball-Geschichte eingingen, patzten die sieglosen Mit-Absteiger Erzgebirge Aue, Carl Zeiss Jena und Kickers Offenbach zum Auftakt.

"Doppelpack" von Kumbela

Die Fans scheinen die 3. Liga anzunehmen: Im Schnitt kamen 6050 Zuschauer in die Stadien. Paderborn bewies vor 15.000 Fans in Düsseldorf, dass der Club zu Recht von 15 der 20 Trainern als Aufstiegsanwärter Nummer eins benannt wurde.

Der alles überragende Dominik Kumbela (6., 22.) drehte die frühe Düsseldorfer Führung durch Ahmet Cebe (4.) mit einem Doppelschlag um. In der zweiten Halbzeit trafen Karsten Fischer (48.) und Jovan Damjanovic (65.) für das Team von Trainer Pavel Dotchev.

Ernüchterung bei den "Veilchen"

Ärgster Verfolger der Paderborner ist die SpVgg Unterhaching nach dem 3:0 (0:0) gegen Werder Bremen II. Hachings Trainer Ralph Hasenhüttl lobte den "Riesenaufwand" seines Teams, trat jedoch sofort die Euphoriebremse.

"Eine gestiegene Erwartungshaltung ist nur dann förderlich, wenn sie realistisch ist", sagte Hasenhüttl und erinnerte an einen Spruch seines Dortmunder Kollegen Jürgen Klopp: "Wer nach dem ersten Spiel in Euphorie verfällt, der sollte die Drogen schnell absetzen."

In Aue herrschte dagegen nach dem 0:2 (0:1) gegen Eintracht Braunschweig Ernüchterung. "Wir haben uns große Steigerungsraten für die kommenden Partien offen gehalten", meinte Trainer Rico Schmitt mit beißendem Unterton in Richung seiner Spieler.

Zwei Mal Rot für Jena

Dagegen war Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht voll des Lobes für sein Team: "Meine Mannschaft hat extreme Lauf- und Kampfbereitschaft an den Tag gelegt." Dennoch sei der Deutsche Meister von 1967 nun keineswegs Favorit auf einen Aufstiegsplatz: "Wir wissen den Sieg richtig einzuordnen."

Bei Jena löste das 2:2 (1:0) bei Jahn Regensburg zwiespältige Gefühle aus. Auf der einen Seite fühle sich das Unentschieden aufgrund der 2:0-Führung bis zur 75. Minute wie eine Niederlage an, auf der anderen Seite könne man auch zufrieden sein, weil man lange Zeit in Unterzahl agiert hatte, erklärte Trainer Henning Bürger. Bei Jena flogen in Herve Bochut (43./Gelb-Rot) und Andre Schmidt (86./Rot) gleich zwei Spieler vom Platz.

Möller: "Noch viel Arbeit vor uns"

Auch die Offenbacher wussten das 1:1 (0:1) beim VfB Stuttgart II nicht so recht einzuschätzen. Trainer Hans-Jürgen Boysen konnte zwar aufgrund des Rückstandes mit dem Unentschieden "sehr gut leben", Sportdirektor Andreas Möller dagegen bemängelte den Gesamteindruck des Teams. "Wir haben gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben", meinte der frühere Welt- und Europameister.

Bereits am Freitag sorgte Dynamo Dresden mit dem 1:0 (1:0) im "Eröffnungsspiel" bei Rot-Weiß Erfurt für den ersten Sieg und den ersten Treffer in der neuen Liga.

Siegtorschütze Halil Safran (43.) nahm es jedoch gelassen zur Kenntnis: "Das ist schön für die Statistiker. Mich interessiert das nicht. Wichtiger waren die drei Zähler für das Punktekonto."

Bayern II besiegt Berlin

Außerdem fuhren Kickers Emden (1:0 gegen Wuppertaler SV), der VfR Aalen (2:1 beim SV Sandhausen), Wacker Burghausen (2:0 gegen Stuttgarter Kickers) und Bayern München II (2:1 gegen Union Berlin) Auftaktsiege ein.

Insgesamt kämpfen 20 Teams um zwei Aufstiegsplätze, der Dritte geht in die Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga.