"Wir wollen aufsteigen und mit dieser Mannschaft in die 2. Bundesliga gehen. Wir haben es nämlich verdient", erklärt Mittelfeldmann Marcus Piossek.
"Wir wollen aufsteigen und mit dieser Mannschaft in die 2. Bundesliga gehen. Wir haben es nämlich verdient", erklärt Mittelfeldmann Marcus Piossek.

Osnabrück ist gerüstet: "Jetzt den Lohn einfahren"

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Osnabrück - Der VfL Osnabrück rüstet sich für die große Revanche. Zum zweiten Mal nach 2011 treffen die "Lila-Weißen" in der Relegation auf Dynamo Dresden, diesmal unter umgekehrten Vorzeichen. Vor zwei Jahren schaffte der damalige Drittligist aus Sachsen den Sprung in die 2. Bundesliga. Nun will der VfL den Spieß umdrehen.

Selbstbewusst in die Relegation

Nach einem 1:1 im Hinspiel in Dresden ging der VfL damals trotz 1:0-Führung noch mit 1:3 nach Verlängerung K.o. und musste runter in Liga drei. Dass es nun zu einer Neuauflage des Duells (Freitag, ab 20:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) kommt, hat Osnabrück letztlich den Offenbacher Kickers zu verdanken, die dem bis dato Tabellendritten, dem FC Heidenheim, ein 0:0 abtrotzten. Bei einem Heidenheimer Sieg hätte auch das Osnabrücker 4:0 gegen Alemannia Aachen nicht für Platz 3 ausgereicht. Auf der anderen Seite konnte sich Dresden trotz eines 3:1-Erfolgs gegen Jahn Regensburg nicht mehr an Erzgebirge Aue auf Platz 15 vorbeischieben.



Nicht wenige hätten sich wohl eher das Team aus Aue als Relegationsgegner gewünscht, doch "mir ist es am Ende egal gegen wen wir spielen, denn wir gehen auf jeden Fall selbstbewusst in die Relegation", sagt Stürmer Simon Zoller, mit 15 Treffern Top-Torjäger des VfL. "Wir wollen aufsteigen und mit dieser Mannschaft in die 2. Bundesliga gehen. Wir haben es nämlich verdient", meint Mittelfeldmann Marcus Piossek.

Trotz aller Freude über den erreichten Relegationsplatz bremst Interimstrainer Alexander Ukrow sogleich die Euphorie. "Ich hätte nicht gedacht, dass Heidenheim sich das nehmen lässt. Jetzt wollen wir aber ganz nach oben, doch das Ziel ist noch nicht erreicht."

Der 42-Jährige hatte vor dem letzten Spieltag das Amt von Claus-Dieter Wollitz übernommen, der nach dem 0:1 in Bielefeld am 37. Spieltag wegen seiner Rücktrittsankündigung und der Kritik an der Vereinsführung vom Verein beurlaubt worden war. "Wir konnten nicht anders handeln", sagte Präsident Christian Kröger.

Dank an Wollitz



Dem Ex-Trainer gebühre jedoch großer Dank für seine geleistete Arbeit. Das einzig Traurige an diesem Tag sei, dass der Mann der das Team so weit gebracht hat, nicht dabei ist. Die Mannschaft bedankte sich unterdessen auf ihre eigene Weise beim Erfolgscoach. Mit einem Shirt mit dem Aufdruck "Danke Pele" hatten sie sich vor dem Spiel gegen Aachen warm gemacht.

"Wir haben 37 Spiele unter Pele tollen Fußball gespielt. Er hat die Mannschaft zusammengestellt. Es ist auch sein Erfolg. Jetzt wollen wir den Lohn einfahren", sagte Ukrow.

Routinierte Vorbereitung



Inzwischen geht die Vorbereitung auf das Hinspiel in die heiße Phase. Wie gewohnt eine Trainingseinheit pro Tag, keine Sonderschichten oder spezielle Maßnahmen, so das Programm. Ob Timo Beermann bis zum Spiel fit wird, ist noch fraglich. Der zuletzt überragende Innenverteidiger laboriert an einer Muskelverletzung am rechten Oberschenkel.

Im Duell mit Dynamo gilt es für den VfL unbedingt vorzulegen, um für das Rückspiel im Dresdener Hexenkessel gewappnet zu sein. Osnabrück kann dabei vor allem auf seine Heimstärke bauen. 13 Siege, vier Remis und nur zwei Niederlagen stehen in dieser Saison in der heimischen Arena zu Buche.

Einer freut sich ganz besonders auf das Duell mit Dynamo. "Da kann ich noch etwas gutmachen", sagt Abwehrspieler Alexander Krük, der als einziger aus dem aktuellen Kader bereits beim Abstieg 2011 dabei war. Und wenn "Glücksbringer" Pele Wollitz "seinen" Spielern vorab wieder gute Wünsche per SMS schickt, so wie gegen Aachen, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Markus Hoffmann