Starker Neuzugang: Albert Bunjaku ist als neuer Kapitän des 1. FC Kaiserslautern auch gleich zum Top-Torschützen avanciert. Bislang erzielte der Schweizer vier Treffer in vier Spielen, dazu verbuchte er eine Torvorlage
Starker Neuzugang: Albert Bunjaku ist als neuer Kapitän des 1. FC Kaiserslautern auch gleich zum Top-Torschützen avanciert. Bislang erzielte der Schweizer vier Treffer in vier Spielen, dazu verbuchte er eine Torvorlage

Ordentliche Auftaktbilanz für die "Roten Teufel"

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Dresden - Nach dem liegt der 1. FC Kaiserslautern mit acht Punkten aus vier Spielen wieder im Plan. Nach der Länderspielpause soll nun endlich auch der erste Heimsieg her.

Kaiserslautern abgezockt

Keine Frage: Es war eine ausgeglichene Partie zwischen den Gästen aus der Pfalz und den sächsischen Hausherren am Freitagabend. Doch während die SG Dynamo leichte Vorteile in Sachen Ballbesitz, Zweikampfbilanz und Torschussverhältnis verzeichnete, lag der FCK am Ende in der entscheidenden Kategorie vorn: Mit drei zu eins Toren entführten die Pfälzer alle drei Punkte aus der sächsischen Landeshauptstadt.



"Wir sind immer wieder in Konter reingelaufen", gab sich Enis Alushi hinterher selbstkritisch, "das darf uns nicht passieren". Aber, so der defensive Mittelfeldspieler, "zum Glück haben wir eine so große Qualität in der Mannschaft, dass wir aus wenigen Chancen drei Tore gemacht haben". Damit hatte der Neuzugang aus Paderborn den wohl entscheidenden Punkt angesprochen: Die "Roten Teufel" waren vor allem bei der Chancenverwertung das abgezocktere von zwei gleichwertigen Teams.

Neben Alushi, mit 69 Ballkontakten aktivster Lauterer, waren es vor allem die Offensivleute Albert Bunjaku und Konstantinos Fortounis, die den Unterschied ausmachten. Der junge Grieche machte mit seinem Tor zum 3:1 alles klar und war mit fünf Torschussvorlagen der eifrigste Vorrbereiter auf dem Platz. Bunjaku hingegen zeigte sich als Meister der Effizienz: zwei Torschüsse, zwei Treffer! Damit hat der im Sommer aus Nürnberg in die Pfalz gewechselte Angreifer in vier Ligaspielen schon vier Tore erzielt.

Laufwege müssen besser werden



"Das waren aber auch zwei gute Vorlagen", lobte Bunjaku seine Mitspieler. "Das zeigt auch, dass wir im Training sehr gut arbeiten und der Coach uns sehr gut einstellt." Der 28-Jährige hofft zudem, dass in der Offensive "die Laufwege noch besser werden, denn wir spielen ja erst seit Kurzem zusammen". In der Tat war in Dresden die gesamte Lauterer Offensive mit Neuzugängen besetzt. Vor Bunjaku spielte der aus Frankfurt gekommene Mo Idrissou als zentraler Stoßstürmer, dahinter gab der Ex-Schalker Alex Baumjohann den "Zehner". Auch der junge Offensiv-Allrounder Hendrick Zuck, als Joker für Baumjohann gekommen, spielt seine erste Profisaison bei den "Roten Teufeln".

In der Innenverteidigung kam zudem ein weiteres hoffnungsvolles Nachwuchstalent zu seinem Startelfebüt: Der 19-jährige Dominique Heintz hatte zwar zuweilen gegen Dresdens Torjäger Mickael Pote seine liebe Mühe und Not, konnte das aber richtig einordnen: "Es ist klar, dass so ein Topstürmer irgendwann auch mal zu Chancen kommt", aber "insgesamt war der Sieg verdient für uns".

Die Mischung stimmt



Insgesamt lässt sich nach den ersten fünf Pflichtspielen und vor der Länderspielpause auch eine ordentliche Auftaktbilanz für den FCK ziehen: Die Pfälzer haben aus vier Ligaspielen acht Punkte geholt, sind der bestplatzierte der drei Absteiger und gehören in der Tabelle inzwischen zur Spitzengruppe. Zudem sind sie als eins von fünf Teams noch ungeschlagen und haben auch im DFB-Pokal die Pflichtaufgabe gegen Drittligist Hansa Rostock gemeistert.

Auch was die Kaderzusammenstellung angeht, haben FCK-Boss Stefan Kuntz und Trainer Franco Foda offenbar alles richtig gemacht: Die Mischung aus erfahrenen Leuten wie Simunek, Bugera, Jessen, Dick, Abel, Alushi, Bunjaku und Idrissou und hoffnungsvollen Youngstern wie Heintz, Fortounis, Zuck und Derstroff scheint zu stimmen. Zumal die "Roten Teufel" kurz vor Ende der Transferperiode mit dem routinierten Innenverteidiger Marc Torrejon aus der spanischen Primera Division und dem jungen Rechtsverteidiger Florian Riedel von Drittligst VfL Osnabrück in beiden Kategorien noch einmal nachlegten.

Manko Heimschwäche



Einziges Manko, das beim angestrebten direkten Wiederaufstieg noch Sorgen bereitet: die Heimschwäche. In beiden Partien im heimischen Fritz-Walter-Stadion (gegen Union Berlin und 1860 München) reichte es nur zu einem Unentschieden. Der letzte Heimsieg auf dem früher so gefürchteten Betzenberg gelang den "Roten Teufeln" vor über zehn Monaten, in diesem Kalenderjahr ist der FCK noch sieglos in der heimischen Arena.

"Nach der Pause greifen wir weiter an", verspricht der ehrgeizige Heintz den Fans. Der neue Kapitän Bunjaku fordert: "Wir müssen weiter hart arbeiten - dann werden wir auch zuhause endlich einen Sieg einfahren".

Aus Dresden berichtet Andre Anchuelo