Die Fortuna kann doch noch siegen! Torwart Fabian Giefer freut sich über den zweiten Sieg der Düsseldorfer aus den vergangenen sechs Spielen
Die Fortuna kann doch noch siegen! Torwart Fabian Giefer freut sich über den zweiten Sieg der Düsseldorfer aus den vergangenen sechs Spielen

Optimismus in Düsseldorf, Tristesse in der Pfalz

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Kaiserslautern - Als schließlich dann doch alles gut gegangen war, entschuldigte sich Oliver Reck erstmal. Natürlich nicht für den 1:0-Auswärtscoup von Fortuna Düsseldorf beim 1. FC Kaiserslautern. Der war zwar etwas glücklich, aber auch nicht total unverdient. Reck leidet vielmehr schon lange unter einer Entzündung seiner Stimmbänder, aber auch das war je egal.

Giefer und Hoffer machen den Unterschied

Der Interimstrainer von Fortuna Düsseldorf analysierte dann halt eben mit heiserer Stimme krächzend diesen "so eminent wichtigen Erfolg" bei seinem Debüt als Interimstrainer der Rheinländer. Zum Abschluss der Vorrunde verließen die Düsseldorfer durch die überraschenden drei Punkte beim enttäuschten Aufstiegsanwärter aus der Pfalz Relegationssplatz 16 und blicken nun wieder ein bisschen optimistischer in die Zukunft.

Im Spiel eins nach der Demission von Trainer Mike Büskens veränderte Reck die Mannschaft auf fünf Positionen und hatte damit Erfolg. "Alle haben das Vertrauen zurückgegeben. Man kann ja nicht im gleichen Trott weiterspielen."

Die Fortuna verteidigte diszipliniert, hatte in Fabian Giefer einen starken Torwart und nutzte durch Erwin Hoffer eine der wenigen Konterchancen eiskalt. Der ehemalige Lauterer Publikumsliebling nutzte nach einem schnellen Konter die Chance zur Führung wie ein Torjäger (31.).Glaubt man Fußballreportern, ist das Wörtchen "ausgerechnet“ wohl irgendwann genau für solche Fälle erfunden worden. Hoffer jedenfalls freute sich, dass er "ausgerechnet“ bei seinem ehemaligen Verein sein erstes Saisontor im erst achten Einsatz für die Fortuna erzielen konnte. Auch für Hoffer war es bislang ja keine gute Saison.

Vor allem aber  in der ersten Halbzeit hielt Fabian Giefer mit starken Paraden seine Mannschaft gegen überlegene Lauterer im Spiel. "In so einem Spiel, in so einem Stadion, da brauchst du einen guten Keeper - und den haben wir gehabt“, freute sich der ehemalige Torwart Oliver Reck über die starke Leistung Giefers. Und schob einem möglichen Wechsel in die Bundesliga in der Winterpause gleich einen Riegel vor: "Wir werden ihn nicht auf Teufel komm raus abgeben." Reck feuerte seine Mannschaft an der Außenlinie immer wieder an. "Ich leide, lebe solche Spiele mit“, krächzte er hinterher. Seine Mannschaft aber ermahnte er gleich nach dem Abpfiff, trotz der Freude nicht abzuheben.

Nun gelte es, gegen Cottbus und gegen Köln in den abschließenden zwei Partien vor der Winterpause den "gleichen Teamspirit und die gleiche Leidenschaft“ auf den Platz zu bringen wie im Fritz-Walter-Stadion gegen den FCK. Diese zwei Spiele wird Reck die Mannschaft noch betreuen, dann wohl eine neuer Trainer kommen.

Fans sind enttäuscht, Runjaic bleibt optimistisch

Montagnacht, um 22:16 Uhr, war dann auch für den 1. FC Kaiserslautern die Vorrunde dieser Zweitligasaison beendet. Nach der bitteren Pleite steht der Pfälzer Traditionsclub nach 17 Spielen wieder auf jenem verflixten Tabellenplatz, den er am Ende der vergangenen Runde schon eingenommen hatte: Relegationsrang 3. Im Mai scheiterte der FCK dann in den Relegationsspielen gegen den Bundesligasechzehnten aus Hoffenheim am direkten Wiederaufstieg. In diesem Jahr wollen die Pfälzer am Ende Rang 3 unbedingt vermeiden, es soll  für den viermaligen Deutschen Meister direkt dahin gehen, wohin er nach dem Selbstverständnis seiner Fans hingehört: in die Bundesliga.

Doch die zweite Niederlage hintereinander ist zum Vorrundenausklang ein Dämpfer für die direkten Aufstiegshoffnungen des FCK. Die Pfälzer bleiben nach einer zu oft unkonzentrierten Leistung vier Punkte hinter dem Zweiten Fürth und fünf Zähler hinter Spitzenreiter Köln. Doch FCK-Trainer Kosta Runjaic bleibt optimistisch, er sagt: "Wir haben viele gute Spiele gemacht und elf Punkte Rückstand aufgeholt. Jetzt geht es am Freitag gegen Paderborn weiter. Wir rücken von unserem Ziel nicht ab.“

Die Fans wanderten hingegen enttäuscht ab, nach zwei Niederlagen in Serie kommen Erinnerungen an die letzte Saison hoch, als die Mannschaft mit einer Niederlagenserie kurz vor Weihnachten den direkten Aufstieg verspielte.

Wenigstens für einen Lauterer gibt es einen schönen Vorrundenabschluss: Mittelfeldspieler Enis Alushi heiratet an diesem Dienstag die deutsche Fußball-Nationalspielerin Lira Bajramaj in deren Heimatstadt Mönchengladbach.

Aus Kaiserslautern berichtet Tobias Schächter