Ohne Rucksack auf den Platz

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München - Fortuna Düsseldorf ist nach drei Spieltagen noch ohne Punktgewinn. Nun kommt der TSV 1860 München ins Rheinland. In Augsburg fühlt sich Aufsteiger Osnabrück als Außenseiter, Bielefeld und Ingolstadt kämpfen beide um den ersten Saisonsieg, Aue empfängt den Tabellenführer aus Duisburg (alle Spiele ab 13:15 Uhr im Live-Ticker).

Den Saisonauftakt mit drei Niederlagen in Serie haben sich die Fortunen ganz anders vorgestellt. Den mit Negativerlebnissen gefüllten Rucksack "habe ich in der Kabine gelassen", erklärte Cheftrainer Norbert Meier. Der Gegner habe seine ersten beiden Auswärtsspiele in Bochum und Duisburg nur sehr unglücklich verloren und dabei sehr gute Leistungen gezeigt, urteilte Meier, der den TSV 1860 München "breit und gut aufgestellt" sieht.

"Kampf und Einsatz zeigen"

"Da müssen wir aufpassen und die selbstverständlichen Tugenden wie Laufbereitschaft und Zweikampfstärke in die Waagschale werfen", forderte der Coach: "Wir müssen Kampf und Einsatz zeigen und so auch die Zuschauer auf unsere Seite bringen." Zumindest auf dem Trainingsplatz ist Meiers nach der Rückkehr von Ranisav Jovanovic und Marco Königs wieder komplett, da auch Kapitän Andreas Lambertz einen letzten Belastungstest am Freitagmorgen erfolgreich absolviert und bereits mit der Mannschaft trainiert hat. Ob er allerdings im Kader steht, bleibt abzuwarten.

Reiner Maurer erwartet keine leichte Aufgabe für seine "Löwen". "Punktemäßig ist dort bisher nichts gelaufen, da ist Feuer unterm Dach. Düsseldorf steht enorm unter Druck", beschreibt der 1860-Trainer die Situation beim Kontrahenten: "Das wird ein Kampfspiel!"

Maurer hofft, dass seine Mannschaft mit der Einstellung von Bochum und gegen Osnabrück ins Spiel geht. "Am Sonntag erwarte ich Einsatz und Willen von der ersten Sekunde an, um bestehen zu können. Jeder weiß, dass wir Punkte brauchen." Verzichten muss Maurer auf Sandro Kaiser (Nackenprobleme), Benjamin Schwarz (Knie-OP) und Benny Cooper (Außenknöchelbruch). Hingegen stehen Mate Ghvinianidze und Alex Ignjovski wieder zur Verfügung.




FC Augsburg - VfL Osnabrück

Augsburg hat nach drei Spieltagen die Maximalpunktzahl eingefahren und will diesen Weg auch gegen den Aufsteiger aus Osnabrück fortsetzen. "Wir wollen an die Leistung vom 2:0-Erfolg in Bochum anknüpfen, um den zweiten Heimsieg der Saison zu landen", hat sich FCA-Trainer Jos Luhukay vorgenommen. Der Niederländer die Favoritenrolle an, warnt aber, den Gegner die leichte Schulter zu nehmen. Schließlich fuhr der Aufsteiger beim 3:2 gegen Aue am 3. Spieltag den ersten Saisonsieg ein. "Osnabrück reist durch diesen Sieg mit Selbstvertrauen an", weiß Luhukay.

Personell ist die Lage beim FCA etwas angespannt. Neben den langzeitverletzten Dominik Reinhardt und Lukas Sinkiewicz gesellte sich nun auch noch Daniel Framberger, der sich einen Wadenbeinbruch zugezogen hat. Ebenfalls angeschlagen ist Defensivspieler Andrew Sinkala, der über Kniebeschwerden klagt und daher am Donnerstag nicht trainieren konnte.

Auch VfL-Trainer Karsten Baumann muss improvisieren. Abwehrmann Tobias Nickenig (Knieprobleme) und Spielmacher Björn Lindemann (Sprunggelenksverletzung) stehen in der Fuggerstadt nicht zur Verfügung. Ohnehin sehen sich die Niedersachsen in der Rolle des Außenseiters. "Augsburg holte bisher das Maximum an Punkten und gehört zu den stärksten Teams der Liga. Keine Frage, wer in dem Spiel Favorit ist", sagt Außenverteidiger Michael Lejan.




Arminia Bielefeld - FC Ingolstadt

Soviel ist klar: Die momentane Lage ist für beide Teams nicht besonders rosig. Bielefeld und Ingolstadt starteten mit drei Niederlagen. Bei der Arminia gesellte sich in den letzten Tagen auch noch starkes Verletzungspech hinzu. Die jüngsten Ausfälle sind Rüdiger Kauf, Benjamin Lense und und Drazen Savic. Somit stellt sich der Kader von Christian Ziege quasi von alleine zusammen. Doch der Cheftrainer vertraut seinen Jungs: "Ich bin zuversichtlich, die Mannschaft hat oft gezeigt, dass sie Fußball spielen kann. Sie muss sich nun aber auch mal selbst belohnen und drei Punkte einfahren!"

Dass das nächste Spiel nicht einfach wird, daraus macht der Trainer kein Geheimnis: "Ingolstadt ist in einer ähnlichen Situation wie wir. Ich habe ihre letzten Partien ausführlich analysiert, ihr Spiel ist nicht so schlecht, wie die zwei hohen Niederlagen vermuten lassen." Natürlich stehe seine Mannschaft nach dem Saisonstart unter Druck, aber: "Druck ist in diesem Geschäft immer da und gehört einfach dazu. Wir haben von Anfang an gewusst, dass es nicht leicht wird in dieser Saison. Aber die Jungs haben im Training richtig Gas gegeben und super mitgezogen." Wer genau auf dem Platz stehen wird, entscheidet sich erst nach den letzten Trainingseinheiten vor dem Spiel. Eine Option für den verletzten Kauf könnten Nils Fischer oder Baldo di Gregorio sein. Auch Alon Abelski darf auf einen Platz in der Startelf hoffen.

Nach dem ersten Auswärtsauftritt in Duisburg (1:4) weiß FCI-Trainer Michael Wiesinger um die Wichtigkeit seiner Defensive: "Die Erfahrung zeigt, dass wir hinten für Sicherheit sorgen müssen. Natürlich will ich aus einer kompakten Abwehr heraus Akzente nach vorne setzen, das ist unser Spiel", gab sich der 37-Jährige kämpferisch: "Es ist ein Spiel, in dem es erneut um sehr viel geht. Auch der Gegner hat bisher nichts Zählbares geholt, wird nicht vor Selbstvertrauen strotzen. Während Stefan Leitl und Manuel Hartmann sich mittlerweile wieder an die Mannschaften herantasten und in wenigen Wochen zur Verfügung stehen können, muss der Chefcoach an diesem Wochenende kurzfristig auf Patrick Mölzl (Sprunggelenksbeschwerden) verzichten. Positiv stimmen dürfte Wiesinger die Rückkehr von Fabian Gerber und Andreas Buchner.




FC Erzgebirge Aue - MSV Duisburg

Vorfreude, Respekt, Spannung - das Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue ist nicht nur für MSV-Trainer Milan Sasic etwas Besonderes. "Ich schätze sehr, was dort geleistet wird", lobt Sasic den frechen Aufsteiger vor dem Aufeinandertreffen und hebt besonders die "Mentalität, mit der die Menschen dort Fußball leben" hervor. Bundesliga-Fußball in einem 18.000-Einwohner-Städtchen - das ist eben etwas ganz eigenes. Oder, um mit Sasic zu sprechen: ""Wer Aue sagt, weiß, was Sache ist!"

Mit zwei Siegen und einer - unglücklichen - Niederlage ist der Neuling in die Saison gestartet, die Euphorie im Erzgebirge ist entsprechend groß. Nach dem Last-Minute-1:0 zum Auftakt beim SC Paderborn haben die "Veilchen" immerhin auch schon den VfL Bochum mit 1:0 in die Knie gezwungen. "Aue hat zu Recht seine Punkte gesammelt", sagt Sasic und verweist darauf, dass beim 2:3 zuletzt in Osnabrück lediglich "ein Sonntagsschuss" das Team von Trainer Rico Schmitt um einen weiteren Zähler gebracht hat.

Aber natürlich hat der MSV mit seiner makellosen Bilanz auch Grund genug, ebenfalls mit Selbstvertrauen zu den Sachsen zu reisen. "Wir haben uns in der Vorbereitung unsere Grundlage erarbeitet", sagt Innenverteidiger Daniel Reiche und warnt gleichzeitig vor Übermut in den eigenen Reihen. "Für die drei Siege", sagt er, "können wir uns nichts mehr kaufen. Wir müssen uns in Aue neu beweisen."

Auf Duisburger Seite kann Coach Sasic bis auf die Langzeitverletzten aus dem Vollen schöpfen, Schmitt fehlen Najeh Braham und Jan Hochscheidt (beide Trainingsrückstand) sowie die dauerverletzten Patrick Milchraum, Robert Strauß und Alban Ramaj.