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Offensive ist Herthas Derby-Trumpf

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München - Dieses Spiel elektrisiert die Hauptstadt: Wenn der 1. FC Union Berlin am Freitag (ab 17:45 Uhr im Live-Ticker) zum ersten Mal seit 7.538 Tagen auf den Rivalen Hertha BSC trifft, dann müssen die "Eisernen" auf die starke Offensive der "Alten Dame" achten - und ganz besonders auf einen Mann.

Zuletzt spielten die beiden Clubs im Olympiastadion am 27. Januar 1990 gegeneinander, beim "Wiedervereinigungsspiel", das Hertha mit 2:1 gewann. Damals strömten über 50.000 Besucher ins Olympiastadion - und auch 20 Jahre später, zu Beginn der neuen Saison, zieht das Duell wieder Zuschauermassen an. In den 20 Jahren trafen die beiden Vereine nur noch ein Mal aufeinander, vor zwei Jahren zur Wiedereröffnung der "Alten Försterei".

Herthas Stürmer: 2,7 Tore pro Spiel

Während Union nur einen Punkt nach drei Spielen aufzuweisen hat, startete Hertha mit drei Siegen in die Saison - ein vierter Sieg wäre Vereinsrekord. Dabei setzt die "Alte Dame" auf ihre Stürmer. Denn alle acht Saisontore wurden von Angreifern erzielt. Zum Vergleich: In der Abstiegssaison gab es 23 Stürmertore, also 0,7 pro Spiel. Der aktuelle Wert: 2,7!

Dabei nutzt Hertha jede fünfte Möglichkeit - 20,8 Prozent Chancenverwertung bedeuten ligaweit Rang 8. Dafür hat die Mannschaft die zweitbeste Schussgenauigkeit der 2. Bundesliga. 56,4 Prozent der nicht geblockten Schüsse kamen aufs Tor, nur 1860 München ist mit 58,6 Prozent besser. Bei der Hertha kommen auch die zweitmeisten Pässe an (78,7 Prozent, der FSV Frankfurt kommt auf 81,3 Prozent).

Friend ist besonders effizient

Besonders effizient zeigt sich ein Hertha-Stürmer, der in der Saison 2007/08 schon Borussia Mönchengladbach ins "Oberhaus" schoss: Rob Friend. Nach zwei mäßigen Saisons in der Bundesliga wechselte der Kanadier vor Beginn der neuen Spielzeit zu den blau-weißen Hauptstädtern und erzielte drei Tore an den ersten drei Spieltagen.

Dabei musste er im ersten Spiel nach 18 Minuten ausgewechselt werden und stand nur 198 von 270 möglichen Minuten auf dem Platz. Das heißt: Friend erzielt alle 66 Minuten einen Treffer. Im Schnitt finden zwei von drei Schüssen den Weg aufs Tor, jeder zweite geht rein. Gegen Bielefeld und in Düsseldorf erzielte der 29 Jahre alte Angreifer überdies jeweils das wichtige 1:0. Macht er so weiter, stehen am Ende der Saison 34 Tore zu Buche - 2007/08 für Gladbach waren es 18.

4-5-1 oder 4-3-3: Die Offensive ist Trumpf

Die weiteren Tore für Hertha erzielten Valeri Domovchiyski, Marco Djuricin (je zwei) und Sergio Ramos. Ramos spielt in Herthas variablem 4-5-1- oder 4-3-3-System links, Domovchiyski hinter Friend. Schlechte Nachricht für Union: Sollte es bei Friend und der Stamm-Offensive nicht laufen, ist Djuricin brandgefährlich. Nachdem er im ersten Spiel für Friend kam, erzielte er zwei Joker-Tore. Für die Zukunft setzt Hertha ohnehin auf den Stürmer. Denn Djuricin ist erst 17 Jahre alt.

Zum Zeitpunkt des letzten Hauptstadt-Duells im Olympiastadion war er also noch gar nicht geboren.

Peter Seiffert