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Thorsten Kirschbaum kassierte gegen Eintracht Frankfurt seine Gegentreffer Nummer acht bis zehn
Thorsten Kirschbaum kassierte gegen Eintracht Frankfurt seine Gegentreffer Nummer acht bis zehn

Müde und unzufrieden

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Cottbus - Claus-Dieter "Pele" Wollitz war nach dem Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt richtig geladen: "Wir haben 3:3 verloren - das ist ein echter Knock-Out", schimpfte der Trainer von Energie Cottbus.

Vor allem war es letzten Endes ein "Lucky Punch" unter gnädiger Mithilfe seines Keepers Thorsten Kirschbaum, der die schon sicher geglaubten drei Punkte für den FCE zunichte machte. Der Energie-Torhüter hatte bei einer Freistoßflanke von Frankfurts Benjamin Köhler daneben gegriffen und so erst den Kopfballtreffer von Mohamadou Idrissou ermöglicht.

Hünemeier nachsichtig

Kirschbaums Vordermann Uwe Hünemeier stellte fest: "Wenn er das Ding fängt, ist alles gut." Doch der Innenverteidiger war nachsichtig: "Ich weiß nicht, ob er hier überhaupt schon mal gepatzt hat, deshalb nimmt ihm das keiner krumm. Thorsten wird sich am meisten darüber ärgern." Obwohl die Lausitzer zwei Mal mit zwei Toren Vorsprung geführt hatten, sprang so am Ende nur ein Zähler heraus.

Doch es lag nicht nur an Kirschbaum: Das ganze Team spielte in der letzten halben Stunde zu defensiv und passiv. Aus Sicht von "Pele" Wollitz lag das auch an den Einwechselspielern Jules Reimerink und Adam Straith: Sie ließen, so Wollitz, "Freude, Begeisterung und Überzeugung" vermissen.

Guter Einstand der beiden Neulinge

Dass der 46-Jährige überhaupt so früh wechseln musste, lag an seinen beiden Neuen: Martin Fenin, kurz vor Toreschluss von Gegner Frankfurt in die Lausitz gewechselt, und Christopher Schorch, ausgeliehen vom 1. FC Köln. Beide hatten ein solides Debüt abgeliefert und waren zumindest kämpferisch schon voll auf der Höhe.

Doch in der 63. Minute musste Schorch, der auch schon bei Real Madrid und Hertha BSC unter Vertrag stand, raus. Der gelernte Innenverteidiger, gegen die Eintracht als rechter Verteidiger aufgeboten, hatte schon vor der Pause zwei Mal einen Schlag auf den Fuß bekommen. Nur eine Zeigerumdrehung später war auch für seinen Debütantenkollegen Fenin der Arbeitstag beendet. Der Tscheche, der in diesem Kalenderjahr nur ein Spiel über 90 Minuten bestritten hatte, war schlicht platt.

Wollitz verärgert über Einwechselspieler

Mit der Auswechslung der beiden Neulinge und der Müdigkeit des starken Christian Müller, der immerhin bis fünf Minuten vor Schluss durchhielt, kam "Unordnung" ins Spiel der Cottbuser, so Wollitz. Vor allem bei Reimerink und Straith sah der Energie-Trainer anstelle von Leidenschaft "Verängstigung und Enttäuschung darüber, nicht von Anfang an gespielt zu haben. Das ärgert mich kolossal".

Für den seit 2009 in der Lausitz wirkenden Übungsleiter stellt sich jetzt die entscheidende Frage, ob die Begegnung mit den Hessen ein Rück- oder Fortschritt war. Während einige seiner Spieler vor allem fanden, dass man gegen den Aufstiegskandidaten Nummer eins auf Augenhöhe oder sogar besser war, ärgerten Wollitz die unnötig verschenkten Punkte. Ob es "ein Schritt in die richtige Richtung war", konstatiert Wollitz, "werden die nächsten Wochen zeigen", wenn "wir die Fehler von diesmal nämlich nicht wiederholen". Der Cottbuser Coach allerdings sah sich durch das Frankfurt-Spiel in seiner Meinung bestätigt, "dass wir keine Spitzenmannschaft sind."

"Wochen der Wahrheit"

Jetzt ist es an den Cottbuser Spielern, ihren Chef eines Besseren zu belehren. Möglichkeiten dazu gibt es in den nächsten Wochen genug: Kommenden Samstag geht es zum Tabellen-4. nach Braunschweig. Eine Woche später empfängt Fortuna Düsseldorf den FC Energie.

Erst Anfang Oktober dürfen die Lausitzer wieder im heimischen Stadion der Freundschaft antreten - allerdings gegen den derzeitigen Tabellen-2., Bundesligaabsteiger FC St. Pauli. Und zwei Spieltage später kommt der aktuelle Tabellenführer aus Fürth zu Besuch. "Wochen der Wahrheit" also für Energie Cottbus.

Aus Cottbus berichtet Andre Anchuelo