Mit dem 2:0 gegen Lautern zog der MSV unter der Woche ins Halbfinale des DFB-Pokals ein
Mit dem 2:0 gegen Lautern zog der MSV unter der Woche ins Halbfinale des DFB-Pokals ein

MSV "mental und körperlich" gefordert

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München - Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. So abgedroschen diese Floskel ist, auf den MSV Duisburg trifft sie aktuell exakt zu. "Kaiserslautern ist vorbei, die Konzentration gehört allein 1860", sagt MSV-Keeper David Yelldell vor dem Spiel seiner "Zebras" bei den "Löwen" des TSV 1860 München. Zeitgleich spielt außerdem Alemannia Aachen gegen die SpVgg Greuther Fürth (Sa., ab 12:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

So einen Erfolg wie am vergangenen Mittwoch mit dem 2:0 über den 1. FC Kaiserslautern und dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals dürfen die Duisburger selbstverständlich genießen. Gefeiert wurde bei den "Zebras" aber nicht. Reha und Pflege mit vier Physiotherapeuten direkt nach dem Abpfiff, und auch am eigentlich trainingsfreien Donnerstag waren viele MSV-Kicker im Trainingszentrum, um sich von der medizinischen Abteilung "auffrischen" zu lassen.

"Mentale und körperliche Prüfung"

"Natürlich haben wir uns sehr gefreut, und der freie Tag am Donnerstag hat jedem von uns geholfen, diese Emotionen zu verarbeiten", gestand Yelldell am Freitag in der Pressekonferenz den Medienvertretern: "Aber spätestens jetzt gilt die volle Konzentration dem Spiel in München!"

"Es wird eine Prüfung, ob wir mental und körperlich in der Lage sind, alle Kräfte für diese Begegnung zu bündeln", nimmt Trainer Milan Sasic seine Kicker in die Pflicht. Der Coach weiter: "Das soll kein Alibi für uns sein. Ich hoffe auf eine positive Antwort!"

Nachwirkungen vom Mittwoch werden den MSV in der Begegnung in München dennoch begleiten: Srdjan Baljak laboriert weiter an den Folgen seines Muskelfaserrisses, hinter den Einsätzen von Benni Kern (Knöchelverletzung) und Ivica Banovic (muskuläre Probleme) stehen große Fragezeichen. Noch kein Thema in den kommenden Begegnungen ist Neuzugang Jürgen Säumel. Der Österreicher kann seit einem halben Jahr keine Spielpraxis vorweisen, nachdem sein Ex-Verein Torino ihn nach geplatztem Wechsel zu Brescia nicht mehr einsetzte. Sasic: "Wir werden ihn aufbauen, und dann kommt der Zeitpunkt, an dem er uns auch helfen wird."

1860 will "auf Sieg spielen"

Der MSV kommt den "Löwen" gerade recht. Nach zwei Heimniederlagen in Folge möchte das Team von Trainer Reiner Maurer gegen die "Zebras" Wiedergutmachung betreiben - und der MSV zählt zu den Lieblingsgegnern der Sechziger: Seit dem Erstliga-Abstieg haben sie zuhause noch nie gegen die Meidericher verloren.

"Der MSV wird euphorisch bei uns auftreten", meint Maurer: "Diese Euphorie müssen wir von Beginn an unterbinden, indem wir läuferisch dagegenhalten und unsere Zweikampfstärke zur Geltung bringen." Der 1860-Coach will mit Angriffsfußball zum Erfolg kommen: "Wir müssen besser nach vorne spielen und mehr Druck erzeugen. Während Duisburg vielleicht auch mit einem Punkt nach dem schweren Pokalspiel zufrieden sein könnte, müssen wir auf Sieg spielen, um wieder den Anschluss nach vorne zu bekommen."

Stefan Bell ist noch fraglich, auch Daniel Bierofka droht auszufallen. "Wenn er nicht fit ist, dann macht es keinen Sinn, dass er spielt." Zu den Rückenproblemen gesellte sich beim Kapitän eine Erkältung. Dagegen hat der Trainer bei Stefan Aigner einen Formanstieg festgestellt: "Diese Woche hat er sich wieder positioniert. Für mich ist es eine Überlegung, ob ich Stefan gegen Duisburg von Beginn an bringe."



Alemannia Aachen - SpVgg Greuther Fürth

"Das war sensationell stark." Peter Hyballa geriet beim Gedanken an den Mittwochabend richtig ins Schwärmen. Allerdings nicht über die Leistung der eigenen Mannschaft, sondern über die der Fans. "Was sie veranstaltet haben, war einfach klasse. Dafür ein ganz herzlicher Dank von der gesamten Mannschaft."

Das war es dann aber auch schon mit dem Rückblick auf den rauschenden Pokalabend. Die Zahl der Medienvertreter schrumpfte bei der Pressekonferenz am Freitag wieder auf Normalmaß, der Alltag hat die Alemannia zurück. "Einige haben sich nicht an unsere taktischen Vorgaben gehalten. Das haben wir kurz angesprochen", berichtet der 35-Jährige von der knappen Nachbereitung.

Im dritten Match binnen einer Woche wird die Alemannia nicht zum dritten Mal mit derselben Startformation auflaufen, so viel ließ Hyballa bereits durchblicken. Ins Detail ging der Fußball-Lehrer nicht, kündigte jedoch an, seine Sturmformation Auer/Stieber erneut aufzubieten. "Sergiu Radu ist erst eine Woche da und hat noch nicht genug Einheiten absolviert. Ich würde ihm mit einem Einsatz von Beginn an keinen Gefallen tun", so der Coach. Dafür könnte Kevin Kratz nach seiner Genesung und der Einwechslung gegen München in die Startelf zurückkehren. Fehlen werden Markus Daun, Thomas Zdebel, Nico Herzig, Florian Müller, Alper Uludag und Seyi Olajengbesi.

Kaplan von Beginn an?

SpVgg-Trainer Mike Büskens hat vor allem aufgrund der Aachener Heimstärke Respekt: "Sie haben in ihren bisherigen Heimspielen immer versucht, schnell nach vorne zu spielen und wollen von Beginn an Akzente setzen. Unser Ziel muss es sein, sie möglichst aus dem Strafraum rauszuhalten."

Büskens kann personell aus dem Vollen schöpfen, bis auf Max Grün und Kingsley Onuegbu stehen alle Spieler zur Verfügung. Die Bus-Reise in den Westen hat auch Neuzugang Burak Kaplan mit angetreten. Ob der 20-Jährige am Samstag schon im Kader steht, ließ Büskens offen.