Zähne zusammenbeißen: Mickael Pote läuft im Pokal beim Chemnitzer FC auf
Zähne zusammenbeißen: Mickael Pote läuft im Pokal beim Chemnitzer FC auf

Mit Pote zum Pokalfight

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Dresden - Nach dem 2:2 gegen 1860 München in der Liga bereitet sich Dynamo Dresden jetzt auf den DFB-Pokal vor. In der 1. Runde treten die Sachsen zum traditionsreichen Derby beim Chemnitzer FC an.

Sorge um den Stürmerstar

"Wir hätten schon gerne gewonnen", brachte Dynamos Sportchef Steffen Menze die Stimmung bei den Dresdnern nach dem Remis im Montagsspiel auf den Punkt, räumte aber zugleich ein: "Ich denke, dass es ein gerechtes Ergebnis war". Knackpunkt, nicht nur aus Menzes Sicht, war der Ausgleich zum 2:2, den die Elbstädter durch einen Konter nach eigenem Freistoß kassierten.



Dem Treffer vorausgegangen war ein Foul an Dresdens Topstürmer Mickael Pote, der sich dabei an der Hand verletzte und ausgewechselt werden musste. "Es wäre für uns sicher tragisch, wenn er ausfallen würde", sorgte sich Dynamos Trainer Ralf Loose um seinen Angreifer, der als bislang einziger Dresdner in der noch jungen Saison das Tor traf - und das in beiden Partien jeweils ein Mal.

Nach dem Weggang von Zlatko Dedic, dem 2011/12 mit 13 Treffern torgefährlichsten Spieler der SGD, ist der Nationalspieler des Benin der einzige Stoßstürmer in Looses Kader mit eingebauter Torgarantie. Der Tscheche Pavel Fort zeigte nach seiner Einwechslung einmal mehr, dass er Pote nicht gleichwertig ersetzen kann.

Wichtige Vertragsverlängerungen



Am Dienstag kam die Entwarnung: Zwar hatte sich Pote den Daumen ausgekugelt und eine Risswunde erlitten, doch mit einer Schiene soll der Angreifer schon am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können. Langfristig noch wichtiger: Schon kommende Woche könnte der 2013 auslaufende Vertrag des Stürmers, der während der Sommerpause heftig von Bundesligaufsteiger Greuther Fürth umworben worden war, verlängert werden. Zudem sind Menze und Loose weiterhin auf der Suche nach einer zusätzlichen Verstärkung für den Sturm.

Bereits vergangene Woche verlängerte Keeper Benjamin Kirsten seinen Vertrag vorzeitig bis 2015 - der Kontrakt gilt für alle drei Profiligen. "Damit wollte ich meine Solidarität mit dem Verein zeigen", erklärte der Sohn von Stürmerlegende Ulf Kirsten, "denn ich fühle mich hier sehr wohl". Gegen 1860 untermauerte der Publikumsliebling mit einigen starken Paraden erneut seinen Anspruch, trotz der Verpflichtung des bundesligaerfahrenen Florian Fromlowitz die Nummer 1 im Dresdner Tor zu bleiben.

"Das wird superschwer"



Am kommenden Montag könnte Kirsten erneut gefordert sein. Dann spielt die SGD in der 1. Runde des DFB-Pokals beim sächsischen Rivalen Chemnitzer FC. Zwar hat Dynamo die beiden letzten Begegnungen, in der Saison 2003/04 in der Regionalliga Nord, mit 1:0 (A) und 2:0 (H) für sich entschieden. Doch Sebastian Schuppan, der mit einer sehenswerten Flanke Potes Treffern zum 1:1-Ausgleich gegen 1860 vorbereitet hatte, warnt: "Das wird superschwer, für die Chemnitzer ist das das Spiel des Jahres."

Denn die Duelle mit dem Lokalrivalen aus der nur gut 60 Kilometer entfernten Landeshauptstadt Sachsens haben eine lange Tradition. 1990, damals noch als FC Karl-Marx-Stadt, wurden die Westsachsen nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz Zweiter in der DDR-Oberliga - hinter Dynamo Dresden.

Alte Bekannte



Der CFC, bei dem einst Michael Ballack ausgebildet wurde, spielt heute in der 3. Liga, steht dort nach fünf Spieltagen auf Platz 8 und geht als klarer Außenseiter in die Begegnung mit den Kickern aus der drittgrößten Stadt Sachsens. SGD-Linksverteidiger Schuppan prophezeit deshalb: "Die Chemnitzer werden sich reinschmeißen, was das Zeug hält", und fordert: "Wir müssen dagegenhalten!" Für die Dresdner gibt es dabei auch ein Wiedersehen mit zwei alten Bekannten: Sascha Pfeffer und Maik Kegel spielten beide fünf Jahre in der ersten Mannschaft Dynamos, ehe sie diesen Sommer nach Chemnitz wechselten.

Aus Dresden berichtet Andre Anchuelo