Mit Kampfgeist in die Spur zurück

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München - Wenn Fortuna Düsseldorf am Freitag auf den FC Augsburg trifft, begegnen sich zwei Erfolgsteams aus der letzten Saison, die in dieser Spielzeit auf dem Boden der Tatsachen angekommen sind (alle Freitagsspiele ab 17:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio). Denn sowohl die Rheinländer als auch die Schwaben sind mehr als dürftig in die Saison gestartet.

Die Fortuna steht auf dem letzten Tabellenplatz, konnte aber nach sechs Niederlagen zu Beginn am letzten Spieltag gegen Osnabrück immerhin den ersten Erfolg einfahren und etwas aufatmen. Aufgrund des Sieges, aber auch wegen einer prominenten Neuverpflichtung während der Länderspielpause ist man in Düsseldorf wieder einigermaßen positiv gestimmt.

Hoffnungsträger Rösler

Zweitliga-Routinier Sascha Rösler verstärkt die Fortunen und könnte gegen die Fuggerstädter sein Debüt feiern. Düsseldorfs Coach Norbert Meier jedenfalls ist überzeugt, "dass Sascha Rösler uns unmittelbar weiterhelfen kann".

Augsburg hingegen, dass letzte Saison noch knapper am Aufstieg vorbeischrammte als Düsseldorf und erst in der Relegation gegen Nürnberg unterlag, legte zu Saisonbeginn einen Blitzstart hin, doch mittlerweile zehrt das Team von Trainer Luhukay schon seit drei Spielen von den zu Beginn gesammelten Punkten. Ein einziger Punkt aus den letzten vier Begegnungen steht zu Buche.

Möhrle fehlt den Augsburgern

Luhukay plagen zudem vor allem defensiv arge Personalsorgen. Der Trainer muss wahrscheinlich auf Sören Bertram und Kaptiän Uwe Möhrle verzichten. Vor der wichtigen Auswärtspartie appelliert er an den Kampfgeist seiner Spieler. "Wir stecken nach drei Niederlagen in Folge zwar in einer schwierigen Phase, aber wir werden wieder aufstehen und die Ärmel hochkrempeln. Jetzt sind alle gefragt."

Im letzten Jahr konnte Augsburg die Partie in Düsseldorf zwar dominieren, aber nur einen Punkt aus dem Rheinland entführen. Düsseldorfs "Heimfestung" aus dem letzten Jahr kann diesen Status in dieser Saison bei weitem noch nicht beanspruchen - Düsseldorf ist das einzige Team im deutschen Profifußball, das zuhause noch nicht punkten konnte.

Allgemein spricht die Statistik für Augsburg: So haben die Schwaben in der 2. Bundesliga noch nie gegen Düsseldorf verloren und besiegten Meiers Elf im letztjährigen Heimspiel mit 2:0.




SpVgg Greuther Fürth - VfL Osnabrück

In Fürth spielt derzeit die Mannschaft der Stunde. Nach dem Sieg in Bochum steht die Elf von Mike Büskens nun schon auf dem 2. Tabellenplatz, nur einen Punkt hinter der Hertha aus Berlin. Osnabrück hingegen befindet sich schon jetzt mitten im Abstiegskampf und steht nach zwei Niederlagen in Folge unter Druck.

Bei den "Kleeblättern" soll es in diesem Jahr nun endlich mit dem Aufstieg klappen, nachdem die Fürther in den vergangenen Spielzeiten fast ausnahmslos im oberen Tabellendrittel zu finden waren und in den letzten zehn Jahren alleine sieben Mal auf Rang 5 standen. Trainer Mike Büskens will das ewige knappe Scheitern endgültig vergessen machen und seinem Team das Selbstbewusstsein verleihen, dass es für ganz oben braucht.

Büskens: "Schicksal selbst bestimmen"

Der ehemalige Schalker will sein Team immer agieren sehen und mit dieser aktiven Spielweise weiterhin Fans und Punkte gewinnen. "Es ist einfacher, sein Schicksal selbst zu bestimmen, als es lenken zu lassen", so der Fürther Trainer. Fürth muss allerdings auf Christopher Nöthe (Reha nach Schulter-Operation), Tayfun Pektürk (Sehnen-Anriss am Fuß), Jan Mauersberger und Sercan Sararer verzichten. Stefan Vogler steht wegen der im letzten Testspiel erlittenen Sprunggelenksverletzung nicht zur Verfügung. Thomas Kleine wird wohl trotz seines kürzlich erlittenen Handbruches spielen. Der Routinier bekam eine Spezial-Schiene verpasst und trainierte bereits am Donnerstag wieder mit dem Team.

Die "Lila-Weißen" haben die Länderspielpause genutzt, um sich optimal auf die Begegnung gegen die Fürther einzustimmen. "Wir haben uns sehr hart vorbereitet und freuen uns darauf, dass es wieder losgeht", so Schlussmann Tino Berbig. Die letzten Niederlagen habe man in der Mannschaft analysiert und abgehakt, so der Osnabrücker Keeper. Trainer Baumann kann personell gesehen wohl fast aus dem Vollen schöpfen, da nur Nickenig nach seiner Knie-OP noch ausfällt.




1. FC Union Berlin - FC Erzgebrige Aue

Auch beim Ostderby zwischen Berlin und Aue kommt es zum Aufeinandertreffen zweier Teams, deren derzeitige Form unterschiedlicher kaum sein könnte. Während die "Lila-Weißen" aus dem Erzgebirge nun schon vier Mal in Folge nicht verloren haben, dabei ganze zehn Punkte sammelten und nun auf Tabellenplatz 3 stehen, kommt Berlin nicht richtig in Tritt.

Erst ein Saisonsieg konnten die Spieler von Trainer Uwe Neuhaus einfahren und befinden sich tabellarisch dementsprechend weit unten - Platz 15. Auch im letzten Auswärtsspiel beim TSV 1860 gab es für die "Eisernen" nichts zu holen, obwohl sie gegen die Münchner eine durchaus ansprechende Leistung ablieferten und nur durch eine Einzelaktion von 1860-Stürmer Lauth verloren.

Die Erfolge der Auer steigen Umfeld und Trainer allerdings noch nicht zu Kopf. Auch Innenverteidger Thomas Paulus versucht, die Lage realistisch einzuschätzen: "Im Fußball geht es schnell nach oben oder nach unten. Wir haben 16 Zähler und freuen uns darüber. Aber damit ist noch keine Mannschaft in der Liga geblieben." Ziel bleibe der Klassenerhalt. "Alles andere ist Träumerei" so Paulus.

Schmitt setzt auf die Erfolgself vom Augsburg-Spiel

Vor allem Aues Defensive glänzt derzeit: Nur fünf Gegentore sind gemeinsam mit Hertha und Fürth Liga-Bestwert. Auch gegen Union soll der Laden hinten dicht gehalten und im gewohnten 4-5-1 mit schnellen Gegenstößen ein weiterer Erfolg eingefahren werden. Nach dem Sieg gegen Augsburg gibt es für Trainer Schmitt zudem wenig Grund, die Erfolgself zu verändern.

Union Berlin muss in dieser Saison von Anfang an nur nach unten schauen - in der letzten Spielzeit standen sie nach dem 7. Spieltag noch auf Rang 2. Besonders vorne hakt es derzeit bei den Hauptstädtern, die als einziges Profiteam in fünf der sieben Ligaspiele ohne eigenen Torerfolg blieben.

Besonders bei Stürmer Mosquera, dem gegen Aue die Ersatzbank droht, läuft es ganz und gar nicht rund. Saisonübergreifend hat der Kolumbier nun schon in 23 Spielen nicht mehr getroffen, obwohl er zu Beginn der letzten Spielzeit mit sieben Treffern noch Unions Toptorjäger war. Statt Mosquera wird Benyamina in der Startelf der "Eisernen" erwartet.




Christoph Gschoßmann