Sami Allagui (l.) erzielte beim 1:1 im Hinspiel das Fürther Tor gegen seinen Ex-Club und ist mit 14 Treffern immer noch der Top-Torjäger der Liga
Sami Allagui (l.) erzielte beim 1:1 im Hinspiel das Fürther Tor gegen seinen Ex-Club und ist mit 14 Treffern immer noch der Top-Torjäger der Liga

Mit dem Erfolgsgesicht an die Spitze

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Greuther Fürth hat Großes vor bei Alemannia Aachen (alle Sonntagspartien ab 13:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio). Zum ersten Mal in der laufenden Saison kann die SpVgg den Platz an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga erobern - wenn auch vielleicht nur bis zum Montagsspiel zwischen dem SC Freiburg und Rot Weiss Ahlen.

"Wir haben zuletzt zwei Gesichter gezeigt", sagt Fürths Trainer Benno Möhlmann und meint das bittere 1:5 in Osnabrück sowie das wichtige 1:0 gegen 1860 München. "Wir müssen am Sonntag unsere Möglichkeiten nutzen, dagegenhalten und fußballerisch überzeugen, dann weiß ich, dass wir punkten und sogar gewinnen können."

Respekt vor dem Tivoli

Respekt hat Möhlmann dabei fast mehr vor der Kulisse auf dem Aachener Tivoli als vor dem Gegner: "Die Atmosphäre in diesem Stadion ist von Tradition und von guter Leistung geprägt, auch wenn die Aachener in den letzten Spielen zuhause nicht glänzen konnten." Nicht mit in den Westen reisen werden Kapitän Daniel Felgenhauer (Rotsperre), Martin Meichelbeck (Muskelfaserriss), Christian Rahn und Thomas Wörle (Aufbautraining).

Die Alemannia will an den Paukenschlag des 25. Spieltags - das 4:1 beim 1. FSV Mainz 05 - anknüpfen und sich von Platz 8 weiter empor arbeiten. Sportdirektor Andreas Bornemann mahnt aber zu Bodenhaftung: "Wir tun gut daran, uns von Woche zu Woche kleine Ziele zu setzen." Mit Benjamin Auer kehrt Aachens bester Torschütze (elf Treffer) nach seiner Gelbsperre in den Kader zurück. "Benny ist nach seiner Pause gut ausgeruht", macht Aachens Trainer Jürgen Seeberger dem Stürmer Hoffnungen auf einen Einsatz.

Der Trainer hat aber auch genau die Offensive des Gegners unter die Lupe genommen, die mit 52 Toren ligaweit die treffsicherste ist. "Für uns wird es ganz entscheidend sein, dass wir ihre Stürmer in den Griff kriegen", weiß Seeberger. Jerome Polenz kann dabei nich helfen, er muss gelbgesperrt zuschauen.


1. FC Kaiserslautern - Rot-Weiß Oberhausen

Der FCK hat mit zuletzt zwei Siegen in Serie den Abwärtstrend gestoppt, braucht aber im Aufstiegskampf dringend den nächsten "Dreier". "Wir müssen 100 Prozent konzentriert sein und alles abrufen, was wir diese Woche vorbereitet haben", fordert Trainer Milan Sasic.

Zu Gast auf dem Betzenberg ist allerdings keine Laufkundschaft, hat sich RWO schließlich im Mittelfeld (Platz 9, 35 Punkte) etabliert. "Oberhausen hat von den letzten neun Spielen nur eins verloren. Sie sind eine sehr engagierte und kompakte Mannschaft", weiß auch Sasic. Für Stammkeeper Luis Robles steht erneut Tobias Sippel zwischen den Pfosten. Außerdem fällt Kapitän Axel Bellinghausen noch wegen Leistenproblemen aus.

Die Gäste fühlen sich in ihrer momentanen Situation sehr wohl und demonstrieren im Vorfeld der Partie Selbstbewusstsein. "In dieser Atmosphäre brauchen wir Coolness. Wir müssen vor allem in den Zweikämpfen dagegenhalten und dabei die Ruhe bewahren", erwartet Trainer Jürgen Luginger einen abgeklärten Auftritt seiner Mannschaft. Bis auf die Langzeitverletzten Felix Luz, Oliver de Cock und Christoph Semmler stehen dem RWO-Trainer alle Spieler zur Verfügung, auch Angreifer Jamal Gay ist wieder dabei.


TSV 1860 München - VfL Osnabrück

Für Motivation auf Seiten der "Löwen" vor dem Aufeinandertreffen mit Osnabrück sorgte die Aussage von VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz im "kicker"-Sportmagazin. "Wir wollen den TSV 1860 mit in den Abstiegskampf ziehen", erklärte der 43-Jährige. Das Statement von Wollitz belegt das gewachsene Selbstvertrauen, das sich der VfL mit sieben Punkten aus den letzten vier Spielen erarbeitet hat. 1860-Trainer Uwe Wolf lässt dieses Zitat cool. Eine solche Aussage sei normal. "Die Mannschaft ist heiß darauf, eine Reaktion darauf zu zeigen. Wir wollen gewinnen und damit den Abstand auf Osnabrück auf neun Punkte erhöhen."

Sieben Spieler muss Wolf gegen Osnabrück ersetzen. "Sechs sind verletzt oder krank, Antonio Rukavina ist gelbgesperrt. Alle anderen stehen zur Verfügung." Für Rukavina wird Nikolas Ledgerwood rechts hinten spielen. Darauf hat sich Wolf bereits festgelegt, auch weil es ihm durch den Ausfall von Mate Ghvinianidze an Alternativen mangelt.

Auch der VfL muss auf einige Spieler verzichten. Marcel Schuon (Probleme im Oberschenkel), Gaetano Manno (Wadenbein), René Trehkopf (Muskelfaserriss) und Tom Geißler (Sehnenreizung im Knie) stehen ebensowenig zur Verfügung wie Henning Grieneisen (Gelb-Rot-Sperre).


Hansa Rostock - FSV Frankfurt

Erst am 24. Oktober 2008 und damit am 9. Spieltag der laufenden Saison kam es in der Frankfurter Commerzbank-Arena zum dritten Zweitliga-Punktspiel zwischen dem FSV Frankfurt und dem F.C. Hansa. Dort wurden nach 90 torlosen Minuten die Punkte geteilt. Nach diesem 0:0 begann die Rostocker Negativserie, in der es nur noch einen Sieg in 17 Meisterschaftsspielen zu feiern gab. Ein Sieg für Rostock ist also Pflicht, will man am Ende der Saison nicht den Gang in Liga 3 antreten.

Trainer Andreas Zachhuber hat eine ganz einfache Rechnung für den Klassenerhalt aufgestellt: "Wir brauchen noch sechs Siege. Dann hätten wir 39 Punkte und das würde am Ende sicherlich reichen." Eine Veränderung muss Zachhuber im Vergleich zu den letzten beiden Punktspielen in jedem Fall vornehmen, da Stürmer Fin Bartels nach seinem Platzverweis aus dem Koblenz-Spiel für die nächsten drei Begegnungen gesperrt wurde. In der Abwehr sind keine Veränderungen zu erwarten, zumal Innenverteidiger Gledson wegen Knieproblemen weiterhin ausfällt.

FSV-Manager Bernd Reisig erwartet eine "sehr, sehr schwere Aufgabe" in Rostock. "Wie beim letzten Spiel treffen wir auf einen Gegner, der mit dem Rücken zur Wand steht. Wir brauchen noch mindestens acht Punkte zum Klassenerhalt. In Rostock wollen wir den nächsten Schritt zum Klassenerhalt machen. Für Hansa Rostock ist es quasi ein Endspiel." Nach seiner abgesessenen Gelbsperre ist Sead Mehic wieder an Bord. Gennadi Blizniuk, der für Weissrussland auf Länderspielreise war, ist ebenfalls wieder zurück.


SV Wehen Wiesbaden - FC St. Pauli

Das Heimspiel des SVWW gegen St. Pauli wird für Sandro Schwarz das erste Pflichtspiel sein, bei dem er freiwillig auf der Bank sitzt und nicht aktiv am Geschehen teilnehmen kann. Seit dem 23. März unterstützt der ehemalige Kapitän den neuen Cheftrainer Hans-Werner Moser, gemeinsam wollen sie das Team vom Tabellenende nach oben führen.

"Wir haben uns gut vorbereitet, in den zwei Testspielen gegen Eintracht Frankfurt (2:0) und den SV Niedernhausen (9:0) konnten sich die Jungs Selbstvertrauen holen", sagt Schwarz. "St. Pauli ist ein schwerer Gegner, gerade im Offensivspiel haben sie richtig Qualität. Unsere Aufgabe ist es, sie so zu bearbeiten, dass sie die Lust am Spiel verlieren." Mit Benjamin Siegert, Levan Tskitishvili, Torge Hollmann und Sanibal Orahovac sind vier Spieler wieder einsatzbereit, Sascha Amstätter hingegen plagten Adduktoren-Probleme.

Die Gäste aus Hamburg stehen im gesicherten Mittelfeld (38 Zähler, Platz 7), schnupperten zwischenzeitlich sogar an den Aufstiegsrängen. Dennoch warnt Teamchef Holger Stanislawski vor dem Tabellenschlusslicht: "Sie sind unberechenbar und werden auf jeden Fall versuchen, ihre letzte Chance zu nutzen, um noch einmal heranzukommen." Aber: "Wir fahren nach Wehen Wiesbaden, um die drei Punkte mitzunehmen, alles andere hilft uns nicht weiter." Verzichten muss Stanislawski auf Marc Gouiffe à Goufan (Meniskus), Rene Schnitzler (Grippe), Thomas Meggle (Reha) und Andreas Biermann (Schulter).