Sören Brandy trägt seit diesem Sommer das Trikot des 1. FC Union Berlin und ist bislang in allen sieben Spielen zum Einsatz gekommen
Sören Brandy trägt seit diesem Sommer das Trikot des 1. FC Union Berlin und ist bislang in allen sieben Spielen zum Einsatz gekommen

"Meine Erwartungen wurden übertroffen"

xwhatsappmailcopy-link

Köln/Berlin - Im vergangenen Jahr kämpfte Sören Brandy mit dem MSV Duisburg noch gegen den Abstieg, nun freut sich der 28-Jährige auf das Topspiel der Woche. Mit seinem neuen Verein, dem Spitzenreiter 1. FC Union Berlin, geht es gegen die SpVgg Greuther Fürth. Der Tabellenführer empfängt den direkten Verfolger. Vorher stellte sich der Offensivmann den Fragen von bundesliga.de.

bundesliga.de: Herr Brandy, Sie hatten vor der Saison mehrere Angebote und haben sich dann für Union Berlin entschieden. Mit der Entscheidung haben Sie offensichtlich nichts falsch gemacht. Was konnte Ihnen Union bieten, was andere Vereine nicht konnten? Was überzeugte Sie?

Sören Brandy: Union und ich - das ist eine sehr spezielle Geschichte. Ich habe seit Ewigkeiten immer gegen sie gespielt und war fasziniert von der Atmosphäre im Stadion, von den Gesängen der Fans. Nach dem Lizenzentzug beim MSV Duisburg gab es relativ schnell Kontakt und sehr gute Gespräche mit Uwe Neuhaus und Nico Schäfer. Danach stand meine Entscheidung eigentlich fest.

bundesliga.de: Sie haben bislang alle sieben Spiele bestritten und standen sechs Mal in der Startelf. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Entwicklung? Wie gut funktioniert das Zusammenspiel mit den Teamkollegen bereits?

Brandy: Ich bin sehr gut aufgenommen worden und habe schnell meinen Platz in der Mannschaft gefunden. Ein paar Tore sind mir auch schon gelungen, das hilft natürlich. Aber besser werden kann es natürlich immer, und daran arbeiten wir.

bundesliga.de: Wurden Ihre Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen?

Brandy: Ich kenne das Stadion schon seit vielen Jahren. Damals gab es noch nicht mal ein Dach. Seit Sommer haben wir eine richtig schöne Haupttribüne mit top Bedingungen für uns Spieler. Ich wäre auch gekommen, wenn wir uns noch im Container umziehen würden, aber so ist es natürlich noch schöner. Insofern: Erwartungen übertroffen!

bundesliga.de: Seit der Auftaktniederlage gegen den VfL Bochum blieben die Eisernen zuletzt in sechs Spielen ungeschlagen. Was zeichnet die Mannschaft aus, wo liegen die Stärken?

Brandy: Wir haben gute Spieler, viele kennen sich schon lange, der ganze Verein ist unglaublich stabil - das alles hilft uns natürlich als Mannschaft. Dazu stehen wir als Mannschaft kompakt und sind vorne immer für ein Tor gut. Wenn wir diese Leistung konstant halten können, dann kann das eine gute Saison werden.

bundesliga.de: Schon vor Saisonbeginn hatten viele Experten Union Berlin als Geheimtipp für den Bundesliga-Aufstieg auf der Rechnung. Als Tabellenführer wird die Mannschaft nun gejagt. Wie gehen Sie mit der neuen Rolle um?

Brandy: Ach, da sind wir recht gelassen. Der "Geheimfavorit" war so geheim, dass er in allen Zeitungen stand. Wir haben uns davon nicht verrückt machen lassen und bleiben auch jetzt ruhig. Es ist schön da oben zu stehen, mir war das vorher noch nie vergönnt. Aber es sind erst sieben Spiele gespielt, da weiß jeder, wie er das einordnen muss.

bundesliga.de: Wie euphorisch ist die Stimmung in der Stadt? Welches Feedback bekommen Sie von den Fans?

Brandy: Das hat sich seit letzten Sonntag nicht groß geändert, denn die Stimmung war schon in den vorherigen Spielen fantastisch. Das ist ja gerade das Besondere hier. Diese Begeisterung hat nichts mit der Tabellenführung zu tun, sondern mit der Liebe der Fans zu Union. Als Spieler ein Teil davon zu sein, ist nicht alltäglich.

bundesliga.de: Am Freitag kommt es zum Spitzenspiel Union gegen Fürth, Erster gegen Zweiter. Wie stark schätzen Sie den Gegner ein? Mit welcher Marschroute geht Union in die Partie (ab 18:15 Uhr im Live-Ticker)?

Brandy: Fürth ist als Absteiger aus der Bundesliga ein Topfavorit auf den Aufstieg. Sie sind sehr stark gestartet und haben schon bewiesen, was sie können. Trotzdem wollen wir das Spiel am Freitag gewinnen, das ist doch klar. Heimspiel, Freitagabend unter Flutlicht, volles Haus - was will man denn mehr?

bundesliga.de: Sie sind seit sechs Jahren ein gestandener Zweitliga-Profi und feiern gegen Fürth mit Ihrem 125. Einsatz ein kleines Jubiläum. Wie groß schätzen Sie die Chance ein, dass Sie im nächsten Jahr mit Union auch in der Bundesliga debütieren? Würde dann ein Traum in Erfüllung gehen?

Brandy: Fragen Sie mich all das im Winter noch mal. Jeder Fußballprofi träumt davon, das zu schaffen, den wenigsten ist es vergönnt. Wir arbeiten hier ruhig weiter und werden sehen, was dabei herausspringt.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski