Jörn Andersen (hinten) trainierte zuletzt die Offenbacher Kickers
Jörn Andersen (hinten) trainierte zuletzt die Offenbacher Kickers

"Mein Nervenkostüm belastet das nicht"

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Am Ende der vergangenen Saison verlor der 1. FSV Mainz nicht nur im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga, der Club verlor zudem Urgestein Jürgen Klopp. Nach 18 Jahren verließ der Trainer den FSV. Ein Nachfolger war schnell gefunden: Jörn Andersen soll eine neue Ära einläuten.

Die beginnt bereits diese Woche mit dem ersten Pflichtspiel unter der Leitung des Norwegers. Im DFB-Pokal treten die Mainzer beim Regionalligisten SV Babelsberg 03 an. Im Interview mit bundesliga.de spricht Andersen über die Saisonvorbereitung, den Pflichtspielauftakt und den Saisonstart der 2. Bundesliga.

bundesliga.de: In der Vorbereitung auf die neue Saison haben Sie auch gegen Ihren früheren Arbeitgeber Kickers Offenbach gespielt. Stand diese Begegnung schon vor Ihrer Ernennung zum neuen Mainzer Trainer fest? Und wie haben Sie diese Partie erlebt?

Jörn Andersen: Die Partie ist zu Beginn der Vorbereitung festgelegt worden. Als es dann soweit war, hat sie beiden Mannschaften zeitlich nicht mehr so richtig in den Plan gepasst. Aber das war trotzdem kein Problem, schließlich war es auch das Abschiedsspiel für den langjährigen Offenbacher Torhüter Cesar Thier. Ich habe dennoch versucht Erkenntnisse aus unserem Spiel zu ziehen.

bundesliga.de: Am Samstag bestreitet Mainz ebenso wie die meisten anderen Proficlubs in Deutschland sein erstes Pflichtspiel. Der FSV tritt in der ersten Runde des DFB-Pokals beim SV Babelsberg 03 an. Beginnt an diesem Tag der Ernst der Saison?

Andersen: Der Ernst der Saison beginnt in der Vorbereitung, wer da nicht gut arbeitet, hat später nicht viel Grund zur Freude. Das Pokalspiel ist das erste Pflichtspiel und damit auch die erste Gelegenheit zu beweisen, dass die Arbeit in der Vorbereitung gut war.

bundesliga.de: Die Testphase ist mehr oder weniger abgeschlossen. Wo steht der FSV Mainz aktuell und womit sind Sie besonders zufrieden?

Andersen: Wo wir stehen, kann man erst nach ein paar Spieltagen beurteilen. Mit unserer Vorbereitung bin ich zufrieden. Die Mannschaft ist sehr gut ausgebildet, wir mussten bei unseren taktischen Einheiten nicht bei Null anfangen, und sie hat sehr gut mitgezogen, war sehr lernwillig.

bundesliga.de: Wie haben sich die Neuzugänge bisher in die Mannschaft eingefügt?

Andersen: Völlig problemlos. Wir haben sehr gute Fußballer und gute Typen dazubekommen.

bundesliga.de: Und Sie? Sie sind ja auch ein Neuzugang. Fühlen Sie sich schon heimisch in Mainz?

Andersen: Verein und Fans haben es mir sehr leicht gemacht. Ich bin sehr herzlich aufgenommen worden. Das Arbeiten in Mainz macht großen Spaß, der Verein arbeitet von den Strukturen her wie ein Bundesligist. Und privat bin ich jetzt auch angekommen, ich bin mit meiner Frau und meiner Tochter nach Mainz gezogen.

bundesliga.de: Nun zum Saisonstart in der 2. Bundesliga. Mainz spielt gegen den FCK. Der FSV hat in der 2. Bundesliga noch nie gegen die Pfälzer verloren. Warum wird diese Serie Bestand haben?

Andersen: So oft haben beide Teams in der 2. Bundesliga ja noch nicht gegeneinander gespielt. Unser Ziel ist ganz klar, das Heimspiel gegen den FCK zu gewinnen. Das wird nicht einfach, weil sich Kaiserslautern gut verstärkt hat.

bundesliga.de: Vergangene Saison startete Mainz mit drei Siegen aus vier Spielen in die Saison. Wie wichtig ist ein guter Saisonstart in dieser Spielzeit im Hinblick auf die Konkurrenz und auf das Nervenkostüm für einen neuen Trainer?

Andersen: Ein erfolgreicher Saisonstart ist wichtig für alle, Verein, Fans, Spieler und Trainer, weil er einem die Sicherheit gibt, dass die Arbeit funktioniert. Aber mein Nervenkostüm belastet das grundsätzlich nicht.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz