Aue-Coach Rico Schmitt ist mit der Leistung seiner Spieler in Ingolstadt zufrieden
Aue-Coach Rico Schmitt ist mit der Leistung seiner Spieler in Ingolstadt zufrieden

Lohn der Arbeit

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Ingolstadt - Rico Schmitt stand die Zufriedenheit ins Gesicht geschrieben. Mit dem einen Punkt auswärts gegen den FC Ingolstadt konnte der Trainer des FC Erzgebirge Aue ganz offenbar prima leben.

"Wir wussten ja, dass Ingolstadt wie die Feuerwehr anfangen würde, haben uns aber trotzdem vorgenommen, unbedingt einen Punkt mitzunehmen." Schmitt war also hochzufrieden.

"Punkt redlich verdient"

Zumal er das gegnerische Team bereits im Vorfeld der Partie über den grünen Klee ("Haben andere Ambitionen als wir") gelobt hatte und dann auch noch über ein Drittel der Partie mit zehn Mann auskommen musste, weil Fabian Müller nach einer Stunde (60.) mit der Gelb-Roten Karte vom Platz geflogen war. Tatsächlich hatte der FC Erzgebirge aufopferungsvoll gekämpft, hatte die Räume im Mittelfeld eng gemacht und war einfach im Kollektiv noch ein bisschen mehr gelaufen, als man plötzlich nur noch zu zehnt auf dem Platz stand.

"Klar hat der Platzverweis das Spiel in eine Richtung gelenkt", analysierte Schmitt nach der Partie. Aber ein Tor wollte den Bayern eben dennoch nicht gelingen - unter anderem auch deshalb nicht, weil die geschickt verteidigenden Gäste kaum Torraumszenen zuließen. Nicht weiter verwunderlich also, dass der Trainer der letztjährigen Überraschungsmannschaft guter Laune war. "Meine Mannschaft hat sich hier richtig reingehauen", freute sich der FCE-Coach, "und sich den einen Punkt redlich verdient".

"Teamgeist intakt" - Lob für den Keeper

Das fand auch Aues Angreifer Enrico Kern ("Wir haben von Beginn an gut dagegen gehalten"), der für Ronny König als einzige Spitze in die erste Elf rotiert war. Und Innenverteidiger Rene Klingbeil ergänzte: "Ich glaube, die Zuschauer haben eine Mannschaft gesehen, bei der der Teamgeist intakt ist. Anders hätten wir hier auch nicht bestehen können. Ingolstadt ist ja auch eine Toptruppe, das sagen zumindest viele Experten."

Natürlich vergaßen dabei weder Kern noch Klingbeil, sich bei ihrem Torwart zu bedanken. Martin Männel hatte sein Team bei dem Kopfball von Marvin Matip (71.) sowie bei Kristoffer Andersens Schuss (84.) mit tollen Paraden im Spiel gehalten. Über die Defensivleistung gab es deshalb keine Klagen zu hören.

"Brauchen noch eine ganze Menge Punkte"

Das FCE-Personal haderte vielmehr mit der eigenen Chancenverwertung. Der Kopfball von Kevin Schlitte (20., Marvin Matip rettete auf der Linie) und der Schuss von Jan Hochscheidt ( 43., FCI-Keeper Sascha Kirschstein parierte) verfehlten nur knapp ihr Ziel. Und Rico Schmitt freute sich über eine gelungene taktische Maßnahme: "Durch die Einwechslung von Mike Könnecke ist noch mal richtig Betreib in unseren Angriff gekommen."

Doch bei aller Zufriedenheit über die eigene Leistung vergaß im Lager der Sachsen niemand, das Große und Ganze im Blick zu behalten. Wie sagte doch Rene Klingbeil so treffend: "Wir haben jetzt vier Punkte auf dem Konto. Das ist zwar nach zwei Spieltagen soweit in Ordnung. Aber wir brauchen noch eine ganze Menge mehr davon, um unser Saisonziel zu erreichen."

Aus Ingolstadt berichtet Christoph Ruf