Benny Lauth zeigte beim 5:0-Auswärtssieg des TSV 1860 bei Energie Cottbus eine Galavorstellung
Benny Lauth zeigte beim 5:0-Auswärtssieg des TSV 1860 bei Energie Cottbus eine Galavorstellung

"Löwen" dank Lauths Sahnetag im Aufwind

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Cottbus - Zwei Tage nach seinem 30. Geburtstag beschenkte sich Benjamin Lauth selbst. Mit einem Torvorlagenhattrick und seinem ersten Saisontreffer war der Ex-Nationalspieler der herausragende Mann eines sehr guten Teams. Folgerichtig schoss der TSV 1860 München im Gastspiel bei Energie Cottbus die Hausherren mit 5:0 ab.

Nein, wann ihm derartiges zuletzt gelungen war, daran konnte sich der "Löwen"-Kapitän nach dem Spiel nicht erinnern. Der Offensivmann war einfach nur glücklich über den souveränen Sieg: "Von der ersten Minuten an lief es für uns heute perfekt", sagte Lauth. In seinem 100. Spiel in der 2. Bundesliga (alle für 1860) schraubte der Offensivmann sein Konto auf 52 direkte Torbeteiligungen. In dieser Saison gelangen ihm in drei Ligapartien schon vier Assists und ein Treffer.

Sechzig-Offensive effektiv

Gegen vom Pokalaus gegen Viertligist Holstein Kiel verunsichert wirkende Lausitzer waren die Mannen von Trainer Reiner Maurer gnadenlos effektiv. Bei 14 zu sieben Torschüssen verwandelten sie fast jeden zweiten Versuch, der FCE hingegen keinen einzigen.

"Cottbus hat es uns auch leicht gemacht hat, aber wir haben das hervorragend ausgenutzt", resümierte Lauth nach der Partie. Auch dessen Offensivkollegen zeigten sich von ihrer Schokoladenseite: Kevin Volland und Stefan Aigner verbuchten jeweils einen Treffer und einen Assist und auch Daniel Halfar trug sich in die Torschützenliste ein.

Maurer-Elf im Aufwärtstrend

Keine Frage: Bei den Münchnern ist ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Mit Blick auf die 1:3-Pleite zum Auftakt in Braunschweig konstatierte Arne Feick: "Wir haben uns mit der Niederlage in der ersten Partie, die nach gutem Spiel von uns unglücklich zustande kam, selbst unter Druck gesetzt." Es folgte der etwas glückliche 2:1-Heimsieg gegen den KSC und das mühevolle 3:2 nach Verlängerung im Pokal bei Drittligist VfL Osnabrück.

Mit dem 5:0 beim FCE haben die "Löwen" jetzt sechs Zähler aus drei Ligapartien auf dem Konto mit nur einem Punkt Abstand zur Spitze. Doch Linksverteidiger Feick, der sechs Jahre bei Gegner Cottbus gespielt hatte, gibt zu Bedenken: "Nächste Woche zu Hause gegen Aue wird es sicherlich nicht leicht. Da müssen wir genauso weitermachen, sonst bringt uns der Sieg in Cottbus gar nichts."

1860 ein Aufstiegskandidat?

Klappt es dennoch vielleicht schon diese Saison mit der Rückkehr ins Oberhaus? Benny Lauths Stürmerkollege Kevin Volland bläst zum Angriff: "Wir nehmen jedes Spiel ernst und versuchen immer zu gewinnen."

Denn, erklärt der 19-Jährige kämpferisch: "Wir wollen natürlich oben mitspielen. Das ist unser Ziel. Wir sind ein eingespieltes Team, in dem es passt. Wir wollen oben angreifen und nicht wieder im Mittelfeld herumgurken."

Kiraly sieht noch Fehlerquellen

Torwart Gabor Kiraly hingegen mahnt im Vorfeld der Partie gegen Erzgebirge Aue, sich von dem 5:0 nicht blenden zu lassen: "Jede Mannschaft hat mal gute und mal schlechte Tage und außerdem ist jeder Gegner anders." Der 35-Jährige, der im Stadion der Freundschaft nur einmal richtig geprüft wurde, fordert: "Wir müssen das Spiel in Cottbus genau untersuchen. Wir hatten auch einige Schwachpunkte."

Welche das waren, wollte der Ungar nicht verraten. "Diesmal haben wir 90 Prozent richtig gemacht, zehn Prozent waren noch fehlerhaft." Sollte Reiner Maurer es schaffen, seinem Team die zehn Prozent auch noch auszutreiben, wird mit den "Sechz'gern" diese Saison definitiv zu rechnen sein.

Aus Cottbus berichtet André Anchuelo