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Trotz der verspielten 2:0-Führung bei der Hertha können Simon Terodde und der 1. FC Union Berlin zufrieden sein
Trotz der verspielten 2:0-Führung bei der Hertha können Simon Terodde und der 1. FC Union Berlin zufrieden sein

Konstant bleiben

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Berlin - So nah dran, und am Ende doch kein Sieg: Das im Stadtderby bei der favorisierten Hertha fühlte sich für die meisten Spieler und Anhänger des 1. FC Union Berlin wie eine Niederlage an.

Kraftwändiges Spiel mit grippegeschwächtem Kader

"Wenn man auswärts 2:0 führt, dann sollte man drei Punkte mitnehmen", brachte Außenverteidiger Björn Kopplin, der nach langer Verletzungszeit zum zweiten Mal in Folge in der Startelf gestanden hatte, die Gemütslage auf den Punkt.

"Wir haben richtig geil gespielt", beschrieb Kapitän Torsten Mattuschka die Leistung seines Teams gewohnt salopp, "aggressiv von der ersten Minute an, immer gedoppelt, den Gegner unter Druck gesetzt, klar die bessere Mannschaft gewesen." Umso bitterer sei es, nicht gewonnen zu haben, so der 32-Jährige, "es wäre absolut verdient gewesen".



Christoph Menz, der nach dem Abgang von Markus Karl erneut alleiniger "Sechser" war, verwies auf einen wohl entscheidenden Aspekt: "Ein paar Spieler hatten noch ein bisschen mit einer Erkältung zu kämpfen." Das war dezent ausgedrückt: Unter der Woche waren Menz, Christian Stuff, Christopher Quiring, Björn Jopek, Michael Parensen und Kapitän Mattuschka ganz oder zeitweise nicht in der Lage zu trainieren. Während es bei Parensen und Quiring nicht mal für den Kader gereicht hatte, waren unter anderem Menz, Mattuschka und Jopek mit tollen Leistungen daran beteiligt, dass die Hertha lange nicht zur Entfaltung kam.

Doch dass dieses aufwändige Spiel Kraft gekostet hatte, merkte man in den letzten 20 bis 30 Minuten. Pünktlich zu Beginn der Hertha-Viertelstunde (die Charlottenburger sind ligaweit das Team mit den meisten Treffern in diesem Spielabschnitt), ging es für Jopek nicht mehr weiter. Kapitän Mattuschka, der beide Union-Tore vorbereitet hatte, hielt nur zwei Minuten länger durch. "Ich hätte gern noch weitergespielt, aber ich hatte überall Krämpfe", erklärte "Tusche" fast entschuldigend.

Jetzt Platz 4 festigen



"Bis zur 65. Minute haben wir das Spiel gut geführt, dann war der Stecker bei einigen Spielern raus", umschrieb Trainer Uwe Neuhaus diesen Umstand: "Wir hatten schon zu viele Spieler, die deutliche körperliche Probleme hatten." Trotzdem brauchte Hertha zwei Standards, um noch auszugleichen. Umso ärgerlicher, dass Union mit einem Sieg den Rückstand auf Platz 3 auf fünf Punkte hätte verkürzen können. Doch Torschütze Simon Terodde hatte in diesem Zusammenhang noch eine wichtige Erkenntnis parat: "Wir haben jetzt die ersten Drei von oben weg, jetzt kommen die Gegner, die auf Augenhöhe sind".

Dabei hat sich Union insgesamt auch gegen Braunschweig, Hertha und Kaiserslautern gar nicht so schlecht geschlagen: Aus den sechs Partien resultierten ein Sieg, zwei Unentschieden und drei zum Teil unglückliche Niederlagen bei 11:12 Toren. Terodde, der schon acht Tore und damit so viele wie in der gesamten vergangenen Saison auf dem Konto hat, gab vorläufig die Devise aus: "Wir wollen den 4. Platz festigen und die Leistung von heute bestätigen."

"Es wird schwer, uns zu schlagen"



Mattuschka versuchte ebenfalls, auch das Positive zu sehen: "Wenn wir so in die nächsten Spiele gehen, wird es schwer uns zu schlagen." Der Spielmacher schränkte aber auch ein: "Wir dürfen um keinen Prozentpunkt nachlassen." Sein Trainer Uwe Neuhaus stimmte mit ein: "Wenn wir diese gute Leistung konstant bis zum Saisonende durchhalten, gebe ich Torsten Mattuschka Recht: Dann wird es sehr schwer uns zu schlagen."

Schon am kommenden Samstag hat Neuhaus' Team die Chance zu zeigen, ob es die tolle Leistung vom Derby auch gegen den FC Ingolstadt abrufen kann. Die Oberbayern rangieren als Tabellenzehnter sechs Plätze hinter Union, haben aber nur zwei Punkte weniger auf dem Konto.

Aus Berlin berichtet Andre Anchuelo