Nur ein kleines Stück bis zum Ziel fehlt noch: Mainz-Trainer Jörn Andersen steht mit seinem Team vor dem Aufstieg
Nur ein kleines Stück bis zum Ziel fehlt noch: Mainz-Trainer Jörn Andersen steht mit seinem Team vor dem Aufstieg

"Knallharte Arbeit" im Fernduell um Platz 2

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Der 1. Platz ist bereits vergeben: Der SC Freiburg steht als Meister und damit erster Aufsteiger fest. Auch die Ränge 2 und 3 sind schon vergeben - aber noch nicht fix!

Zwei Kandidaten streiten sich noch um den zweiten direkten Aufstiegsplatz: der 1. FSV Mainz 05 und der 1. FC Nürnberg. Die besseren Voraussetzungen haben dabei zweifelsfrei die derzeit zweitplatzierten Mainzer (60 Punkte), denen ein Punkt aus dem letzten Saisonspiel zuhause gegen Rot-Weiß Oberhausen zur Rückkehr in die Bundesliga ausreichen würde.

Der "Club" als aktueller Dritter der Tabelle (57 Punkte) muss auf einen Ausrutscher der 05er hoffen, und zudem sein Heimspiel gegen den TSV 1860 München gewinnen, um doch noch Platz 2 erobern zu können. Klarer Vorteil Mainz. Verfolgen Sie beide Partien am So., ab 13:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio.

"Der Gegner wird uns nichts schenken"

Von Bruder Leichtfuß ist in Mainz aber nichts zu spüren. "Wir sind nicht leichtsinnig und vor Rot-Weiß Oberhausen gewarnt. Sie haben uns im Hinspiel geschlagen und durch den Sieg gegen den SC Freiburg am vergangenen Wochenende vorzeitig den Verbleib in der Liga gesichert. Das ist eine starke Leistung. Der Gegner wird uns nichts schenken, uns erwartet am Sonntag knallharte Arbeit über 90 Minuten", warnt 05-Manager Christian Heidel in einem Interview auf der Clubhomepage.

Dennoch ist klar: "Die ganze Stadt fiebert diesem Spiel entgegen, die Mannschaft brennt. Wir wollen das Heimspiel am Sonntag gewinnen, um den Aufstieg aus eigener Kraft zu schaffen. Entsprechend motiviert und selbstbewusst gehen wir die Partie an", gibt sich Heidel kämpferisch.

"Bei uns hebt deswegen niemand ab"

Jörn Andersen stößt ins gleiche Horn: "Wir wissen, dass wir mit unserem Vorsprung auf den 1. FC Nürnberg und den 3. Platz noch nicht durch sind. Bei uns hebt deswegen niemand ab. Unsere Ausgangsposition hat sich nach dem vergangenen Wochenende aber noch einmal deutlich verbessert. Das gibt uns keine trügerische Sicherheit, sondern ermöglicht uns die große Chance, aus eigener Kraft aufzusteigen. Diese Chance wollen wir nutzen", so der Mainzer Cheftrainer im Interview mit bundesliga.de.

Für Andersen geht es nicht nur um den Aufstieg. Für den 46-Jährigen ist die Partie gegen RWO auch eine Reise in die Vergangenheit - Oberhausen war die erste Trainerstation des Norwegers in der 2. Bundesliga.

"Es ist schon ein besonderes Spiel, weil Jürgen Luginger damals mein Co-Trainer war und Oliver Adler mein Torhüter. Aber ansonsten hat sich die Mannschaft völlig verändert, es gibt für mich nur noch wenige Bezugspunkte. Der Reiz der Partie liegt für mich in unserer Aufstiegschance", bleibt der Skandinavier dennoch kühl.

RWO mit breiter Brust nach Mainz

Manager Heidel setzt im letzen Saisonspiel voll auf die Unterstützung der Anhängerschaft: "Die Fans sind am Sonntag ein ganz wichtiger Faktor. Der Bruchweg muss vor Emotionen platzen. Ich bin überzeugt, dass unsere Fans da eine große Show abziehen."

Doch RWO verspricht den Nürnbergern Schützenhilfe. "Wir wollen in Mainz gewinnen. Nach dem Klassenerhalt können wir befreit aufspielen. Wir fahren selbstbewusst nach Mainz", sagt RWO-Trainer Jürgen Luginger.

Dabei müssen die Gäste auf Kim Falkenberg verzichten. Der Mittelfeldspieler steht nach einer Weisheitszahn-Operation nicht zur Verfügung. Da auch die Langzeitverletzten Benjamin Reichert, Ferhat Kiskanc, Felix Luz und Olivier de Cock nicht dabei sein werden, wird RWO wahrscheinlich mit einem 17-Mann-Kader nach Mainz reisen.

"Wir müssen unsere gute Saison jetzt veredeln"

Nürnberg versucht indes, den Oberhausener Ehrgeiz mit fränkischer Kost anzustacheln. "Wir bieten Freibier und Würstchen an, obwohl ich glaube, dass sich durch unsere Würstchen keiner besonders motivieren lässt", scherzt Sportdirektor Martin Bader.

Relegationsplatz 3 und damit die Ausscheidungsspiele gegen den 16. der Bundesliga am 28. und 31. Mai sind dem "Club" bereits sicher. Doch Nürnberg will mehr. "Es liegt in unseren Händen, das Tor zur Bundesliga steht für uns offen", sagt Trainer Michael Oenning, und Bader ergänzt vor dem Heimspiel gegen 1860 München: "Wir müssen unsere gute Saison jetzt veredeln. Entweder direkt - oder über die Relegation."

Bis auf den verletzten Andreas Wolf kann der "Club" personell aus dem Vollen schöpfen. "Mike Frantz ist in einer Top-Verfassung", freut sich Oenning vor allem über die Rückkehr des zuletzt fehlenden Mittelfeldrenners. Während Isaac Boakye am Freitag im Training geschont wurde, musste Dennis Diekmeier auf Grund von Atembeschwerden die Vormittagseinheit eher beenden. Oenning: "Ich denke aber, das ist für den Sonntag kein Problem."

Sieg wäre ein schöner Abschluss

1860-Trainer Ewald Lienen sieht sein Team in Nürnberg in der Außenseiterrolle. "Wir selbst warten seit zehn Spielen auf einen Sieg, darum sollten wir nicht so vermessen sein, dass wir drei Punkte aus Nürnberg mitnehmen."

Das hieße aber nicht, dass seine Mannschaft diese Partie nicht gewinnen wolle. "Für uns wäre es schön, wenn wir die Saison mit einem Erfolg beenden könnten", erklärt Lienen.

Verzichten muss Lienen auf Michael Schick. Der 21-Jährige wurde wegen seines Magen-/Darmvirus in einer Klinik behandelt. Fraglich ist auch der Einsatz von Verteidiger Torben Hoffmann. Der 34-Jährige konnte bis Freitag wegen einer Muskelverletzung nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Mit Mate Ghvinianidze besitzt er aber eine Alternative. Der Georgier hat seine Wadenverhärtung auskuriert. Dagegen werden die Bender-Zwillinge Lars und Sven weiterhin ausfallen.