Deniz Naki (r.) erzielte in Duisburg den zweiten Treffer für St. Pauli
Deniz Naki (r.) erzielte in Duisburg den zweiten Treffer für St. Pauli

"Kiezkicker" setzen sich an die Spitze

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Dem Schnee gerade noch entkommen und der Konkurrenz weiter enteilt - am winterlichsten Zweitliga-Spieltag der Saison mit Ausfällen in Rostock und Karlsruhe war der neue Tabellenführer FC St. Pauli der große Gewinner.

"Besser geht es einfach nicht", lobte Torhüter Matthias Hain seine Teamkollegen, die bereits am Freitag dem MSC Duisburg vor eigenem Publikum beim hochverdienten 2:0-Sieg eine Lehrstunde erteilten.

Stanislawski siegt und genießt

Der bisherige Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern muss nun schon am Montag (ab 20 Uhr im Live-Ticker / Liga-Radio) bei Alemannia Aachen gewinnen, um sich den 1. Tabellenplatz wieder zu erobern. Dabei gefällt es den Hanseaten auf Rang 1 ausgesprochen gut. Trainer Holger Stanislawski: "Als ich nachts nach Hause kam, habe ich die Tabelle eine Stunde lang genossen."

Für die Norddeutschen war der "Dreier" in Duisburg umso wertvoller, da weitere Mitkonkurrenten im Aufstiegskampf Federn ließen. Aufsteiger Fortuna Düsseldorf verlor bei TuS Koblenz mit 0:1 und Arminia Bielefeld musste sich beim FC Augsburg mit 1:3 geschlagen geben.

Thurk schon mit 19 Treffern

Damit dürfen sich die Augsburger immer konkreter mit dem möglichen Aufstieg beschäftigen. "Wir sind auf einem sehr guten Weg. Wenn wie die Chance auf den Aufstieg haben, wollen wir sie auch ergreifen", sagte Torjäger Michael Thurk, der gegen die Ostwestfalen bereits seine Saisontreffer 18 und 19 erzielte.

Und damit Arminen-Coach Thomas Gerstner derart beeindruckte, dass er den 33-Jährigen sogar seinem Trainerkollegen Joachim Löw für die WM-Endrunde 2010 empfahl: "Normalerweise müsste er mit nach Südafrika fahren. Wenn ich Bundestrainer wäre, würde ich ihn mitnehmen."

Ähnlich gelagerte Fälle hat es unter anderem bei Löws Vorgänger Jürgen Klinsmann bereits gegeben. Der Weltmeister von 1990 setzte Stürmer Lukas Podolski weiterhin in der Nationalmannschaft ein, obwohl "Poldi" zwischenzeitlich mit dem 1. FC Köln in die 2. Bundesliga abgestiegen war.

Cottbus mit dem Blick nach unten

Dem erneuten Wintereinbruch fiel die Austragung der Partien zwischen dem Karlsruher SC und dem TSV 1860 München sowie zwischen Hansa Rostock und Union Berlin zum Opfer.

Insbesondere über Mecklenburg-Vorpommern war am Wochenende ein wahrer Schneesturm hereingebrochen, in Rostock müsste der öffentliche Nahverkehr über Stunden eingestellt werden. "Die Absage des Spiels war deshalb eine völlig richtige Entscheidung", sagte Hansa-Trainer Andreas Zachhuber, Nachholtermine gibt es noch nicht.

Das zweite ostdeutsche Zweitliga-Team Energie Cottbus muss sich wieder mehr nach unten orientieren. Die Lausitzer verloren bei der SpVgg Greuther Fürth mit 0:1. Dies umso mehr, weil Tabellenschlusslicht Rot Weiss Ahlen gegen Rot-Weiß Oberhausen ebenso mit 1:0 die Oberhand behielt wie der Tabellenvorletzte FSV Frankfurt beim SC Paderborn mit 2:0.