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Ken Reichel (li. im Duell mit St. Paulis Waldemar Sobota) traf in dieser Saison bereits vier Mal
Ken Reichel (li. im Duell mit St. Paulis Waldemar Sobota) traf in dieser Saison bereits vier Mal

Reichel: "Wir sind unberechenbar geworden"

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Köln - Der Anfang war holprig, inzwischen läuft es rund bei Eintracht Braunschweig. Fünf der letzten sieben Spiele konnten die Niedersachsen gewinnen und sich bis auf Platz 4 hocharbeiten. Im Interview mit bundesliga.de spricht Braunschweigs Außenverteidiger Ken Reichel über die Stärken der Eintracht, Trainer Torsten Lieberknecht und den kommenden Gegner Paderborn.

"Ich habe mehr Freiräume nach vorne"

bundesliga.de: Ken Reichel, Sie sind seit über acht Jahren bei der Eintracht, haben alle Höhen und Tiefen in der Zeit mitgemacht. Welche Phase macht die Eintracht zur Zeit durch?

Ken Reichel: Wir machen momentan eine ganz gute Phase durch. Es war nach der Heimniederlage gegen Greuther Fürth zuvor ganz wichtig, dass wir unser Heimspiel gegen Union Berlin gewonnen haben.

bundesliga.de: Warum hat sich die Mannschaft in dieser Saison zuhause häufiger schwer getan?

Reichel: Wir hatten uns vor der Saison vorgenommen, eine heimstarke Mannschaft zu werden. Das haben wir leider in den ersten Heimspielen nicht so gut umgesetzt. Zwischendurch hatten wir zwar gegen Karlsruhe (beim 6:0-Sieg, die Red.) ein sehr gutes Spiel dabei, konnten aber in den anderen Partien nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Wir müssen besser damit zurecht kommen, wie die gegnerischen Mannschaften bei uns auftreten. Gegen Union hat das schon geklappt.

bundesliga.de: Nach dem schweren Start mit nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen hat Braunschweig fünf der letzten sieben Spiele gewonnen und sich auf Platz 4 vorgeschoben. Die Aufholjagd war erfolgreich.

Reichel: Unser Ziel ist es, jedes Spiel erfolgreich zu gestalten und möglichst zu gewinnen. Wir haben jetzt einen guten Lauf.

bundesliga.de: Die Eintracht hat erst sieben Gegentore bekommen, das ist der Bestwert der 2. Bundesliga. Ist die Abwehr so gut, dass sie sich hinten langweilen und lieber nach vorne gehen und Tore machen? Sie haben schon vier Mal in dieser Saison getroffen.

Reichel: Das hat auch ein bisschen mit unserem neuen System zu tun. Auf der Außenbahn habe ich mehr Freiräume nach vorne. Ich komme deshalb öfter zum Torabschluss. Dass es jetzt so gut geklappt hat und ich schon vier Mal getroffen habe, freut mich natürlich. Darüber kann man sicher nicht meckern. Aber ich sehe mich immer noch vorrangig als Abwehrspieler (lacht).

bundesliga.de: Wie schätzen Sie die Qualität der Eintracht nach gut einem Drittel der Saison ein. Reicht sie, um sich in der Spitzengruppe zu etablieren?

Reichel: Wir haben in diesem Jahr eine sehr gute Truppe zusammen. Der Kader ist auch in der Breite sehr ausgeglichen. Jeder hat die Möglichkeit und den Ehrgeiz zu spielen. Dadurch werden alle Spieler im Training zusätzlich gepusht. Uns zeichnet auch aus, dass unsere Aufstellung unberechenbar geworden ist. Die Gegner wissen nie, welche Besetzung auf sie zukommt. Ich denke, dass wir konstant auf dem Niveau spielen können. Das Potenzial ist definitiv da.

bundesliga.de: Das Jahr in der Bundesliga in der Saison 2013/14 dürfte Ihnen auch Appetit auf mehr gemacht haben. Ist es ein Ziel der Eintracht, den Aufstieg wieder zu schaffen?

Reichel: Mit dieser Zielsetzung sind wir nicht in die Spielzeit gegangen.. Sicherlich will jeder Spieler in der Bundesliga spielen. Sie ist schließlich eine der besten Ligen der Welt. Wir wollen in diesem Jahr eine gute und konstante Runde spielen. In dieser Saison ist die 2. Bundesliga sehr ausgeglichen. Es ist wichtig, nur von Spiel zu Spiel zu gucken. Wenn man die erfolgreich bestreitet, bleibt man oben dabei.

"Wir sind eine eingewschworene Truppe"

bundesliga.de: Welche Vereine sind Ihre Aufstiegsfavoriten?

Reichel: Für mich sind Freiburg und Leipzig die Topfavoriten. Dahinter ist das Feld offen.

bundesliga.de: Sie sind ein Jahr länger bei Eintracht Braunschweig als Ihr Trainer Torsten Lieberknecht, der seit über sieben Jahren im Amt ist. Das ist im Profifußball eine sehr lange Zeit. Wie schafft er es, dass es keine Abnutzungserscheinungen gibt?

Reichel: Unser Trainer bildet sich ja permanent weiter. Er bringt immer wieder neue Trainingsinhalte und neue Ideen ein. Er ist eine Konstante bei uns im Verein. Das zeichnet auch den Verein aus. Wir haben auch viele Spieler, die schon länger hier sind. Wir sind eine eingeschworene Truppe, Abnutzungserscheinungen kommen bei uns nicht vor.

bundesliga.de: Das Gegenbeispiel ist der kommende Gegner der Eintracht, der SC Paderborn 07, der gerade den Trainer gewechselt hat. Der Bundesliga-Absteiger macht nach sieben Niederlagen in zehn Spielen eine sehr schwere Phase durch. Wie schwierig wird die Aufgabe?

Reichel: Es ist immer unangenehm, wenn beim Gegner gerade ein Trainerwechsel stattgefunden hat. Dann geht definitiv noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft. Nach dem Abstieg hatte die Mannschaft einen ziemlich großen Umbruch. Sie sind noch in der Findungsphase. Sie haben eine gute Truppe zusammen. Wir müssen aufpassen und alles in die Waagschale werfen. Aber wir werden auch nach Paderborn fahren, um das Spiel dort erfolgreich zu gestalten.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski