RWEs Cannizzaro steckt in der Kollegen-Jubeltraube
RWEs Cannizzaro steckt in der Kollegen-Jubeltraube

Keine Zuschauer, aber viele Tore

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Rot-Weiß Erfurt träumt dank dreier Punkte im "Geisterspiel" von der 2. Bundesliga, die ausgesperrten Fans feierten das Team hinter den Zäunen auf der Rollschuhbahn.

Ihre Mannschaft gewann am fünften Spieltag der 3. Liga im Steigerwaldstadion mit 3:1 (2:0) gegen Werder Bremen II und bleibt in der Spitzengruppe.

Zaungäste

Die leeren Ränge waren die Strafe für rassistische Äußerungen Erfurter Zuschauer beim Derby gegen Carl Zeiss Jena. In der thüringischen Landeshauptstadt war die Welt trotz der finanziellen Einbußen von rund 75.000 Euro am Ende aber wieder in Ordnung. Etwa 1.000 Anhänger feuerten bei Bier und Bratwurst auf der Rollschuhbahn nebenan und hinter der Anzeigentafel ihre Mannschaft kräftig an - obwohl vor dort aus nur ein Teil des Rasens zu sehen war.

Zugelassen waren im von Polizei und Sicherheitskräften abgeriegelten Stadion nur je 40 Vertreter beider Vereine, einschließlich Spieler, Trainer und Betreuer, sowie Medienvertreter. Diese sahen Tore von Denis Wolf (17.), Massimo Cannizzaro (35.) und Albert Bunjaku (62.). Das Gegentor erzielte Kevin Artmann (52.).

Gute Chancenverwertung

RWE-Coach Karsten Baumann freute sich über "das konsequente Ausnutzen der Chancen" in einem zerfahrenen Spiel. Seine Akteure liefen mit dem Schriftzug "Grenzenlos fair" auf den Trikots auf - der Hauptsponsor der Rot-Weißen hat für zwei Heimpartien die Brust freigemacht und will so ein Zeichen setzen. Das taten auch die Anhänger: Sie verkauften für den "Partyplatz" sogar Tickets, der Erlös wird dem Club gespendet.

Die Thüringer gehören nach dem Heimsieg zu den "Bayern-Jägern", das ungeschlagenen B-Team des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München hatte Jena bereits am Freitag mit 2:1 besiegt. Die Tabellenführung übernahm von den punktgleichen Bayern am Sonntag Kickers Emden, das Jürgen Kohler als Trainer des VfR Aalen mit einem 5:2 (4:1) ein Debakel zum Einstand bescherte. Bereits nach 24 Minuten lag das Team des Weltmeisters von 1990 0:4 hinten.

Wacker überrollt Unterhaching

Auch der SC Paderborn mischt nach dem 2:0 (1:0) bei Erzgebirge Aue im Kampf um die Aufstiegsplätze kräftig mit, stürzte zudem den Tabellenvorletzten aus Sachsen tief in die Krise.

Im Kampf um die Spitzenplätze musste die SpVgg Unterhaching durch das 1:5 (1:2) im bayerischen Derby bei Wacker Burghausen einen herben Rückschlag hinnehmen. Auch Union Berlin konnte sich nicht wie erhofft in Szene setzen, das Spiel gegen den Wuppertaler SV blieb torlos. Nico Patschinski (Berlin) setzte in der 65. Minute einen Foulelfmeter neben das Tor. Fortuna Düsseldorf verlor 0:2 (0: 0) beim SV Sandhausen (0:2).

Aue zittert

Beim Zweitliga-Absteiger Aue geht nach der Pleite gegen Paderborn die Angst vor einem neuerlichen Absturz um. In drei Heimspielen gelang noch kein Tor. "Wir hatten in der zweiten Hälfte drei klare Chancen. Mir tut es für die Zuschauer sehr leid. Aber keiner wird die prekäre Lage unterschätzen", versicherte Teamchef Heiko Weber.

Jens Wemmer hatte vor 7.000 Besuchern einen Fehler in der Auer Hintermannschaft bereits in der zehnten Minute zum 0:1 genutzt. Jovan Damjanovic (84.) sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter für die Entscheidung.

Hinter den "Veilchen" liegen in der Tabelle nur noch die Stuttgarter Kickers (jeweils ein Punkt). Das Schlusslicht holte seinen ersten Zähler mit einem 1:1 (0:0) bei Jahn Regensburg.

VfB siegt

Der VfB Stuttgart II gewann souverän 4:0 (1:0) gegen den früheren Bundesligisten Eintracht Braunschweig, der die dritte Niederlage in Folge kassierte. Zweitliga-Absteiger Kickers Offenbach musste sich mit einem 2:2 (0:1) gegen Dynamo Dresden zufriedengeben. Auf dem Bieberer Berg brachten Steffen Haas (33.) und Tufan Tosunoglu (78.) die Gastgeber zweimal in Front, doch Pavel Dobry (58., 89.) glich jeweils aus.