Flamur Kastrati sackte in der 80. Minute nach einem Zweikampf regungslos zu Boden
Flamur Kastrati sackte in der 80. Minute nach einem Zweikampf regungslos zu Boden

Kastratis Verletzung überschattet Spieltag

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Frankfurt/Main - Ein furchtbarer Unfall in Cottbus hat am Sonntag die 2. Bundesliga schockiert. Beim 2:0 (0:0)-Sieg von Energie gegen den VfL Osnabrück stieß der Osnabrücker Angreifer Flamur Kastrati in der 80. Minute bei einem Zweikampf unglücklich mit seinem Gegenspieler Markus Brzenska zusammen und sackte regungslos zu Boden.

Schiedsrichter Marc Seemann unterbrach das Spiel für zwölf Minuten, bevor der zeitweise bewusstlose Kastrati mit dem Krankenwagen vom Platz gefahren wurde.

"Wir hoffen, dass alles gut ausgeht"

Dort gaben dann die Ärzte im Laufe des Tages Entwarnung. Kastrati befindet sich außer Lebensgefahr. Umfangreiche Untersuchungen ergaben, dass alle lebenswichtigen Organe voll funktionsfähig sind. Am Montag sollen weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

"Er hat einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, war schon in der Luft bewusstlos. Er war während der Unterbrechung immer wieder bewusstlos. Man hat ihm eine Halskrause angelegt. Man hat wohl bis auf die Tribüne gehört, was für Schmerzen er hatte, als er auf die Trage gelegt wurde", sagte VfL-Trainer Karsten Baumann: "Wir hoffen, dass alles gut ausgeht."

"Das ist ein Schicksalsschlag"

VfL-Manager Lothar Gans erklärte, dass Kastrati eine Halswirbelsäulenverletzung erlitten habe. "Man merkt, wie unwichtig in solchen Situationen ein Fußballspiel sein kann", sagte Gans. Kastrati hatte noch auf dem Spielfeld einen Tropf gelegt bekommen. Unmittelbar vor seinem Abtransport war er nach Augenzeugenberichten angeblich wieder ansprechbar und bewegungsfähig. Am Nachmittag sollte eine Computertomographie näheren Aufschluss über die Verletzung geben.

"Das ist ein Schicksalsschlag. Eigentlich wollten wir nicht mehr weiterspielen", sagte Osnabrücks Abwehrspieler Angelo Barletta, und auch Energie-Torwart Thorsten Kirschstein war schockiert: "Ich habe so etwas auf dem Fußballplatz noch nie erlebt. Wir freuen uns zwar über den Sieg, sind in Gedanken aber bei Kastrati."

Das Ergebnis in Cottbus geriet ebenso in den Hintergrund wie die übrigen Spiele am Sonntag. Nach Toren von Nils Petersen (56. per Foulelfmeter) und Uwe Hünemeier (60.) hielt Cottbus Kontakt zu den Aufstiegsrängen.

Bochum wahrt die Chance

Auch der VfL Bochum wahrte die Chancen auf den Aufstieg. Bochum gewann nach einem Elfmeterkrimi mit 3:1 (1:1) bei Alemannia Aachen und kletterte auf den Relegationsplatz. Der Tabellenzweite FC Augsburg hatte am Samstag durch eine Nullnummer bei Union Berlin den vorübergehenden Sprung an die Spitze der 2. Bundesliga verpasst.

Am Aachener Tivoli profitierte Bochum von zwei verschossenen Elfmetern der Alemannia. Zunächst parierte VfL-Torhüter Andreas Luthe (61.) einen Strafstoß von Marco Höger. Zwei Minuten später vergab Benjamin Auer die Möglichkeit vom Punkt - der Ball sprang von der Unterkante der Latte auf die Linie und von dort wieder ins Feld.

Besser machte es beim VfL Marcel Maltritz, der einen Foulelfmeter (85.) zum 3:1-Endstand verwandelte. Zuvor hatten Mimoun Azaouagh (15.) und Ümit Korkmaz (55.) für die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel getroffen. Nach dem 13. Spiel in Folge ohne Niederlage reifen die Träume von der direkten Rückkehr ins Oberhaus. Tolgay Arslan (26.) gelang nur der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich für die Alemannia, die in der Schlussphase nach einer Gelb-Roten Karte gegen Tobias Feisthammel (73.) in Unterzahl auskommen musste.

1860 siegt gegen Lienens Arminia

Im dritten Sonntagsspiel gewann 1860 München mit 3:0 (1:0) beim abgeschlagenen Schlusslicht Arminia Bielefeld. Christopher Schindler (13.), Stefan Aigner (63.) und Kevin Volland (83.) trafen für die "Löwen".

Augsburgs Trainer Jos Luhukay war trotz der verpassten Tabellenführung nach dem 0:0 am Samstag bei Union Berlin nicht unzufrieden. "Es war ein gerechtes Remis. Wir haben in der Defensive sehr wenig zugelassen, konnten uns selbst aber auch nicht entscheidend durchsetzen", sagte der Niederländer: "Jetzt haben wir wieder ein Heimspiel, da muss ein Sieg her."

Beim FCA hatte der zuletzt verbannte Michael Thurk den erkrankten Top-Torjäger Nando Rafael ersetzt. Große Akzente konnte Thurk jedoch nicht setzen. Mit 51 Punkten liegt Augsburg einen Zähler hinter Spitzenreiter Hertha BSC. Die Hauptstädter treten am Montag im Spitzenspiel bei der SpVgg Greuther Fürth an.