Sebastian Jung (l.) und Sebastian Rode haben während der Saison den Sprung in die Stammelf geschafft
Sebastian Jung (l.) und Sebastian Rode haben während der Saison den Sprung in die Stammelf geschafft

Jung in die Zukunft

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Frankfurt - Es war nicht so, dass Sebastian Rode, Sebastian Jung oder Sonny Kittel keine erstklassigen Angebote gehabt hätten vor dieser Saison. Aber der Eintracht ist es gelungen, diese Versprechen auf eine besser Zukunft auch in der 2. Bundesliga zu halten.

"Ein außergewöhnliches Talent"

Nun kehren die drei großen Talente mit der Eintracht zurück ins Oberhaus. Sie verkörpern die Zukunft der Eintracht und bieten durch ihre hessische Herkunft Identifikation für das Frankfurter Publikum, das auch in der zweiten Liga treu zu ihrer Eintracht stand. Sebastian Jung, 21, stammt aus Königstein im Taunus, Sebastian Rode, 21, aus Seeheim-Jugenheim und der erst 19 Jahre junge Sonny Kittel aus Gießen.



Kittel gilt als herausragendes Talent, der frühere Eintracht-Trainer Christoph Daum verglich den schnellen Offensivspieler in der letzten Saison sogar mit Nationalspieler Mesut Özil. Kittel, der 2010 mit der B-Jugend der Eintracht Deutscher Meister wurde, ist aber keiner, der zum Abheben neigt. In der Abstiegssaison spielte er gegen Werder Bremen zum ersten Mal in der Profimannschaft über 90 Minuten durch.

Bald darauf riss ihm das Kreuzband, im Laufe dieser Rückrunde ist er nun fester Bestandteil der Mannschaft geworden. Es ist sicher nicht von Nachteil für ein von allen Seiten hochgelobtes Talent, einen bitteren Rückschlag erfolgreich überstanden zu haben. Auch Eintrachts Aufstiegstrainer Armin Veh ist von den Qualitäten Kittels überzeugt. "Er ist ein außergewöhnliches Talent, aber er braucht noch ein bisschen Zeit", sagt Veh. Kittel sagt, er brauche vor allem Spielpraxis. Veh hat sie ihm im Saisonendspurt gegeben. In zehn Einsätzen kam der deutsche Junioren-Nationalspieler auf drei Tore. Künftig will er in der Bundesliga für Furore sorgen: "Jetzt haben wir unser Ziel, das wir seit dem ersten Spieltag hatten, erreicht und sind total euphorisch", meinte Kittel nach dem Sieg gegen Aachen.

Wie Kittel weiß auch Sebastian Rode, was es bedeutet, eine schlimme Verletzung zu überwinden. Auch Rode hatte einen Kreuzbandriss wegzustecken - und einen Knorpelschaden im Knie. Doch Rode ist ein Kämpfer und ein Spieler mit dem Herz am richtigen Fleck. Im defensiven Mittelfeld war er zusammen mit Pirmin Schwegler unermüdlicher Antreiber in dieser Aufstiegssaison. Rode fehlte fast nie, in 31 Spielen stand er auf dem Platz und bewies seine Unverzichtbarkeit.

Faustpfand für die Zukunft



Konditionstrainer Christian Kolodziej verhalf ihm mit einem speziellen Trainingsprogramm zum mehr Stabilität im Knie, er nahm anderthalb Zentimeter an Oberschenkelmuskulatur zu. Aber er genießt auch das absolute Vertrauen der Verantwortlichen und der Mitspieler. Im Laufe der Rückrunde, als die Eintracht mit konstanten Erfolgen den Grundstein für den Aufstieg legte, war Rode einer der besten im Frankfurter Trikot. Trainer Veh hat ihm in der Winterpause auf den Weg gegeben, noch mehr Verantwortung zu übernehmen.

Und mit Sebastian Jung auf der rechten Seite klappe das Zusammenspiel sehr gut, berichtete Rode jüngst. Jung ist schon lange unverzichtbarer Bestandteil der Stammmannschaft der Eintracht. Auf der rechten Seite in der Viererabwehrkette ist Jung Stammkraft, seit der damalige Eintracht-Trainer Michael Skibbe Patrick Ochs ins Mittelfeld beorderte - und Jung seine Chance nutzte. Sebastian Jung war von großen Verletzungen bisher verschont.

Mit seiner Schnelligkeit macht er auf der rechten Seite viel Druck, in 32 Einsätzen erzielte er zwei Tore und bereitete drei vor. Die Dynamik Jungs ist auch in der Defensive seine Stärke. Der U-21 Nationalspieler ist auf seiner Position eine Option für die Zukunft auch für höhere Aufgaben. Rode, Jung, Kittel: Drei Hessen, drei Eintrachtler, die auch in der ersten Liga ein Faustpfand für eine erfolgreiche Zukunft des Traditionsvereins sein können.

Tobias Schächter