Jonas Hector ist zu einer festen Größe in der Kölner Abwehr geworden. Der 23-Jährige verlängerte jüngst seinen Vertrag (© imago)
Jonas Hector ist zu einer festen Größe in der Kölner Abwehr geworden. Der 23-Jährige verlängerte jüngst seinen Vertrag (© imago)

"In Köln sind keine Grenzen gesetzt"

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Köln - Der 1. FC Köln kann am Ostermontag (ab 20 Uhr im Live-Ticker) den Aufstieg in die Bundesliga aus eigener Kraft perfekt machen. Voraussetzung: ein Sieg der Geißbock-Elf gegen den VfL Bochum.

Nach zuletzt zehn Spielen ohne Niederlage spricht alles für die Kölner, doch Vorsicht ist geboten. Das Hinspiel ging überraschend 0:1 verloren. Es war die erste Niederlage von Peter Stöger. Vor dem entscheidenden Spiel gegen Bochum sprach bundesliga.de mit dem FC-Außenverteidiger Jonas Hector.

bundesliga.de: Jonas Hector, wie gut ist es um Ihre Rechenkünste bestellt? Wann steigt der 1. FC Köln denn nun in die Bundesliga auf?

Jonas Hector: Ich hoffe am Montag. Wir werden alles dafür tun, dass es am Montag so weit ist.

bundesliga.de: Wie groß ist die Anspannung in dieser Woche, wenn man so kurz vor dem Erreichen des großen Zieles ist?

Hector: Ich würde eher von Vorfreude sprechen. Wir haben ein Jahr darauf hingearbeitet, dass wir in die Bundesliga aufsteigen. Wir haben jetzt die erste Möglichkeit, dass wir es auch rechnerisch klarmachen und den Aufstieg realisieren können.

bundesliga.de: Wie erleben Sie diese Woche? Sind mehr Fans beim Training?

Hector: Es ist ganz normal, wie immer. Die Stimmung ist gut. Jetzt gilt es, die Konzentration hoch zu halten und genauso konzentriert an die Aufgaben zu gehen, wie wir das in den letzten Wochen auch getan haben.

bundesliga.de: In den vergangenen Wochen war vor allem auf die Defensive Verlass. Gilt auch für den FC die alte Fußballweisheit: Die Defensive gewinnt die Titel?

Hector: Es ist ja nicht die Abwehr plus Torwart, sondern die komplette Mannschaft, die gut verteidigt. In den letzten Wochen haben wir uns da wieder mit den fünf Spielen in Folge zu Null stabilisiert. Jetzt haben wir in Berlin leider ein Gegentor bekommen, aber trotzdem mit 2:1 gewonnen.

bundesliga.de: Wenn die Abwehr stabil ist, reichen wenig selbst erzielte Tore zum Erfolg. Der FC hat im Jahr 2014 in elf Spielen gerade einmal 13 Tore erzielt und spielt fast minimalistisch.

Hector: So ist es. Wenn man jedes Spiel 1:0 gewinnt, wird man Meister.

bundesliga.de: Sie selbst waren offenbar sehr heimatverbunden und haben noch mit 20 Jahren für Ihren saarländischen Heimatverein SV Auersmacher gespielt. Warum haben Sie den Sprung zu einem Proficlub so spät gewagt?

Hector: Zum einen waren anfangs die Möglichkeiten für einen Wechsel einfach nicht da. Ich bin erst relativ spät körperlich in die Höhe geschossen. Dementsprechend hat sich erst mit 19 Jahren die Chance ergeben. Ich bin sehr heimatverbunden, deshalb gab es für mich zudem nicht unbedingt einen Grund wegzugehen.

bundesliga.de: Sie spielen nun seit vier Jahren beim FC, haben zwei Jahre für die U21 gespielt und sind seit zwei Jahren Profi. Wie beurteilen Sie Ihre Entwicklung?

Hector: Ich tue mich immer schwer, meine eigenen Leistungen zu beurteilen. Das sollen andere machen. Ich sage es mal so: Ich kriege die Bestätigung durch Spielzeiten. Mir reicht es, wenn der Trainer sagt, dass er zufrieden mit mir ist und mich Woche für Woche aufstellt.

bundesliga.de: Sie haben auch Ihren Vertrag bis 2018 verlängert. Was waren die ausschlaggebenden Argumente dafür?

Hector: So wie es aussieht, kann ich im nächsten Jahr mit dem FC in der Bundesliga spielen. Genau da wollte ich mit dem FC auch hin. Danach will ich mich, wie der gesamte Club, in der Bundesliga etablieren.

bundesliga.de: Nach dem letzten Heimsieg gegen Bielefeld hat die Mannschaft einen kleinen Vorgeschmack bekommen, wie die Fans feiern können. Was erwarten Sie für eine Stimmung am kommenden Montag? Hat die Mannschaft sich schon ein Dankeschön an die Fans ausgedacht?

Hector: Zuerst müssen wir das Spiel gewinnen. Generell sind in Köln keine Grenzen gesetzt. Noch haben wir als Mannschaft nichts geplant. Unser Fokus ist auf die Leistung im Spiel gerichtet.

bundesliga.de: Vor der möglichen Feier kommt das Spiel gegen den VfL Bochum, gegen den das Hinspiel 0:1 verloren wurde. Die Bochumer sind zudem sehr auswärtsstark. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Hector: Wir haben das Hinspiel verloren. Der VfL ist eine Mannschaft, die unangenehm sein kann. Aber wir haben ein Heimspiel und wollen das Spiel gewinnen. Wir schauen weniger auf den Gegner.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski