Jörg Schmadtke wollte seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern
Jörg Schmadtke wollte seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern

Jörg Schmadtke mit sofortiger Wirkung beurlaubt

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Um 0:47 Uhr kam die Pressemitteilung aus Aachen: Die Vereinsführung der Alemannia ist verärgert über die "unübliche Kommunikation" des Sportdirektors.

Nach der überraschenden Ankündigung von Jörg Schmadtke, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen, sind am späten Montagabend Geschäftsführer Frithjof Kraemer, der Aufsichtsrat, Präsidium und der Vorsitzende des Verwaltungsrates zu einer Sitzung zusammengekommen.

Verärgerung

In der Sitzung beschrieb Schmadtke seine Beweggründe, seinen Abschied zum Saisonende ohne Rücksprache mit den Alemannia-Verantwortlichen zu verkünden. "Aufgrund der Gesamtsituation sind wir zu dem Entschluss gekommen, Sportdirektor Jörg Schmadtke mit sofortiger Wirkung zu beurlauben", erklärte Kraemer im Anschluss.

"Wir haben als Gremienvertreter in der Pause des Spiels erfahren, dass Herr Schmadtke bereits vor dem Spiel im DSF erklärt hat, er stehe für eine Vertragsverlängerung nicht zur Verfügung. Die Art und Weise einer solchen Kommunikation ist nicht üblich", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Jürgen Linden.

Unterschiedliche Sichtweisen

Ebenfalls aus den Medien hätten die Verantwortlichen vor wenigen Wochen vom Wunsch Schmadtkes erfahren, seinen Vertrag zu verlängern, obwohl er im Frühjahr dieses Jahres noch eine sofortige Trennung angestrebt hatte.

"Wir sind bereits im März von Herrn Schmadtke darüber informiert worden, dass er sein Vertragsverhältnis eigentlich mit sofortiger Wirkung nicht mehr fortsetzen wollte - allerdings unter der Bedingung, dass wir eine sehr hohe Abfindung zu zahlen hätten. Dieses Prinzip haben wir damals nicht eingesehen", berichtete Linden weiter.

Erst mal sacken lassen

Dennoch seien in der vergangenen Woche "völlig ergebnisoffene" Gespräche aufgenommen worden. Beim Treffen von Schmadtke und Kraemer am Freitag sei "eine Trennung im Sommer zwar besprochen worden", so der Geschäftsführer, dennoch sei die Entscheidung voreilig, zu einem unglücklichen Zeitpunkt und ohne vorherige vereinsinterne Kommunikation mitgeteilt worden.

"Ein solcher Vorstoß im Rahmen eines Spiels ist alles andere als glücklich", so Kraemer. "Wir tun alle gut daran, das jetzt erst einmal sacken zu lassen", erklärte Kraemer. "Sicher wird die Alemannia handlungsfähig bleiben, das haben wir bereits bewiesen. Die Aufgabenstellung ist jetzt, sich dem Thema objektiv und mit der notwendigen Ernsthaftigkeit zu widmen."