Seit 2008 ist Torsten Lieberknecht Trainer von Eintracht Braunschweig. Diese Saison will er wieder in die Bundesliga aufsteigen
Seit 2008 ist Torsten Lieberknecht Trainer von Eintracht Braunschweig. Diese Saison will er wieder in die Bundesliga aufsteigen

Lieberknecht: "Ehrgeizig, aber auch realistisch"

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Braunschweig - Die Vergangenheit hat oft genug gezeigt, dass längst nicht jeder Club einen Bundesliga-Abstieg so gut verkraftet, wie das Eintracht Braunschweig in der vergangenen Zweitliga-Saison gelungen ist. Fast bis zuletzt hatte die Eintracht mehr oder weniger engen Kontakt zu den ersten drei Plätzen, so dass der direkte Wiederaufstieg keine allzu große Überraschung gewesen wäre. Im Exklusiv-Interview mit bundesliga.de lässt Trainer Torsten Lieberknecht noch einmal Revue passieren, welchen Nutzen der Club aus einem Jahr Bundesliga-Zugehörigkeit ziehen konnte, er spricht über die Zielsetzung für die kommende Saison und nimmt seinen vom HSV umworbenen Stürmer Berggreen in die Pflicht.

"Keine Selbstverständlichkeit"

bundesliga.de: Herr Lieberknecht, lassen Sie uns zu Beginn den Bogen etwas weiter schlagen: Der bejubelte Aufstieg in die 1. Liga liegt bereits zwei Jahre zurück, der tränenreiche Abstieg ein Jahr. Was ist nach einer weiteren Saison in der 2. Bundesliga geblieben von der Aufstiegs-Euphorie?

Torsten Lieberknecht: Geblieben ist uns die Erinnerung an die großen Emotionen, gepaart mit der starken Motivation Eintracht Braunschweig weiterhin ein unverwechselbares Gesicht zu geben. Ich glaube, dass unser Aufstieg zudem ein Signal war für folgende Aufsteiger wie Paderborn oder Darmstadt. Wir haben gezeigt, dass man auch mit bescheidenen finanziellen Mitteln Großes erreichen kann.

bundesliga.de: Das steht außer Frage, trotzdem konnte man die Klasse nicht halten...

Lieberknecht: Selbstverständlich war der Abstieg aus der Bundesliga enttäuschend, weil wir trotz unserer bescheidenen finanziellen Mittel den großen sportlichen Ehrgeiz hatten die Klasse zu halten. Umso wichtiger war es, dass wir in der Folge eine sehr stabile Zweitliga-Saison gespielt haben, in der wir immer wieder auch Kontakt zu den Aufstiegsplätzen herstellen konnten. Das war keine Selbstverständlichkeit.

bundesliga.de: Sie sprechen es an: In der Vergangenheit gab es Clubs, für die ein Aufstieg sowie der folgende Abstieg zur schweren Hypothek wurden...

Lieberknecht: Für uns war und ist die Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga nichts Despektierliches. Im Gegenteil: Wir verstehen die 2. Bundesliga als große und anspruchsvolle Herausforderung. Eine Herausforderung, der wir auch dank des einen Jahres in der Bundesliga gewachsen sind. Denn nicht nur sportlich, sondern gerade auch administrativ haben wir große Fortschritte gemacht. Wir konnten unsere Infrastruktur auf Vordermann bringen und verfügen nun über ein Nachwuchsleistungszentrum, das unter den Top drei im Norden ist.

"Großer Siegeswillen zu erkennen"