Hertha BSC ging offensiv mit dem Ziel "Wiederaufsteig" in die Saison und hat es geschafft
Hertha BSC ging offensiv mit dem Ziel "Wiederaufsteig" in die Saison und hat es geschafft

Im ersten Versuch

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München - Bei Hertha BSC ist die Erleichterung nach dem Sieg am 31. Spieltag beim MSV Duisburg deutlich zu spüren gewesen: Die Mission sofortiger Wiederaufstieg ist gelungen.

Schon zu Saisonbeginn hatten die Hauptstädter nur dieses eine Ziel, ein Countdown auf der Vereins-Homepage sollte alle und jeden immer wieder daran erinnern, dass man in Berlin in der Saison 2011/12 wieder im Bundesliga-Oberhaus spielen möchte. Doch wie wahrscheinlich ist ein solcher sofortiger Wiederaufstieg? bundesliga.dewirft einen Blick in die Datenbank und nennt die interessantesten Fakten zu den "Fahrstuhlteams".

Keine Seltenheit

"Mein Respekt gilt den Spielern, die nach einem wenig optimalen Start sehr hart gearbeitet haben. Sie haben die 2. Bundesliga mental angenommen und haben dem Druck standgehalten, als unsere Konkurrenten Nerven gezeigt haben", meinte Hertha-Coach Markus Babbel nach dem Duisburg-Spiel. "Ich freue mich für uns alle, dass wir im nächsten Jahr wieder Bundesliga-Fußball erleben dürfen."

Dass die Hertha den sofortigen Wiederaufstieg gefeiert hat, ist gar nicht so ungewöhnlich, denn seit Wiedereinführung der eingleisigen 2. Bundesliga zur Saison 1992/93 gab es lediglich zwei Spielzeiten ohne sofortigen Wiederaufsteiger.

Erst in der Vorsaison schafften es Arminia Bielefeld, Energie Cottbus und der Karlsruher SC nicht sofort in die Bundesliga zurück. Das zweite Mal passierte dies in der Zweitliga-Saison 2000/01, in der erneut Bielefeld, der MSV Duisburg und der SSV Ulm den direkten Wiederaufstieg verpassten. Für die Ulmer kam es sogar noch schlimmer, denn sie mussten am Saisonende in die Regionalliga absteigen.

Bochum kann es noch schaffen

Seit der Saison 1992/93 gab es insgesamt 53 Aufsteiger von der 2. Bundesliga in die Bundeliga, der FC Augsburg verpasste im Vorjahr den Aufstieg in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg. Für 20 dieser 53 Teams war es der direkte Wiederaufstieg, das macht eine Quote von 38 Prozent.

Sollte es neben der Hertha in dieser Saison auch noch der VfL Bochum, der momentan mit Platz 3 gute Aussichten auf die Relegation hat, zurück in die Bundesliga schaffen, dann würde die Quote auf 39 Prozent steigen (22 von 56 Teams).

Die Serie soll halten

Ohnehin kennt sich der VfL bestens mit dem Wiederaufstieg aus. Sechs Mal mussten die Bochumer bereits den Gang in die 2. Bundesliga antreten und blieben bisher jedes Mal nur ein Jahr in der 2. Bundesliga.

Diese Serie will die Elf von Trainer Friedhelm Funkel natürlich nicht reißen lassen, zumal die Westfalen mit dem möglichen siebten Aufstieg wieder gleichauf mit den Rekordaufsteigern Bielefeld und Nürnberg liegen würden.

Funkel schafft es gerne im ersten Versuch

Mit Funkel hat Bochum eigentlich auch den passenden Trainer für diese Mission, denn der Coach bleib ebenfalls nie länger als ein Jahr in der 2. Bundesliga. 1992 sowie 1994 mit Bayer Uerdingen, 1996 mit dem MSV Duisburg, 2003 mit dem 1. FC Köln und 2005 mit Eintracht Frankfurt ging er sofort wieder hoch.

Aber auch wenn der VfL sich am Sonntag mit einem Sieg einen der Top-3-Plätze sichert, Funkel und Co. werden den Weg über die Relegation gehen müssen. Denn Platz 2 und der sichere Aufstieg ist mit drei Punkten und 20 Toren Rückstand auf Augsburg nur noch theoretisch möglich.

Jessica Pulter