In Cottbus traf Sami Allagui (r.) gleich doppelt
In Cottbus traf Sami Allagui (r.) gleich doppelt

"Ich sehe mich nicht als Platzhirsch"

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Auch wenn bei den SpVgg Greuther Fürth mit kleineren Brötchen gebacken wird, so zählen die Franken jedes Jahr zu den stärksten Teams der 2. Bundesliga. Mit zuletzt zwei Siegen in Folge untermauerten sie ihre Ansprüche auf einen Platz im vorderen Tabellenbereich.

Aushängeschild der Fürther ist und bleibt die Offensive, allen voran Sami Allagui. Mit drei Treffern an den vergangenen beiden Spieltagen hat er schon früh in dieser Saison seine Stellung als einer der gefährlichsten Angreifer der 2. Bundesliga unterstrichen.

Die Erfolgslorbeeren will er sich aber keineswegs allein auf den Kopf setzen. Im Gespräch mit bundesliga.de betont er die Geschlossenheit innerhalb der Mannschaft. Er spricht über die Ziele der SpVgg und das schwere Spiel gegen Aufstiegskandidat Bielefeld.

bundesliga.de: Herr Allagui, herzlichen Glückwunsch zum starken Auftritt in Cottbus. Was waren die Schlüssel zum Sieg?

Sami Allagui: Wir waren von Anfang an sehr präsent, haben den Gegner unter Druck gesetzt. Dabei haben wir nicht viele Fehler gemacht und so ein Übergewicht und zahlreiche Torchancen erarbeitet. Der frühe Rückstand hat uns nicht aus dem Rhythmus gebracht.

bundesliga.de: Sie selbst waren zwei Mal erfolgreich. Glauben Sie, dass Sie im Vergleich zur vergangenen Saison sogar noch eine Schippe drauflegen können?

Allagui: Ich bin nach den Spielen mit der tunesischen Nationalmannschaft später in die Vorbereitung eingestiegen. Inzwischen habe ich aufgeholt und fühle mich topfit. Natürlich möchte ich immer Tore machen, aber wichtig ist der Erfolg der Mannschaft. Also wenn ich eins auflegen kann, ist das auch gut.

bundesliga.de: Nach der Auftaktniederlage präsentierte sich Greuther Fürth in den vergangenen zwei Spielen sehr stark. War dies einfach nur eine Frage der Chemie oder musste der Trainer nach dem ersten Spiel noch viel verändern?

Allagui: Wir haben schon bei der Auftaktniederlage in Kaiserslautern in der zweiten Halbzeit gut gespielt. Es hat nur am Ende nicht gereicht, um etwas Zählbares mitzunehmen. Wir haben intensiv weiter gearbeitet und uns selbst mit zwei Siegen belohnt.

bundesliga.de: Wie eigentlich jeden Sommer musste Greuther Fürth viele Leistungsträger ziehen lassen. Wie schaffen es Trainer und Vereinsführung, immer wieder neue Talente nach Fürth zu holen?

Allagui: Benno Möhlmann ist sicher einer der erfahrensten Trainer in der 2. Bundesliga. Präsident Helmut Hack führt den Verein seit 13 Jahren. Bei der SpVgg hat man ein gutes Auge und ein sehr gutes Händchen für junge Spieler mit Potenzial. In Fürth ist man fleißig und manchmal vielleicht auch schneller als andere. Junge Spieler wissen, dass sie hier die Möglichkeit bekommen, sich zu entwickeln und entscheiden sich deshalb auch für Fürth.

bundesliga.de: Zu den Abgängen gehörten auch drei Angreifer. Nun sollen Sie sozusagen als Lehrmeister für Dani Schahin, Christopher Nöthe oder auch Marco Sailer dienen. Wie kommen Sie mit dieser Führungsrolle zurecht?

Allagui: Ich sehe mich nicht als Platzhirsch, sondern als einer von vier Stürmern, der eben schon ein paar Spiele und Tore mehr gemacht hat. Das Zusammenspiel klappt gut und wir helfen uns gegenseitig.

bundesliga.de: Zu den Neuverpflichtungen gehört auch Youssef Mokhtari im Mittelfeld. Wie klappt das Zusammenspiel mit ihm?

Allagui: "Moki" hat in den bisherigen Spielen schon gezeigt, dass er im offensiven Mittelfeld ein Spiel lenken kann. Und dank seiner Technik und Übersicht kriegen wir gute Angriffe und Spielzüge hin.

bundesliga.de: Wird die Spielvereinigung auch in der Saison 2009/10 eine Rolle im Aufstiegsrennen spielen?

Allagui: Ich glaube, dass wir noch ein paar Spiele abwarten müssen, um zu sehen wo wir stehen. Ein einstelliger Tabellenplatz ist auf jeden Fall das Ziel, ob es für ganz oben reicht, werden wir im Laufe der Rückrunde sehen. Wenn in unserem Spiel alles klappt, dann sind wir nur schwer zu schlagen.

bundesliga.de: Nach dem beeindruckenden Sieg in Cottbus folgt der nächste Härtetest gegen einen Bundesliga-Absteiger. Bielefeld ist am 4. Spieltag zu Gast. Was zeichnet die Arminia Ihrer Meinung nach aus?

Allagui: Arminia hat viele erfahrene Leute in der Mannschaft, auch einige noch aus der letzten Bundesliga-Saison. Aus meiner Sicht sind sie ein Aufstiegskandidat. Hätten Sie einen besseren Start hingelegt, dann würden sie jetzt beim Spiel in Fürth mit weniger Druck antreten.

bundesliga.de: Wie wird Benno Möhlmann die Mannschaft einstellen, damit der dritte Sieg in Serie eingefahren werden kann?

Allagui: Wir sind ja keine Defensiv-Strategen, sondern spielen immer mit einer offensiven Ausrichtung. Das wird auch gegen Bielefeld so sein. Was wir genau vorhaben, werde ich jetzt hier nicht verraten. Das sehen die Fußball-Fans dann am Samstag.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz