Im Sommer 2007 kam Filip Trojan (rechts) zum FC St. Pauli. Seitdem hat er 44 Spiele für die Kiez-Kicker absolviert und zehn Tore erzielt
Im Sommer 2007 kam Filip Trojan (rechts) zum FC St. Pauli. Seitdem hat er 44 Spiele für die Kiez-Kicker absolviert und zehn Tore erzielt

"Ich bin kein Traumtänzer"

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St. Paulis Mittelfeldspieler Filip Trojan wird den Verein am Saisonende verlassen. Im Interview sprach er über die Gründe für seinen Abschied vom Millerntor.

Frage: Sie hattest im vergangenen Heimspiel gegen Rostock einen leichten grippalen Infekt. Wieso haben Sie dennoch gespielt?

Filip Trojan: Gute Frage, ich hätte vielleicht doch mehr auf meinen Körper als auf mein Herz hören sollen. Mir war die Bedeutung der Partie für Fans und Verein bewusst und ich wollte unbedingt meinen Teil für ein positives Ergebnis beitragen. Das ging dann leider komplett in die Hose, also zumindest was meinen Auftritt angeht. Mein Körper hat dann leider doch nicht so mitgemacht, wie ich es mir vorgenommen habe. Was die Mannschaft dann in der zweiten Hälfte gezeigt hat, war einfach nur Wahnsinn.

Frage: Ihr Abschied vom FC St. Paul steht nun fest. Können Sie die Gründe für Ihre Entscheidung nennen?

Trojan: Naja, es wurde ja schon viel darüber gesprochen und geschrieben, warum und weshalb ich nicht bleibe. Ich lese immer nur von meinem Erstliga- und Nationalmannschaftstraum und so weiter.

Frage: Ist es denn so?

Trojan: Natürlich möchte ich in der Bundesliga spielen, wie jeder andere aus unserer Mannschaft oder überhaupt aus der zweiten Liga auch. Aber ich habe doch nie gesagt, dass es schon zwingend in der nächsten Saison sein muss. Und es ist doch auch klar, dass jeder tschechische Fußballer, zumindest die, die ich kenne, gerne für sein Land spielen möchte. Das sind Träume von mir, aber ich bin kein Traumtänzer.

Frage: Dennoch verlassen Sie den Club.

Trojan: Diese Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Es kann sein, dass ich auch in der nächsten Saison noch in der zweiten Liga spielen werde. Dass ich meinen Abschied jetzt bekannt gegeben habe, hat persönliche Gründe, die ich nicht weiter ausführen möchte. Ich bitte auch ehrlich darum, dies zu respektieren und zu akzeptieren. Ich kann nur sagen, dass ich hier eine tolle Zeit hatte und wenn ich wieder fit bin, alles dafür geben werde, um mich hier mit Anstand und vor allem mit guter Leistung zu verabschieden.